Diese heimischen Teekräuter kannst du selbst sammeln

Brennnessel Tee
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Tee gibt es lose und in Beuteln zu kaufen. Dabei wachsen viele Teekräuter direkt vor unserer Haustür und warten nur darauf, gesammelt zu werden.

Tee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit. Das verdankt er wohl seiner Vielseitigkeit, denn er kann sowohl kalt, als auch warm genossen werden und bietet eine geschmackliche Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Dabei ist Tee streng genommen nur der Aufguss von Teilen der Teepflanze, die vor allem in China und Indien angebaut wird und Koffein enthält.

Bei uns werden jedoch auch Kräuter- und Fruchtaufgüsse als Tee bezeichnet. Dabei sind viele Bestandteile von Teemischungen hier heimisch oder lassen sich gut im Garten oder sogar auf Fensterbank und Balkon selbst anbauen. Die Teekräuter können dann entweder direkt frisch aufgegossen oder aber gesammelt und anschließend getrocknet aufbewahrt werden. So kann der Teegenuss für das ganze Jahr sichergestellt und im Jahresverlauf ergänzt werden.

Bei der Aufbewahrung können verschiedene Sorten entweder separat luftdicht gelagert oder auch je nach Bedarf und Geschmack zu individuellen Teemischungen kombiniert werden. Je nach Zutaten können die Teekräuter außerdem unser Wohlbefinden unterstützt und unser Immunsystem stärken.

5 Teekräuter als Basis für deinen regionalen Teevorrat

Mit den folgenden fünf Wildkräuter Blättern hast du eine gute Basis für deine ganz eigenen Teemischungen und kannst sie nach Belieben pur genießen oder auch mit weiteren, selbstgesammelten Blüten oder Früchten verfeinern.

Die Brennnessel

Die Brennnessel ist vor allem für ihre brennenden Härchen bekannt und gefürchtet. Dabei kann sie so viel mehr. Ihre Blätter und Samen können verzehrt, aber auch für Tees verwendet werden. In erhitztem oder getrockneten Zustand verlieren auch die Brennhaare ihre Wirkung.

Brennnessel Blätter können von April bis mindestens Oktober (je nach Zeitpunkt des ersten stärkeren Frostes) gesammelt werden: Entweder einzelne Blätter in einem Baumwollbeutel trocknen oder die ganze Pflanze kopfüber aufhängen und so trocknen lassen. Beim Ernten am besten Handschuhe tragen.

Brennnessel Tee wirkt entwässernd und kann als Hausmittel auch bei Blasen- und Nierenbeschwerden getrunken werden. Da sein Geschmack pur nicht bei jedem beliebt ist, kann er gut mit Minze oder Zitronenabrieb kombiniert werden und ist dann ein echter Genuss.

Beerenblätter

Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerblätter eignen sich vor allem als Basis für Teemischungen sehr gut. Sie selbst haben keinen allzu starken Eigengeschmack, geben aber eine gute Struktur für Mischungen. Besonders Brombeeren sind ebenso wie Brennnesseln stark verbreitet und können nahezu überall gesammelt werden.

Für einen guten Geschmack sollten die Blätter am besten jung im Frühjahr geerntet werden, dann enthalten sie auch die höchste Wirkstoffdichte. Die enthaltenen Gerbstoffe haben unter anderem eine zusammenziehende Wirkung, die gerne bei Magen- und Darmbeschwerden genutzt wird.

Himbeerblättertee ist zudem sehr beliebt bei der Geburtsvorbereitung in den letzten Wochen der Schwangerschaft und ist auch darüber hinaus als „Frauentee“ bekannt.

Minze

Pfefferminz Tee ist gerade im Sommer sehr beliebt, da das Menthol eine erfrischende, kühlende Wirkung hat. Der Tee soll außerdem bei Kopfschmerzen und Verdauungsproblemen helfen, sowie den Kreislauf in Schwung bringen.

Im Frühling können bereits die ersten frischen Blätter geerntet werden. Im Sommer wird die Pflanze dann vor der Blüte gut zurück geschnitten und die abgeschnittenen Pflanzenteile dann kopfüber aufgehängt getrocknet. Einige Stängel zum Blühen für die Bienen stehen lassen, denn Minze ist eine beliebte Bienenpflanze.

Es gibt viele unterschiedliche Minze Sorten, wie zum Beispiel Orangen- oder Apfelminze, bei denen es sich lohnt, sich durchzuprobieren. Die Pflanzen können selbst auf kleinstem Raum im Haus oder auf der Fensterbank gehalten werden. Wenn Minze im Garten gepflanzt wird, ist eine Wurzelsperre sinnvoll, da sie stark wuchert.

Salbei

Salbei Tee ist der Klassiker bei Halsschmerzen. Zusammen mit etwas Honig wirkt er wohltuend bei Erkältungen. Genau wie Minze kann Salbei auf dem Balkon oder im Garten angepflanzt werden.

Im Spätsommer sollte der Salbei zurück geschnitten werden, damit die Pflanze nicht zu stark verholzt. Der Zeitpunkt lohnt sich dann ebenfalls, die geschnittenen Pflanzenteile gut trocknen zu lassen und als Teevorrat für den Rest des Jahres zu nutzen. Salbei verliert auch im getrockneten Zustand kaum an Aroma.

Vorsichtig sollte man allerdings in der Schwangerschaft und Stillzeit bei dem Genuss von Salbei sein. Kleinere Mengen sind aber unbedenklich. Gern genutzt wird Salbei beim Abstillen, da die in ihm enthaltenen Stoffe den Milchfluss hemmen.

Melisse

Die beliebte Melisse mit ihrem zitronigen Geruch ist eine unkomplizierte Pflanze, die sich im Garten, wie die Minze schnell ausbreitet und ebenfalls eine Bienenweide ist. Aufgrund ihrer Ergiebigkeit kann sie in großen Mengen geerntet und getrocknet werden. Die Ernte sollte vor der Blüte stattfinden.

Zitronenmelisse schmeckt sehr erfrischend, weshalb sie auch als Eistee oft Verwendung findet. Kombiniert mit etwas Minze und etwas frisch gepresstem Zitronensaft macht sie eine tolles Sommergetränk.

Melissen Tee wird zudem gern am Abend getrunken, da ihm eine beruhigende und Schlaf fördernde Wirkung nachgesagt wird. Außerdem kommt er mit seiner krampflösenden Wirkung auch bei Menstruationsbeschwerden zum Einsatz.

Da einige Kräuter auch Heilpflanzen sind, kann es sein, dass sie von einigen Menschen nicht so gut vertragen werden. In jedem Fall solltest du Teekräuter immer nur an sauberen Stellen, fernab von Straßen sammeln und nur die Pflanzen nutzen, die du ganz sicher bestimmen kannst.

Farina Stockamp

Farina Stockamp lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart. 2020 war sie für das Naturkind Online-Magazin tätig.