Sobald draußen die Temperaturen sinken werden auch die Heizkörper wieder aufgedreht, damit wir es drinnen gemütlich warm haben. Worauf sollten wir achten, wenn wir klimafreundlich heizen wollen?
Der größte Teil des Energieverbrauchs im Haushalt fällt auf die Heizung. Damit ist das Heizen eine wichtige Stellschraube, mit der wir Einfluss auf unseren persönlichen CO2 Fußabdruck haben. Ein bewusstes Heizen ist empfehlenswert, da jedes nicht geheizte Grad Energie spart und somit besser fürs Klima ist. Wir haben fünf Tipps gesammelt, mit denen ihr klimafreundlich Heizen könnt.
1: Welche Temperatur für welchen Raum?
Welche Temperatur wir brauchen ist nicht nur vom individuellen Wärmeempfinden abhängig, sondern auch von Raum zu Raum unterschiedlich. Während die empfohlene Durchschnittstemperatur drinnen bei 20 ° C liegt, dürfen es im Bad mit 24 ° C oft etwas mehr und im Schlafzimmer gern etwas weniger, nämlich etwa 18 ° C sein.
Ungenutzte Räume solltet ihr nur wenig beheizen. Dennoch sollten sie nicht komplett auskühlen, da dann ein höherer Energieaufwand nötig ist, um sie wieder aufzuwärmen. Zudem ist bei Räumen unter 16 ° C das Risiko für Schimmelbildung höher. Damit aus den beheizten Räumen keine Wärme verloren geht, sollten die Türen zu den weniger beheizten Räumen stets geschlossen bleiben.
2: Die Heizung kennen und richtig bedienen
Wenn es in den eigenen vier Wänden kühl wird ist die Versuchung groß, die Thermostate direkt auf Stufe 5 zu stellen. Aber wusstet ihr, dass die Zahlen stellvertretend für konkrete Raumtemperaturen stehen, die durch das Heizen erreicht werden sollen?
Nämlich:
1 für ca. 12 °C
2 für ca. 16 °C
3 für ca. 20 °C
4 für ca. 24 °C
5 für ca. 28 °C
Ob die am Thermostat eingestellte Raumtemperatur tatsächlich erreicht wird, hängt jedoch auch von anderen Faktoren ab, beispielsweise ob der Heizkörper von Vorhängen verdeckt ist. Für die meisten Räume ist Stufe 3 also schon ausreichend.
Um Energie zu sparen, sollte ihr die Heizung herunter drehen, wenn tagsüber oder sogar mehrere Tage hintereinander niemand zu Hause ist. Auch für die Nacht solltet ihr die Temperatur rechtzeitig senken. AM besten schon eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen, sodass die Restwärme noch genutzt wird. Damit es morgens rechtzeitig wieder angenehm warm ist, können programmierbare Thermostate helfen, die schon eine halbe Stunde vor dem Aufstehen anspringen.
3: Richtiges Lüften für ein besseres Raumklima
Regelmäßiges und richtiges Lüften ist wichtig, damit Feuchtigkeit, mögliche Schadstoffe beispielsweise aus Möbeln und ausgeatmetes Kohlendioxid aus den Innenräumen entweichen können. Richtiges Lüften fördert also gutes Raumklima und beugt zusätzlich der Schimmelbildung vor.
In der kalten Jahreszeit gilt die Empfehlung: Mehrmals täglich für 5-10 Minuten Stoßlüften. Je mehr Personen in eurem Haushalt leben, desto öfter solltet ihr lüften. Mindestens aber einmal am Morgen nach dem Aufstehen und einmal am Abend. Insbesondere, wenn Wasserdampf entsteht, wie beim Baden oder Kochen, aber auch beim Wäschetrocknen sollte direkt gelüftet werden.
Am effizientesten ist das sogenannte Querlüften. Dies geschieht, wenn gegenüberliegende Fenster bei geöffneten Innentüren für einen Durchzug geöffnet sind. Hierbei tauscht sich die Luft am schnellsten aus. Unbedingt darauf achten, die Heizung während des Lüftens herunter zu drehen. Dauerlüften ist auf jeden Fall zu vermeiden, da die Räume zu stark auskühlen und auch hier die Schimmelbildung droht.
4: Heizkörper frei halten
Vorhänge und Möbelstücke, die Heizkörper verdecken, verhindern eine effiziente Wärmeverteilung im Raum. Daher darauf achten, dass weder die Heizkörper, noch Thermostate dauerhaft verdeckt sind. Die Heizung muss sonst mehr Energie für eine stärkere Heizleistung verwenden.
5: Auf intakte Dichtungen achten
Auch die beste Einstellung der Heizung und das gewissenhafteste Lüften sind nur bedingt effektiv, wenn Fenster und Türen mangelhaft abgedichtet sind. Im Baumarkt gibt es verschiedene Dichtungsbänder, mit denen ihr selbst poröse Dichtungen in den Rahmen verstärken könnt.
Geschlossene Rollläden und sogar Vorhänge helfen nach Einbruch der Dunkelheit zusätzlich, dass weniger Wärme über die Fenster nach Draußen entweicht. Achtet auch hier darauf, dass der Vorhang nicht vor den Heizkörpern hängt. Andernfalls leitet er die Wärme direkt zum Fenster nach draußen.
Farina Stockamp
Farina Stockamp lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart. 2020 war sie für das Naturkind Online-Magazin tätig.