Hierfür kannst du das Wasser aus deinem Trockner verwenden

Wasser Trockner verwenden
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Wenn du einen Kondenstrockner nutzt, kennst du die Situation: Die Wäsche ist fertig, der Behälter voll – doch wohin mit dem Wasser? Viele kippen es direkt in den Ausguss. Dabei bietet das Kondenswasser, das beim Trocknen entsteht, Potenzial für nachhaltige Nutzung.

Das Wasser aus dem Kondenstrockner enthält kaum Kalk, dafür aber manchmal Spuren von Waschmittelbestandteilen, Textilfasern oder Duftstoffen. Das ist besonders dann der Fall, wenn Weichspüler verwendet wurde – und der kommt in vielen Haushalten nach wie vor regelmäßig zum Einsatz.

Nicht fürs Bügeleisen – trotz Kalkfreiheit

Auf den ersten Blick scheint das Kondenswasser ideal für Dampfbügeleisen: Es ist fast kalkfrei und könnte so das Entkalken überflüssig machen. Doch Vorsicht: Viele Hersteller:innen sprechen sich ausdrücklich dagegen aus, dieses Wasser zu verwenden. Der Grund liegt in den möglichen Rückständen – etwa Tenside, Parfümstoffe oder feine Flusen –, die die empfindlichen Düsen der Geräte verkleben oder die Heizstäbe schädigen können. Mit der Zeit kann es zu Funktionsstörungen oder sogar zum Totalausfall kommen. Auch Filterung mit einem Kaffeefilter oder einem feinen Tuch kann das Risiko nur begrenzt senken. Wer dennoch experimentieren möchte, sollte das Wasser vorher filtern, stehen lassen und mit destilliertem Wasser mischen – eine sichere Lösung ist das aber nicht.

Streifenfreier Glanz beim Putzen

Wofür sich das Wasser hingegen bestens eignet: für Reinigungsarbeiten im Haushalt. Beim Fensterputzen verhindert es Kalkränder und Schlieren. Auch zum Wischen von Fliesen, Laminat oder Steinboden ist es ideal. In Kombination mit umweltfreundlichem Reinigungsmittel lässt sich so ganz einfach Trinkwasser sparen. Wer geruchsempfindlich ist, sollte allerdings darauf achten, ob das Wasser nach Weichspüler riecht – manche Duftrichtungen sind sehr intensiv und können sich im Raum verteilen.

Vorsicht bei Pflanzen

Das Gießen von Zimmerpflanzen mit Trocknerwasser ist ein häufiger Tipp – aber nicht immer eine gute Idee. Auch wenn es kalkarm ist, können im Wasser enthaltene Waschmittelreste für empfindliche Pflanzen problematisch sein. Besonders Kräuter, Gemüse oder Jungpflanzen reagieren sensibel auf Fremdstoffe im Gießwasser. Wer das Kondenswasser trotzdem nutzen möchte, sollte es filtern und nur in kleinen Mengen verwenden – am besten bei robusten Pflanzen wie Grünlilien oder Gummibäumen. Eine gute Beobachtung hilft dabei, die Verträglichkeit einzuschätzen.

Wäsche vorbehandeln oder Schmutzwasser ersetzen

Auch für das Einweichen stark verschmutzter Kleidung oder schmutziger Schuhe kann das Wasser genutzt werden. Im Garten eignet es sich – vorausgesetzt, es ist nicht mit Weichspüler belastet – auch zum Reinigen von Töpfen, Gießkannen oder Werkzeug. Beim Spülen von Farbpinseln oder beim vorsortierten Wischen von grobem Schmutz ersetzt es problemlos normales Leitungswasser. In der Toilette lässt sich mit dem Wasser ebenfalls gut spülen – gerade bei mehreren Trocknungsvorgängen am Tag eine einfache Möglichkeit, Wasser zu sparen.

Praktische Aufbewahrung

Wenn das Kondenswasser nicht direkt verwendet wird, lässt es sich problemlos sammeln. Am besten in einem sauberen, verschließbaren Kanister oder Eimer mit Deckel. Wer regelmäßig Trocknerwasser nutzt, kann auch mehrere Behälter mit unterschiedlichen Zwecken kennzeichnen – etwa „nur zum Putzen“ oder „Pflanzenwasser gefiltert“. Kühl und dunkel gelagert hält es sich einige Tage. Wichtig ist, den Behälter regelmäßig zu reinigen, damit sich keine Bakterien oder Algen bilden. Wer das Wasser gut aufbewahrt, hat immer einen Vorrat an kalkarmem Wasser zur Hand – ganz ohne den Wasserhahn aufzudrehen.