Fahrradtour mit Kleinkind – so seid ihr sicher unterwegs

Fahrradtour mit Kind
©Andrey_Popov / Shutterstock

Euch ist nach einem kleinen Abenteuer, aber Urlaub kommt gerade nicht in Frage? Eine Fahrradtour ermöglicht euch ein Outdoor-Erlebnis, für welches ihr nicht weit reisen müsst. Wer weiß, vielleicht entdeckt ihr noch ein paar neue Ecken in eurer Region. 

Ausflüge mit Kleinkindern können anstrengend sein, sie bieten aber auch eine wunderbare Möglichkeit, Zeit im Freien zu verbringen, die Natur zu genießen und gleichzeitig gemeinsam aktiv zu sein. Eine Fahrradtour eignet sich hierfür genau richtig, wenn man sich vor längeren Strecken nicht abhalten und im Tempo der Erwachsenen fortbewegen möchte. Damit die Fahrradtour jedoch sicher und stressfrei verläuft, ist es wichtig, einige Tipps zu beachten.  

Fahrradsitz vs. Fahrradanhänger

Auch wenn sich Fahrradsitze besonders für den alltäglichen Gebrauch super eigenen und günstiger ausfallen als Fahrradanhänger, so sind diese doch vornehmlich für Kurzstrecken innerorts geeignet. Dahingegen sind Fahrradanhänger für längere Fahrten wie gemacht, oft passen in diesen sogar zwei Kinder, ganz im Gegensatz zum Fahrradsitz. Gepäck, Spielzeug und Proviant können darin in der Regel auch untergebracht werden. Da Kinder im Anhänger entspannt sitzen, können sie in diesem auch problemlos schlafen. Der wichtigste Grund ist aber der, dass das Verletzungsrisiko bei Unfällen aufgrund der niedrigeren Fallhöhe einfach geringer ist als beim Kindersitz. Fahrradanhänger bestehen zudem aus einem stabilen Rahmen, der für eine sichere und stabile Fahrt sorgt. Die meisten Anhänger sind sogar mit einem Sicherheitsgurt beziehungsweise einem Fünf-Punkt-Gurtsystem ausgestattet, welches die Sicherheit des Kindes im Fahrradanhänger garantiert.

Weitere Vorteile bestehen darin, dass der Anhänger…

  • … das Kind vor Wind, Regen und Sonne schützt.
  • … so konstruiert ist, dass er eine stabile und ausgeglichene Fahrt ermöglicht.
  • … zusätzlichen Stauraum bietet.

Sicherheit für Eltern und Kind

Vor der Fahrradtour ist es sinnvoll, sich mit dem Handling vertraut zu machen. Es ist also nicht verkehrt, das Fahren, Bremsen, Abbiegen und Manövrieren zu üben, um ein Gefühl für das Zusatzgewicht am Fahrrad und das veränderte Fahrverhalten zu bekommen. Insbesondere der Bremsweg ist ein anderer, daher gilt auch hier: Vorausschauend fahren, die Geschwindigkeit an das zusätzliche Gewicht anpassen und rechtzeitig bremsen. Wichtig ist aber auch, reflektierende Aufkleber oder Fahrradlichter an den Anhänger anzubringen, um die Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu verbessern. Schließlich wird man auch für den Outdoor-Ausflug die ein oder andere Straße überqueren müssen.  

Für eure eigene Sicherheit und weil ihr aber auch eine Vorbildfunktion einnehmt, ist das Tragen eines Helms natürlich ein Muss. Da es in Deutschland keine gesetzlich geregelte Helmpflicht für Kinder in Fahrradanhängern gibt, liegt die Entscheidung bei den Eltern. Wer aber auf Nummer Sicher gehen möchte, setzt seinem Kind lieber einen auf.  

