Lady in Red: Warum wir Rote Bete feiern

Rote Bete
© Anjelika Gretskaia / Adobe Stock

Kalorienarm, nährstoffreich und noch dazu super lecker – Rote Bete hat ihren Spitznamen „Wunderknolle“ absolut verdient. Warum wir das Superfood feiern und wie wir es am liebsten essen…

Zwischen Oktober und März feiert die Rote Bete ihren großen Auftritt. Im Gepäck hat die Wunderknolle eine Vielzahl lebenswichtiger Vitamine, wie A, C, B und Folsäure. Daneben liefert sie Jod, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Phosphor und jede Menge Eisen. Rote Bete enthält außerdem Betain, welches das Risiko für Herzkrankheiten senken und die Stimmung aufhellen, Anthocyane, welches krebsschützend wirken und Nitrat, welches den Blutdruck senken soll. Mit gerade einmal 43 Kilokalorien pro 100 Gramm ist diese Rüben-Art auch für figurbewusste Menschen eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan – davon abgesehen zaubert sie mit ihrer intensiven Farbe aus jedem Gericht ein optisches Highlight und auch ihre Klimabilanz ist mit 30 Gramm CO2-Emissionen pro 100 Gramm vertretbar*.

Rote Bete ist vielseitiger als viele denken

Doch warum polarisiert Rote Bete so sehr, wenn ihre vielen Vorteile für den regelmäßigen Verzehr sprechen? Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und es wird immer Menschen geben, die für Rote Bete ganz und gar nicht zu begeistern sind. Viele ändern ihre Meinung jedoch, wenn sie die Wurzelknolle anders zubereiten, als sie es gewohnt sind. Manche kennen Rote Beete lediglich sauer eingelegt, als kalte Beilage oder als leicht bitteren Saft, während einer Fastenkur. Doch so vielseitig, wie ihre positiven Eigenschaften, sind auch die Rezeptvariationen der Roten Bete. Wer etwas experimentierfreudig ist, wird für sich bestimmt ein passendes Gericht finden.

Beim Kauf sollte man auf Regionalität und Bioqualität achten und lieber zu kleineren, festen Knollen greifen, da größere Exemplare holzig schmecken und faserig sein können. Wird die Rote Bete mit Strunk und Blättern angeboten, ist dies ein Zeichen für Frische und eine gute Qualität. Die Blätter können etwa für die Zubereitung von Smoothies verwendet werden. 

Auch für Anfänger:innen im Garten geeignet

Rote Bete ist im Anbau eher anspruchslos und kann auch im heimischen Garten oder sogar im Hochbeet auf dem Balkon gepflanzt und geerntet werden. Die Ernte sollte vor dem ersten Frost eingeplant werden und beim Ernten ist Vorsicht geboten. Die Knollen dürfen dabei nicht verletzt werden, da sie ansonsten rasch zubereitet werden müssen. Unverletzte Knollen können problemlos über mehrere Monate eingelagert werden. Hierfür raten Gartenexperten, eine Holzkiste zunächst mit einer Plastikfolie auszukleiden und dann bis zur Hälfte mit feuchtem Sand zu befüllen. Die Rote Beete Knollen darauf verteilen und die restliche Kiste mit feuchtem Sand auffüllen. Die Kiste sollte an einem kühlen Ort, etwa im Keller, stehen. Ideal sind etwa sechs Grad Celsius Raumtemperatur. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto besser ist es für die Haltbarkeit. Bis zu fünf Monaten bleibt Rote Bete auf diese Weise frisch. Im Kühlschrank kann Rote Bete, eingewickelt in Zeitungspapier oder ein Geschirrtuch, etwa zwei bis drei Wochen im Gemüsefach gelagert werden. Vorgekocht, geschält und luftdicht eingepackt kann Rote Bete auch im Tiefkühlfach eingefroren werden. Dort ist sie bis zu acht Monate haltbar.

Wissenswertes über die Wunderknolle

Gestatten, mein Name ist…

Rote Be(e)te, rote Rübe, Rahne, Rahner, Rauna, Rana, Rande, Randig, Ro(h)ne, Rohna: Die gesunde Wurzelknolle, die jetzt in der Winterzeit besonders beliebt ist, hat viele Namen. 

Rot, Gelb, Weiß – beliebtes Rübentrio

Rote Bete ist nicht immer rot. Neben dem bekannten Klassiker werden auch die weiße oder gelbe Variante der Roten Bete immer beliebter und sorgen für einen schönen Kontrast – etwa im Salat oder auf einer Rohkostplatte.

Weg mit dem Rote Bete Fleck 

Rote Bete eignet sich gut zum Färben von Textilien oder Ostereiern. Diese Eigenschaft kann ärgerlich sein, wenn man bei der Zubereitung der gesunden Rübe rote Hände oder Küchenutensilien bekommt oder beim Essen Flecken auf Tischtuch oder Kleidung entstehen. Von den Händen bekommt man die Verfärbungen in der Regel mit Wasser und Seife entfernt. Sollte das nicht ausreichen, kann man die Hände für 30 Sekunden in ein Bad aus Zitronensaft legen und anschließend unter klarem Wasser abspülen. Zitronensaft eignet sich auch zur Reinigung verfärbter Schneidebretter. Zunächst Salz auf die verfärbte Stelle streuen und dann Zitronensaft darüber gießen. Nach einigen Minuten Einwirkzeit unter dem Wasserhahn abspülen. Unbeabsichtigt verfärbte Textilien sollten schnell unter kaltem Wasser ausspült werden und anschließend für 30 Minuten in kaltem Wasser (eventuell zusammen mit Backpulver) einweichen. Ist der Fleck anschließend noch zu sehen, kann er mit Gallseife behandelt und dann in die Waschmaschine gegeben werden. 

Nicht erschrecken!

Rote Bete kann den Urin und sogar den Stuhl für kurze Zeit rötlich verfärben. Keine Sorge, das ist unbedenklich – auch bei Kindern.

*Wie sehr belastet unser Essen das Klima? Finde es heraus unter: klimatarier.com/de/CO2_Rechner.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.