Der Weihnachtsstern ist eine beliebte Pflanze, die im Advent zahlreiche Wohnzimmer ziert. Doch bei vielen Familien geht er schon nach kurzer Zeit ein. Woran das liegen kann und wie ein Weihnachtsstern möglichst lange frisch bleibt…
An meinem Geburtstag im Juli stand mein Weihnachtsstern noch in voller Pracht auf meiner Kommode. Meine Gäst:innen waren darüber mehr als überrascht, denn die empfindliche Pflanze sei bei ihnen immer schon nach kurzer Zeit eingegangen. Was mein Geheimnis sei, wollten sie wissen. Tatsächlich hatte ich zu dieser Zeit keine Ahnung, was ich womöglich richtig gemacht haben könnte oder meine Freund:innen falsch. Ich dachte, ich hätte einfach nur Glück gehabt.
Tatsächlich war es aber recht simpel. Ich hatte meinen Weihnachtsstern in einem Gartencenter gekauft und noch vor Ort in mehrere Lagen Packpapier gewickelt, dann direkt im warmen Auto nach Hause transportiert und einen warmen, nicht zugigen Ort gestellt. Weil ich regelmäßig vergesse, meine Zimmerpflanzen zu gießen, hat auch der Weihnachtsstern nicht viel Wasser abbekommen – und das ist gerade richtig gewesen.
Die tropische Pflanze mag keine Kälte
Schon verrückt irgendwie, dass ausgerechnet eine wärmeliebende tropische Pflanze, die im Ursprung aus Mexiko stammt, hierzulande typisch für die kalte Weihnachtszeit ist. Denn Kälte mag der Weihnachtsstern so gar nicht leiden. Er hat es gern warm (die ideale Temperatur liegt zwischen 18 und 20 °C) und kann schon beim Transport nach Hause Schaden nehmen, wenn er beispielsweise nicht gut genug eingepackt ist oder gar in einem offenen Fahrradkorb transportiert wird. Am besten ist es also, den Weihnachtsstern noch im Laden einzupacken (in Papier einschlagen oder in eine Isolierbox stellen) und so schnell und warm wie möglich nach Hause zu transportieren. Dort sollte er keine Zugluft abbekommen. Das mit der Zugluft und Kälte gilt natürlich auch für den Standort im Laden – deshalb sollte man keine Pflanze auswählen, die draußen oder im Eingangsbereich des Ladens steht.
ACHTUNG Der Weihnachtsstern ist leicht giftig und sollte deshalb für Kinder und Kleintiere nicht erreichbar sein.
Sonne und Wasser sind auch nicht sein Ding
Ja, der Weihnachtsstern ist wirklich eine kleine Diva. Neben Kälte und Zugluft mag er nämlich auch keine direkte Sonneneinstrahlung und verträgt keine Staunässe. Man sollte ihn also nicht direkt ans Fenster stellen und nur sparsam gießen. Am besten gönnt man ihm zwei- bis dreimal im Monat ein Tauchbad. Dafür lässt man lauwarmes Wasser in ein Spülbecken oder eine große Schüssel ein, nimmt den Wurzelballen aus dem Übertopf und taucht ihn für einige Minuten in das Wasser. Vor seiner Wachstumsphase im April sollte der Weihnachtsstern umgetopft werden. Als Substrat eignet sich Kakteenerde, da sie Feuchtigkeit nicht so gut speichert und Staunässe damit vorbeugt.
Im Sommer kann er nach draußen
Wie, im Sommer? Der Weihnachtsstern verliert doch lange vorher seine Blätter! Immer mit der Ruhe. Es ist ganz normal, dass der Weihnachtsstern im Frühling seine farbigen Hochblätter verloren hat. Im Sommer wachsen tiefgrüne Blätter nach. Er darf in dieser Zeit draußen – am besten im Halbschatten – stehen. Wer sich für den nächsten Winter wieder farbige Blätter und neue Blüten wünscht, sollte darauf achten, dass die Pflanze im Herbst nicht zu viel Licht abbekommt. Entweder steht sie dann in einem Raum, der ab dem Abend ohnehin dunkel ist oder wird täglich für 12 bis 14 Stunden mit einem Karton abgedeckt.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.