Diese nachhaltigen Gadgets dürfen im Wochenbett nicht fehlen

Nachhaltigkeit Wochenbett
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Du bist gerade schwanger und fragst dich, wie du dich auf die Zeit im Wochenbett vorbereiten kannst oder möchtest einer lieben Person eine Freude machen, die gerade kurz vor der Geburt steht oder gerade ein Baby bekommen hat? Wir haben einige Ideen für dich gesammelt…

Egal, ob du dein Baby zu Hause, in einem Geburtshaus oder einer Klinik zur Welt bringst – die Zeit im Wochenbett solltest du bewusst genießen und zur Erholung nutzen. Such dir so viel Unterstützung wie möglich und fordere dich so wenig wie nötig. Dein Körper hat in den vergangenen Monaten Enormes geleistet und verdient es ebenso wie dein Geist, nun in Ruhe zu neuen Kräften zu kommen. Selbst wenn du dich nach wenigen Tagen schon wieder fit fühlst, solltest du es nicht übertreiben und dir regelmäßig Pausen gönnen.

Lies zum Thema auch den Beitrag Chill mal: Warum die Zeit im Wochenbett sooo wichtig ist.

Nützliche und nachhaltige Gadgets

Einige Gadgets die dir in dieser Zeit nützlich sein können, kannst du bereits während der Schwangerschaft besorgen. Wir haben einige Dinge herausgesucht, die unserer Erfahrung nach eine gute Investition und noch dazu nachhaltig sind. Natürlich entscheidest du allein, was dir guttut, was du brauchst und was dir sinnvoll erscheint. Unsere Liste soll zur Inspiration dienen und keine allgemein gültige Einkaufsliste darstellen.

Nabelschnurband

Nach der Geburt des Babys wird die Nabelschnur hierzulande für gewöhnlich mit einer Kunststoffklemme abgeklemmt, ehe sie durchtrennt wird. Die Klemme verbleibt am stehengebliebenen Rest der Nabelschnur, bis dieser nach einigen Tagen von allein abfällt. Viele Familien heben die Kunststoffklemme hinterher als Erinnerungsstück auf. Schöner und zugleich nachhaltiger als eine Kunststoffklemme ist ein gehäkeltes Nabelschnurband aus einem natürlichen Garn. Wer selbst nicht häkeln kann, kann ein solches Gadget für ein paar Euro beispielsweise im Onlineshop Etsy.com kaufen. Es gibt minimalistische Nabelschnurbänder und solche mit Motiven. Für jeden Geschmack ist ein passendes Design dabei. Allerdings sollte man bereits im Geburtsgespräch mit der Hebamme klären, dass man sich das Abbinden mit einem Nabelschnurband wünscht. Nicht alle Hebammen haben damit Erfahrung. In der Regel lassen sich aber die meisten darauf ein.

Spucktücher (Mullwindeln)

Spucktücher sind echte Allrounder, die nicht nur im Wochenbett, sondern in der gesamten Baby- und Kleinkindzeit nützlich sein können und immer griffbereit sein sollten. Wie der umgangssprachliche Name erahnen lässt, dienen sie bei den meisten Familien vor allem dazu, Milch aufzunehmen, die das Baby ausgespuckt hat. Da auch beim Stillen manchmal etwas daneben geht (etwa wenn das Baby den Kopf wegdreht, die Milch aber noch aus der Brust läuft oder spritzt), können sie auch dabei zum Auffangen von Milch nützlich sein, um zu verhindern, dass hinterher die Kleidung gewechselt werden muss. Wer in der Öffentlichkeit stillen möchte, sich aber etwas Diskretion wünscht, kann das Spucktuch als Sichtschutz einsetzen. Größere Spucktücher können außerdem zum Pucken des Babys genutzt werden oder – wie zu Großmutters Zeiten – als Windeln oder Windeleinlagen. Außerdem können Spucktücher als Wickelunterlagen verwendet werden, später auch als Babylätzchen, zum Aufwischen, als Sonnenschutz über dem Kinderwagen, als Schmusetuch oder, oder, oder… Es gibt solche Tücher in unterschiedlichen Farben, mit Mustern oder ohne. Beim Kauf achtet man am besten auf natürliche Materialien wie Bio-Baumwolle.

Stillkissen

Beim Stillen kann ein spezielles Stillkissen hilfreich sein, um eine bequeme Sitz- oder Liegeposition zu finden. Ebenso kann es aber auch beim Fläschchengeben genutzt werden oder als Rausfallschutz oder Nestchen dienen, wenn dein Baby beispielsweise auf dem Boden, Sofa oder im großen Bett liegt. Die Anschaffung bereits im zweiten Trimester der Schwangerschaft kann sinnvoll sein, da ein (großes) Stillkissen auch als Lagerungskissen genutzt werden kann und dabei hilft, eine angenehme Schlafposition mit Babybauch zu finden. Beim Kauf solltest du nicht nur auf das äußere Material (möglichst natürlich und Bio-zertifiziert), sondern auch auf die Füllung achten und statt Kunststoffkügelchen lieber natürliche Materialien auswählen. Es gibt beispielsweise Stillkissen die mit Dinkelspelz oder Hirse, Schurwolle oder Naturlatex gefüllt sind (vorhandene Allergien bedenken).