Des Weiteren ist es nicht verkehrt, auf Unerwartetes vorbereitet zu sein. Auch wenn ihr euch einen entspannten Ausflug erhofft, können Notfälle dennoch auftreten. Folgendes sollte vor der nächsten Fahrradtour deshalb eingepackt beziehungsweise aufgeschrieben werden:

  • Packt ein kleines Erste-Hilfe-Set ein, das Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und andere grundlegende Notfallartikel enthält. Erste Hilfe bei leichten Verletzungen sollte kein Problem darstellen.
  • Notiert euch wichtige Telefonnummern, einschließlich der Nummer eures Kinder- beziehungsweise Hausarztes und des nächstgelegenen Krankenhauses. Tragt zudem eine Kopie der Krankenversicherungskarte bei euch.
  • Nehmt ausreichend Wasser und Snacks mit, um sicherzustellen, dass ihr und euer Kind während der Fahrradtour ausreichend hydriert und gestärkt bleibt.

Tipp: Packt genügend Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor sowie ein Insekten- beziehungsweise Zeckenspray ein. Manche Unannehmlichkeiten lassen sich so schon vermeiden.

Fahrradtour-Planung nicht unterschätzen

Eine gründliche Planung ist entscheidend, damit die Fahrradtour weitestgehend reibungslos verläuft. So sollte auf jeden Fall eine Fahrradroute gewählt werden, die sicher und kinderfreundlich ist. Stark befahrene Straßen sollten vermieden und stattdessen nach entspannteren Radwegen oder verkehrsärmeren Straßen geschaut werden. Überprüft vorher, ob die geplante Route für das Fahren mit einem Fahrradanhänger geeignet ist, da das Radfahren mit Anhänger zum Beispiel auf engen Fahrradwegen schwierig sein kann.

Plant genügend Pausen ein, denn Kleinkinder haben oft eine begrenzte Ausdauer und möchten eventuell nicht durchgehend im Fahrradanhänger sitzen. Die Pausen sorgen also für genügend Bewegungsmöglichkeiten in der Natur und dabei kann die neue Umgebung erkundet werden.  

Grundsätzlich gilt es, die individuellen Bedürfnisse des Kindes und die persönlichen Vorlieben zu berücksichtigen. Kinder haben zum Beispiel öfter Hunger oder werden schneller müde.  

Für Spaß und Unterhaltung sorgen

Neben der Sicherheit sollte natürlich auch der Spaß garantiert sein. Deshalb ist es ratsam, genügend Spielzeug, Malutensilien und weiteres Beschäftigungsmaterial mitzunehmen. Die Fahrradtour sollte nämlich als eine lustige und unterhaltsame Aktivität gestaltet werden. Hier sind einige Ideen:

  • Spielt während der Fahrt Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder singt gemeinsam Lieder. Dies kann die Fahrtzeit verkürzen und das Kind unterhalten.
  • Nutzt die Fahrradtour, um die Natur zu erkunden. Haltet öfter an, um Blumen, Bäume oder Tiere zu betrachten und darüber zu sprechen.
  • Nutzt die Pausen, um neue Spiele für draußen auszuprobieren.
  • Nehmt eine Kamera oder euer Handy mit und macht während der Fahrradtour Fotos von den Erinnerungen, die ihr mit eurem Kind macht. Dadurch könnt ihr die Fahrradtour später Revue passieren zu lassen.

Fazit

Eine Fahrradtour in der Heimat ist nicht nur eine günstige Alternative zum Urlaub im Ausland. Sie bietet zudem auch reichliche Möglichkeiten, eurem Kind etwas über die Natur zu erklären, fantasievolle Geschichten zu erzählen und frische Landluft zu schnuppern. Sofern die richtige Ausrüstung verwendet und die Sicherheit sowie der Unterhaltungsspaß gewährleistet sind, steht einem unvergesslichen Erlebnis nichts im Weg.  

Ralph Herzog
Im Elternbeirat einer Grundschule in München ist Ralph Herzog als alleinerziehender Vater aktiv und sehr beliebt. Für Lacher sorgt sein Sohn Benjamin immer dann, wenn er nach dem Beruf seines Vaters gefragt wird. „Irgendwas mit ganz vielen Buchstaben“, antwortet der Bursche regelmäßig, denn „Content Creator“ kann er sich einfach nicht merken. Der leidenschaftliche Wanderer schreibt aber nicht nur beruflich, sondern auch für Blogs und Internet-Ratgeber. Da er immer einen Ratschlag zu familienbezogenen Themen hat, sind seine Texte nicht nur beliebt, sondern sehr hilfreich.