Schwanger im Sommer – so kommst du gut durch heiße Tage

Schwanger im Sommer
© Ramonespelt

Die Sonne scheint, die Natur ist in voller Blüte – eigentlich eine herrliche Zeit, um schwanger zu sein. Doch der Sommer bringt auch Herausforderungen mit sich: Wassereinlagerungen, Kreislaufprobleme und schlaflose Nächte gehören für viele Schwangere in der heißen Jahreszeit leider dazu. Mit ein paar einfachen Strategien kannst du die Sommermonate trotzdem genießen – und dich und dein Baby gut durch die Hitze bringen.

In der Schwangerschaft arbeitet der Körper auf Hochtouren: Mehr Blut wird durch den Körper gepumpt, der Stoffwechsel ist erhöht und hormonelle Veränderungen machen das Herz-Kreislauf-System empfindlicher. Hitze kann diese Belastung verstärken. Viele Schwangere klagen an heißen Tagen über Schwindel, Müdigkeit oder geschwollene Beine. Auch das Gefühl, „aufgedunsen“ zu sein oder weniger Luft zu bekommen, tritt im Sommer häufiger auf. Das liegt nicht nur an den Temperaturen, sondern auch an der veränderten Körperstatik und den Wassereinlagerungen, die durch die hormonelle Umstellung begünstigt werden.

Ausreichend trinken – aber nicht irgendwas

Der Flüssigkeitsbedarf ist in der Schwangerschaft ohnehin erhöht – an heißen Tagen noch einmal mehr. Am besten greifst du zu stillem Wasser, ungesüßten Kräutertees oder verdünnten Fruchtsäften. Eiskalte Getränke wirken zwar im ersten Moment erfrischend, können den Kreislauf aber zusätzlich belasten. Lauwarme Getränke, auch wenn es widersprüchlich klingt, helfen dem Körper oft besser beim Temperaturausgleich. Wer zu wenig trinkt, riskiert nicht nur Kreislaufprobleme, sondern auch eine begünstigte Neigung zu Harnwegsinfekten oder vorzeitigen Wehen.

Bewegung ja – aber mit Bedacht

Schwimmen, Spazierengehen oder sanftes Yoga sind auch im Sommer gute Bewegungsformen für Schwangere – solange es nicht in der prallen Sonne geschieht. Die frühen Morgenstunden oder der Abend sind ideal für Bewegung an der frischen Luft. Ein Spaziergang im Schatten, eine Runde durch den Wald oder ein Besuch im Freibad können Wunder wirken. Besonders angenehm ist das Gefühl der Schwerelosigkeit im Wasser – es entlastet Gelenke, Rücken und Bauch und wirkt wie eine kleine Auszeit für den ganzen Körper.

Erfrischung für zwischendurch

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Wirkung zeigen. Ein feuchtes Tuch im Nacken, eine kühlende Fußdusche oder ein selbstgemachtes Körperspray mit Lavendel oder Pfefferminze können helfen, das Temperaturempfinden zu regulieren. Auch ein Ventilator in der Wohnung oder ein leicht feuchtes Handtuch vor dem Fenster verschaffen Linderung. Viele Schwangere schwören zudem auf leichte Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen – sie lässt die Haut atmen und verhindert Wärmestaus.

Schwellungen und schwere Beine lindern

Vor allem im letzten Trimester treten Wassereinlagerungen verstärkt auf – besonders bei sommerlichen Temperaturen. Hochlagern der Beine, kühle Fußbäder und sanfte Massagen können helfen, den Rückfluss des Blutes zu fördern. Auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen – so wenig verlockend es an heißen Tagen erscheint – kann Erleichterung bringen. Wer viel sitzt oder steht, sollte regelmäßig die Position wechseln und kleine Bewegungseinheiten in den Alltag integrieren. Auch hier gilt: Höre auf deinen Körper und gönne dir Pausen, wann immer du sie brauchst.

Gut schlafen trotz Sommerhitze

Viele Schwangere schlafen in der warmen Jahreszeit schlechter – nicht nur wegen der Hitze, sondern auch, weil die wachsende Kugel das Liegen erschwert. Ein leichter Schlafanzug, atmungsaktive Bettwäsche und ein gut gelüftetes Schlafzimmer können das Einschlafen erleichtern. Einige Frauen schlafen besser, wenn sie sich vor dem Zubettgehen lauwarm abduschen oder ein kühles Fußbad nehmen. Auch ein Stillkissen oder eine zusätzliche Decke zwischen den Knien kann helfen, eine bequemere Liegeposition zu finden – gerade in der Seitenlage.

Sonne mit Vorsicht genießen

Die Haut ist in der Schwangerschaft empfindlicher – vor allem gegenüber UV-Strahlen. Durch die hormonelle Veränderung kann es schneller zu Pigmentflecken, sogenannten Schwangerschaftsmasken, kommen. Deshalb ist es sinnvoll, starke Sonne zu meiden und auf einen hohen Lichtschutzfaktor zu achten. Ein weiter Sonnenhut, eine Sonnenbrille und lockere Kleidung schützen zusätzlich. Wer dennoch ein wenig Sonne tanken möchte, sollte dies mit Maß und Ziel tun – und sich rechtzeitig in den Schatten zurückziehen.

Ein Sommerbaby im Bauch – mit Leichtigkeit durch warme Tage

Auch wenn es an manchen Tagen schwerfällt: Der Sommer hat auch seine schönen Seiten für Schwangere. Barfuß durch den Garten, ein Eis in der Hängematte, die Wärme auf der Haut – mit etwas Achtsamkeit und Fürsorge kannst du diese besondere Zeit trotz Hitze genießen. Und wer weiß – vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, um bewusst einen Gang runterzuschalten und einfach mal zu sein.