Rodeln, Skifahren, Schlittschuhlaufen: Helm nicht vergessen!

Skifahren, Rodeln, Schlittschuhlaufen Helm tragen
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Wintersportarten liegen voll im Trend. Schnee und Eis sind nur eine kurze Zeit im Jahr verfügbar und das macht dieses Hobby besonders spannend – auch für Kinder. Doch bei allem Spaß sollte die Sicherheit immer im Fokus stehen.

Ein gut passender und unbeschädigter Schutzhelm sollte zur Grundausrüstung jedes Kindes gehören. Am besten lassen sich Eltern zusammen mit ihrem Kind in einem Fachgeschäft vor Ort beraten. Hier können verschiedene Modelle anprobiert und richtig eingestellt werden. Im Winter sollte der Schutzhelm zu abenteuerlichen Ausflügen wie zum Rodeln, Ski- oder Snowboardfahren oder zum Schlittschuhlaufen immer mitgenommen werden. Hat man ihn einmal vergessen, sollte man schauen, ob man vor Ort einen passenden Helm ausleihen kann und falls es ein solches Angebot nicht gibt, lieber auf das Abenteuer verzichten. Das Risiko von schweren Kopfverletzungen – die im schlimmsten Fall zum Tod führen können – ist zu groß.

Rodeln gefährlicher als viele denken

Schlittenfahren oder Rodeln steht auf Platz 1 der beliebtesten Wintersportarten unter Kindern. Kein Wunder – schließlich braucht es hierzu nur einen schneebedeckten Hügel, nicht allzu viel Geschick und die Ausrüstung ist günstig und nahezu überall erhältlich. Doch so harmlos wie diese Aktivität wirken mag, ist sie bei weitem nicht.

Jedes Jahr verletzten sich in Deutschland und Österreich Hunderte Menschen beim Rodeln und jedes Jahr enden mehrere Rodelunfälle sogar tödlich. Laut der ADAC Luftrettung hat es sich bei fast der Hälfte der Wintersportunfälle zwischen 2018 und 2021 um einen verunglückte Schlittenfahrer:innen gehandelt und diese haben – im Vergleich zu den Ski- und Snowboarder:innen – häufiger ein Schädel-Hirn-Traumata erlitten.

In einem Crashtest wollte der ADAC 2022 herausfinden, warum das so ist. Die Annahme: Weil die Opfer selten Helme getragen haben. Bei diesem Test kam heraus, dass das Risiko, bei einem Rodelunfall schwere Kopfverletzungen davonzutragen, von 90 % (ohne Helm) auf 10 % sinkt, wenn ein Helm getragen wird. Diese Zahlen sprechen für sich!

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Beim Schlittschuhlaufen wird der Helm besonders oft vergessen

Beim Schlittschuhfahren – ganz gleich ob auf einem zugefrorenen See, einer künstlich angelegten Eisbahn oder in einer Eissporthalle – ist ein Helm ebenso wichtig. Zusätzlich ist das Tragen von Handgelenksprotektoren sinnvoll. Das Risiko auf Eisbahnen wird leider häufig unterschätzt, weshalb es jedes Jahr zu zahlreichen Unfällen mit teils vermeidbaren Verletzungen kommt.

In der Schweiz beispielsweise verletzen sich jährlich rund 5.500 Personen beim Eislaufen, wobei Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren etwa 40 % der Betroffenen ausmachen. Ähnliche Zahlen gibt es in Österreich, wo pro Jahr etwa 4.800 Menschen beim Schlittschuhlaufen so schwer stürzen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die häufigsten Verletzungen betreffen Handgelenke und Unterarme, oft durch Stürze – die 70 % der Unfälle ausmachen.

Ski- und Snowboardfahren

In Deutschland tragen rund 85 % der Ski- und Sknowboardfahrer:innen bei ihrem Pistenvergnügen einen Helm*, in Österreich sind es 70 %* und in der Schweiz 95 %*. Das sind schon relativ hohe Zahlen und doch zeigen sie, dass es weiterhin Menschen gibt, die sich dem hohen Risiko einer schweren Kopfverletzung bei einem Pistenunfall ungeschützt stellen.

Eltern sollten unbedingt mit gutem Beispiel voran gehen und selbst einen Helm tragen und bei ihren Kindern ausnahmslos immer darauf achten. Rund ein Drittel der Kopfverletzungen, die sich Opfer eines Ski- oder Snowboardunfalls zuziehen, können durch einen Helm verhindert werden.*

BITTE IMMER BEACHTEN
Babys und Kleinkinder niemals in einer Tragehilfe mit zum Rodeln, Ski- oder Sknowboardfahren oder Schlittschuhlaufen nehmen!
Lies dazu auch: Mit Baby die Piste runter? Warum du das auf keinen Fall tun solltest

*Quellen: Deutschland: Süddeutsche Zeitung, Österreich: Statista, Schweiz: Die Presse; Verhinderung von Verletzungen: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.