Wer früher dem Hobby Geocaching nachgegangen ist, brauchte dafür ein spezielles GPS-Gerät. Einfach mal ausprobieren und in diese Aktivität reinschnuppern war deshalb nicht so einfach. Heute sieht das anders aus. Ein Smartphone ersetzt das GPS-Gerät und so kann jede:r schauen, ob Geocaching etwas für ihn:sie ist!
Geocaching ist eine Art moderne Schatzsuche, bei der mithilfe von GPS-Koordinaten versteckte Behälter (Caches) in der Natur oder Stadt gefunden werden. Weltweit gibt es Menschen, die diese Freizeitaktivität für sich entdeckt haben. Man kann alleine auf Schatzsuche gehen, mit einer weiteren Person oder einer größeren Gruppe. Für Familien mit Kindern ist Geocaching eine spannende Abwechslung, die schon so manche:n Stubenhocker:in hinter seiner Konsole hervorgelockt hat.
Wie sehen Caches aus und wo sind sie versteckt?
Caches sind wasserdichte Behälter in verschiedenen Größen. Ein Cache kann eine kleine Filmdose sein oder auch eine große Frischhaltebox. In der Regel sind die Caches (z. B. mit einem Aufkleber) gut gekennzeichnet, sodass man sie zweifelsfrei erkennt und sie nicht von Umweltschützer:innen fälschlicherweise als Müll verkannt und entsorgt werden.

Versteckt sind sie an ganz unterschiedlichen Orten – etwa unter Wurzeln, in Baumhöhlen oder an Baumstämmen, in Felsspalten, in Rohren, Kabelschächten oder Abflussgittern, unter Wasser (z. B. mit Magneten oder Schnüren befestigt). Manchmal sind die Caches in Magnetboxen unter Parkbänken oder an Verkehrsschildern befestigt. Seltener in Fake-Steinen oder anderen Tarnobjekten (z. B. falsche Briefkästen oder Vogelhäuser).
Was befindet sich in den Caches?
Die Caches enthalten ein kleines Logbuch, in das man seinen Namen sowie das Datum und die Uhrzeit des Fundes eintragen kann. Daneben findet man oft auch kleine Tauschgegenstände wie Schlüsselanhänger, Ü-Ei-Figuren, Murmeln, Sticker oder Ähnliches. Wer einen Gegenstand mitnimmt, hinterlässt einen etwa gleichwertigen – daran sollte man denken, bevor man losgeht.

Manche Caches enthalten sogenannte Trackables – das sind markierte Objekte, die von Cache zu Cache reisen und oft eine bestimmte Mission haben. Etwa sollen sie so viele Kilometer wie möglich reisen oder an einem bestimmten Ort ankommen. Ein Trackable ist ein spezieller Gegenstand mit einer eindeutigen Tracking-Nummer, die auf geocaching.com registriert ist. Geocacher:innen, die einen Trackable finden, nehmen ihn mit, loggen die Bewegung online und legen ihn später in einem anderen Cache ab, um ihn seinem Ziel näherzubringen.
Was braucht man für Geocaching?
Während man früher ein spezielles GPS-Gerät brauchte, reicht heute ein Smartphone aus. Auf diesem installiert man eine Geocaching-App. Die bekannteste ist die offizielle Geocaching®-App von Groundspeak. Sie bietet Zugriff auf rund drei Millionen Caches weltweit. Die App ist für Android und iOS erhältlich. Sie kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet Basisfunktionen wie das Finden und Loggen von Geocaches. Für erweiterte Funktionen, wie das Suchen nach Premium-Caches, ist ein kostenpflichtiges Geocaching-Premium-Abonnement erhältlich. Alternative Apps fürs Geocaching sind beispielsweise c:geo, GCDroid oder Cachly für Android und Cachly oder Looking4Cache für iOS.
Weitere Gadgets
Da die App in Aktion eine Menge Akkuleistung verbraucht, ist es sinnvoll, mindestens eine geladene Powerbank dabei zu haben. Für den Eintrag ins Logbuch sollte ein Stift im Rucksack sein (für den Fall, dass keiner im Cache ist). Auch ein Ersatz-Logbuch kann sinnvoll sein (falls das vorhandene durchnässt oder verschwunden ist). Um schwer erreichbare Caches zu bergen kann es sinnvoll sein, weitere Gadgets dabei zu haben wie ein Spiegel, eine Pinzette oder ein starker Magnet. Für den Anfang ist das aber nicht unbedingt notwendig – denn hierfür sucht man sich am besten erst einmal einfachere Touren und leicht erreichbare Caches.
An Proviant denken
Diese Schatzsuche der besonderen Art kann schonmal etwas länger dauern. Wer nicht gerade in der Stadt unterwegs ist – wo es an jeder Ecke Möglichkeiten zum Einkaufen und Einkehren gibt -, sollte daran denken, Proviant einzupacken. Ausreichend Getränke und Snacks sollten im Rucksack sein, je nach Wetterlage auch Regenjacken und/oder Sonnenschutz bzw. Insektenschutz. Ein kleines Erste-Hilfe-Set kann auch nützlich sein.
Das Niveau steigern
Erfahrene Geocacher:innen suchen oft neue Herausforderungen und wählen schwierigere Touren – etwa in Lost Places (also verlassene Orte), auf dem Wasser oder in luftigen Höhen oder machen sich im Dunkeln auf die Suche. Sie benötigen für ihre Ausflüge eine spezielle Ausrüstung. Für Anfänger:innen oder Familien mit kleineren Kindern sind solche Touren eher weniger geeignet. Aber alle, die Spaß an diesem neuen Hobby finden, können schonmal im Hinterkopf behalten, dass sich das Niveau noch steigern lässt und somit nie Langeweile aufkommen wird.

Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.