Stilleinlagen

Wenn du dein Baby stillen wirst, dann können Stilleinlagen sehr sinnvoll sein. Diese kleinen, runden Einlagen packst du einfach in deinen BH und sie fangen Milchtropfen auf, die sich dann nicht als unschöne Flecken auf deinem Oberteil abzeichnen können. Stilleinlagen halten deine Brustwarzen trocken und sauber und können damit hilfreich sein, um Infektionen und Entzündungen vorzubeugen.
Im Handel gibt es Stilleinlagen aus Kunststoffen, die nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Um derartigen Müll zu vermeiden, solltest du besser zu waschbaren Stilleinlagen greifen. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen und Stärken, Farben und Designs. Wie viele du brauchst, hängt davon ab, ob du häufig ausläufst oder damit eher selten zutun hast. Die Einlagen sollten gewechselt werden, wenn sie vollgesaugt sind und nach jedem Gebrauch gewaschen werden. Wenn du nicht ständig waschen willst, solltest du dir also einen gewissen Vorrat anlegen. Beim Kauf solltest du auf natürliche, hautfreundliche Materialien achten.

Stoffbinden

Nach der Geburt wirst du mit dem sogenannten „Wochenfluss“ zutun haben. In der Fachsprache heißt diese Flüssigkeit, die für einige Wochen aus der Scheide austritt Lochien. Sie besteht aus Blut, Wundflüssigkeit und Gewebsresten, ist zu Beginn meist hellrot und wird im Laufe der Zeit dunkler. Die Stärke ist von Frau zu Frau unterschiedlich, doch ohne Einlagen kommt keine aus. Eine nachhaltige Alternative zu Einwegprodukten sind spezielle Wochenbetteinlagen aus Stoff. Diese sind waschbar und wiederverwendbar. Wenn dir die Anschaffung zu teuer ist, kannst du stattdessen Mullwindeln falten und in deine Unterhose legen. Lässt der Wochenfluss nach, kannst du auf gewöhnliche Stoffbinden oder Periodenunterwäsche umsteigen. Alle Produkte dieser Art sollten aus natürlichen Materialien wie Bio-Baumwolle bestehen. Vaginal eingeführte Hygieneprodukte wie Tampons sollten im Wochenbett vermieden werden.

Tipp: Wenn du eine vaginale Geburtsverletzung erlitten hast, kannst du eine Mullwindel ins Eisfach legen, schmal zusammenfalten und unter deine Wochenbettbinde legen. Die Kühlung kann angenehm sein.

Stoffwindeln

Nicht nur du selbst kannst zu Mehrweg- statt Einwegprodukten greifen – auch bei deinem Baby kannst du von Anfang an auf Müllvermeidung achten. Etwa, indem du Stoffwindeln verwendest und statt Einweg-Feuchttüchern zu Waschlappen greifst. Stoffwindeln haben zahlreiche Vorteile. Sie sind gut für die Umwelt, schonen die Haushaltskasse und die empfindliche Babyhaut. Zu diesem Thema haben wir im Naturkind Online-Magazin zahlreiche detaillierte Beiträge veröffentlicht. Am besten gibst du in die Suche den Begriff „Stoffwindeln“ ein. Einige Tipps für den Einstieg findest du im Beitrag Stoffwindeln: Tipps für Anfänger:innen.

Naturkosmetik

Im Wochenbett kommen bei vielen Familien bereits Pflegeprodukte für Babys zum Einsatz – Wundcreme für den Windelbereich, Badezusatz und Shampoo für Babys erstes Bad, Massageöl und vieles mehr. Darauf kann man in der Regel komplett verzichten. Als Zusatz für das Bad können ein paar Tropfen Muttermilch oder naturbelassenes Öl (z. B. Mandelöl) verwendet werden. Um Rötungen um Windelbereich zu behandeln, bietet sich Heilwolle an. Hiervon wird einfach ein wenig abgezupft und mit in die Windel gelegt.
Auch einige Mütter greifen in dieser Zeit zu Kosmetikprodukten, etwa zu Wundsalben im Intimbereich oder gegen entzündete Brustwarzen. Hierfür gibt es natürliche Alternativen, zu denen die Nachsorgehebamme ebenso beraten kann, wie zu Babyprodukten. Beispielsweise kann ein Kamillebad bei Geburtsverletzungen guttun und gegen entzündete Brustwarzen wird häufig Wollfett empfohlen. Wer auf Kosmetik und Pflegeprodukte aus dem Handel nicht gänzlich verzichten will, sollte zumindest darauf achten, dass es sich um zertifizierte Naturkosmetik handelt.

Trinkflasche (für dich)

Vor allem wenn du stillst, benötigst du viel Flüssigkeit. Nicht nur unterwegs, auch zu Hause kann eine eigene Trinkflasche für dich sinnvoll sein. So hast du im Blick, wie viel du bereits getrunken hast. Besonders praktisch sind Modelle mit Sportdeckel. Diese kannst du einhändig auf- und zumachen (etwa während du dein Baby auf dem Arm hast) und flexibel beiseite legen, auch wenn du keinen Ablagetisch in der Nähe hast. Besonders robust und sowohl für kalte als auch warme Getränke geeignet sind Edelstahltrinkflaschen.

Babyflasche

Wenn du nicht stillst, kannst du bei der Wahl der Babyflaschen ebenso auf das Thema Nachhaltigkeit achten. Es gibt inzwischen viele Modelle aus Glas oder Edelstahl, die für die Umwelt besser sind, als solche aus Kunststoff. Die meisten Hersteller bieten verschiedene Aufsätze, sodass dein Kind – wenn es größer ist – beispielsweise einen Sportdeckel aufgeschraubt bekommt und die Flasche weiterhin nutzen kann.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.