Die Einschulung ist ein großer Meilenstein im Leben deines Kindes – und auch für dich als Elternteil. Damit der Schulstart so reibungslos wie möglich verläuft, ist eine gute Vorbereitung in den Wochen vor der Einschulung und die richtige Unterstützung danach entscheidend.
In den Wochen vor der Einschulung ist es wichtig, dein Kind sanft auf den neuen Alltag
vorzubereiten. Beginne damit, über die Schule zu sprechen und positive Erwartungen zu wecken. Erkläre deinem Kind, was es in der Schule Spannendes erleben wird und worauf es sich schon jetzt freuen darf. Es wird neue Freundschaften knüpfen, bald schon lesen, schreiben und rechnen können und andere interessante Lerninhalte erfahren. In den Pausen wird es auf dem Pausenhof herumtollen können und sicher sind auch schon in der ersten Klasse Ausflüge geplant. Kinderbücher zum Thema Einschulung und Schule können diese Gespräche erleichtern und veranschaulichen. Auch für Sorgen und Angste sollte dabei Raum sein.
Diese Sprüche sollte kein Kind hören
Nicht nur Eltern, auch das nähere Umfeld neigen manchmal dazu, im Bezug auf Schule Sprüchen fallen zu lassen, die nicht auf Kinderohren treffen sollten. Dazu zählen beispielsweise: „Jetzt fängt der Ernst des Lebens an“, „Schule muss keinen Spaß machen“ oder „Da musst du jetzt durch“. Auch schlechte Erlebnisse aus der eigenen Schulzeit sollten nicht in den Vordergrund gerückt werden. Das Kind wird eigene Erfahrungen sammeln und sollte nicht direkt mit einer negativen Haltung gegenüber Lehrkräften, Hausaufgaben und Co. in den Schulalltag starten. Wenn du mitbekommst, dass Menschen auf diese Weise mit deinem Kind reden, darfst du eingreifen und bestimmt darum bitten, das zu unterlassen.
Vorbereitungen auf die Schulzeit
Die Schulzeit bringt in der Regel auch einen neuen Alltag zuhause mit sich. Diesen könnt ihr während der Sommerferien üben. Es kann sinnvoll sein, die neuen Routinen bereits jetzt zu etablieren. Dazu gehört das rechtzeitige Zubettgehen, Aufstehen, Frühstücken, sich anziehen und eine gewisse Zeit für Lernaktivitäten. Dies kann das Lesen eines Buches, das Malen oder einfache Rechenaufgaben beinhalten. Auf diese Weise gewöhnt sich dein Kind an strukturiertes Lernen und feste Zeiten. Ehe die Schule losgeht, solltet ihr den Schulweg mehrfach gemeinsam gehen oder fahren. In Absprache mit der Schule könnt ihr den Schulhof und die Gebäude besuchen und euch dort in Ruhe umsehen. Je vertrauter deinem Kind die neue Umgebung ist, desto wohler wird es sich dort fühlen.
Um deinem Kind eine zusätzliche Sicherheit zu geben, solltest du vor Schulbeginn erfragen, welche Fähigkeiten dein Kind mitbringen sollte. Anders als im Kindergarten, kann deinem Kind in der Schule beim Anziehen oder Schuhebinden nicht mehr immer geholfen werden. Wenn dein Kind noch Schwierigkeiten mit Reißverschlüssen oder Schnürsenkeln hat, könnt ihr das jetzt üben oder vorerst auf Alternativen wie eine Jacke mit Druckknöpfen und Schuhe mit Klettverschluss zurückgreifen, damit es in der Schule nicht direkt in eine Situation gerät, in der es sich hilflos fühlt. Probiert auch das Öffnen der Brotdose und das Packen der Schultasche ein paar Mal zusammen aus.
Der Tag der Einschulung
Am Tag der Einschulung ist es besonders wichtig, deinem Kind Sicherheit und Zuversicht zu vermitteln. Du solltest die wichtigsten Dinge wie Kleidung, Ranzen, Schultüte, Frühstück usw. bereits am Vorabend vorbereiten, damit es am Morgen nicht zu hektisch zugeht. Ein entspannter Start in den Tag kann die Aufregung minimieren. In der Regel bekommen Eltern vor der Einschulung einen Tagesplan von der Schule ausgehändigt, auf dem der genaue Ablauf steht. Diesen solltest du auch mit deinem Kind besprechen, damit es weiß, was es erwartet und es beispielsweise nicht davon überrascht wird, dass es schon am ersten Tag einige Zeit ohne Eltern im Klassenraum sein wird. Wie ihr den Tag nach dem offiziellen Teil in der Schule gestaltet, ist euch überlassen. Vielleicht habt ihr eine ganz eigene Familientradition oder es ist euer erstes Einschulungsfest. In den meisten Familien wird der Tag mit der Familie gefeiert und es werden einige Erinnerungsfotos gemacht. Das Kind sollte im Mittelpunkt stehen und auf seine Bedürfnisse sollte geachtet werden.
Die ersten Wochen
Ein liebevoller und unterstützender Abschied am Morgen gibt deinem Kind das Gefühl, dass alles gut wird und du an seine Fähigkeiten glaubst. Auch kleine Rituale, wie das Packen einer besonderen Pausenbox oder das Einstecken eines Glücksbringers, können helfen, Nervosität zu lindern. In den ersten Wochen nach der Einschulung ist es entscheidend, deinem Kind weiterhin Unterstützung und Stabilität zu bieten. Sei geduldig und verständnisvoll, denn der neue Alltag kann anfangs überwältigend sein. Frag dein Kind regelmäßig, wie es sich fühlt, und nimm dir Zeit, seine Erlebnisse und Erfahrungen anzuhören. Lob und positive Verstärkung für kleine Erfolge im Schulalltag stärken das Selbstbewusstsein deines Kindes und motivieren es, weiterzumachen.
Auch du als Elternteil kannst in dieser Phase Unterstützung finden. Der Austausch mit anderen Eltern, sei es in der Schule oder in Elternforen, kann sehr hilfreich sein. Hier kannst du Tipps und Erfahrungen austauschen und dich über Herausforderungen und Lösungen unterhalten. Viele Schulen bieten zudem Elternabende oder Informationsveranstaltungen an, bei denen du wertvolle Informationen und Ratschläge zum Schulalltag und zur Unterstützung deines Kindes erhältst.