Zu ersten Mal auf einem Board? Tipps für SUP-Anfänger:innen

SUP Kind
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Ursprünglich von einem Surflehrer auf Hawaii entwickelt, ist Stand Up Paddling (kurz SUP, zu Deutsch: Stehpaddeln) als Sportart auf unseren heimischen Gewässern nicht mehr wegzudenken. Was einfach aussieht, erfordert etwas Übung und Geschick. Und noch vor dem Start gibt es einiges zu beachten…

Ach, das wird schon nicht so schwer sein. Man legt das Board ins Wasser, stellt sich drauf und paddelt los. So denken viele, die SUP noch nie ausprobiert haben. Es mag Naturtalente geben, für die der Start keine große Herausforderung ist. Die meisten Anfänger:innen sind bei ihren ersten Steh- und Paddel-Versuchen aber doch überrascht, wie wackelig das Ganze ist und dass es etwas Übung erfordert, die Balance zu halten, um nicht im Wasser zu landen. Auch muss man zunächst verstehen, wie das Paddel einzusetzen ist, um in die gewünschte Richtung zu kommen. Hat man bereits Erfahrung mit anderen Wassersportarten, kann der Start leichter fallen. Doch auch komplette Neulinge können schnell Spaß am SUP finden.

Ein Board für alle?

Manche Familien halten es für eine gute Idee, ein SUP-Board anzuschaffen, welches alle Familienmitglieder abwechselnd nutzen können. Bei der Wahl des richtigen Boards spielen neben dem geplanten Einsatzort und -zweck aber unter anderem auch das Körpergewicht und die -größe der Nutzer:innen eine Rolle. Entsprechend ist es nicht immer so, dass sich ein Board für alle Familienmitglieder gleichermaßen eignet. Bevor man nun tief in die Tasche greift und direkt mehrere Boards anschafft, sollte man zunächst ausprobieren, ob einem diese Sportart überhaupt liegt und mit welchem Board man am besten klarkommt. Vielerorts kann man die entsprechende Ausrüstung stunden-, tage- oder wochenweise mieten. Wer in seiner Nähe das Angebot eines SUP-Kurses hat, sollte es nutzen. Die leitenden Profis können zunächst bei Trockenübungen und dann auf dem Wasser wertvolle Tipps und Hilfestellung geben und einige wichtige Regeln erörtern.

Stand Up Paddling mit Kindern

Für Kinder kann SUP ein großes Abenteuer sein. Etwa ab dem fünften bis sechsten Lebensjahr verfügen sie in der Regel über die motorischen Fähigkeiten, selbst zu paddeln. Ehe ein Kind allein auf einem Board steht, sollte es jedoch sicher schwimmen können, keine Angst davor haben, ins Wasser zu fallen und zuvor einige Male auf dem Board einer erwachsenen Person mitgefahren sein.

Für Babys und Kleinstkinder ist SUP nicht geeignet – sie in einer Tragehilfe mitzunehmen ist keine gute Idee.

Bei der Wahl eines passenden Boards sollten Erwachsene, die kleine Passagier:innen mitnehmen wollen, deren Körpergewicht berücksichtigen (also zum eigenen hinzurechnen). Ein breites Modell bietet sich gut an. Kleinere Kinder können vor der paddelnden erwachsenen Person sitzen. Wenn sie etwas größer sind, können Kinder auch vor der erwachsenen Person stehen und selbst erste Paddelversuche unternehmen. Am besten haben sie dafür ein Paddel, das an ihre Größe angepasst ist.

Für Anfänger:innen ist es immer ratsam, SUP in ruhigen, flachen (am besten stehtiefen) Gewässern und in Ufernähe auszuprobieren. Gewässer mit Wellengang oder Strömungen sollten unbedingt gemieden werden. Kinder sollten stets unter Aufsicht sein – auch, wenn sie bereits schwimmen können und (mindestens bis zum 12. Geburtstag) eine Schwimmweste tragen. Wer mit Kindern einen SUP-Ausflug plant, sollte regelmäßige Pausen einplanen.

Was zieh ich an, was nehm ich mit?

Eine passende Schwimmweste (für Nichtschwimmer:innen eine Rettungsweste) ist für alle Paddler bis 12 Jahre unverzichtbar, aber auch darüber hinaus empfehlenswert (in der Schweiz sogar Pflicht). Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist eine Sicherheitsleine (Leash), die eine Verbindung zwischen Board und Bein darstellt. Ein Neoprenanzug ist bei niedrigen Wassertemperaturen absolut sinnvoll und auch ansonsten empfehlenswert. Bei höheren Temperaturen kann man aber auch in Schwimm- oder leichter Sportkleidung paddeln. Bei der Wahl der Kleidung sollte man bedenken, dass man ins Wasser fallen kann. Die Kleidung sollte also nicht zu saugstark sein und schnell trocknen.

An sonnigen Tagen sollte an einen wasserfesten Sonnenschutz mit hohem UV-Schutz für die Haut und zusätzlich eine Kopfbedeckung und eventuell eine Sonnenbrille gedacht werden. Durch die sogenannte Streustrahlung besteht auf dem Wasser ein erhöhtes Sonnenbrandrisiko!

Wenn es die Temperaturen und Gegebenheiten es zulassen und man sich damit wohlfühlt, kann man barfuß auf dem Board stehen. Alternativ bieten sich Schuhe aus anderen Wassersportarten (wie dem Segeln) oder Barfußschuhe sowie Neoprensocken an.

Eine wasserdichte Tasche ist dann sinnvoll, wenn man einige Dinge mitnehmen will, die nicht nass werden dürfen – wie ein Smartphone. Etwas zu trinken und kleine Snacks sollten im Gepäck nicht fehlen. Wer größere Gepäckstücke auf dem Board transportieren will, kann hierfür ein Gepäcknetz nutzen, das auf dem Board befestigt wird.

  • Kleinere Kinder sollten auf dem Board einer Erwachsenen Person mitfahren.
  • Kinder sollten sicher schwimmen können, ehe sie allein auf einem Board stehen.
  • Bei der Wahl des richtigen Boards sollte man sich beraten lassen.
  • Bevor man ein eigenes Board kauft, sollte man zunächst eines ausleihen.
  • Das Tragen einer Rettungsweste ist für Nichtschwimmer:innen unverzichtbar, eine Schwimmweste ist für alle (mindestens bis zum 12. Geburtstag) empfehlenswert.
  • Anfänger:innen sollten in ruhigen, flachen Gewässern und Ufernähe bleiben.
  • Es sollte nicht zu windig sein.
  • Nur dort paddeln, wo man keine anderen Menschen/Badegäst:innen gefährdet.
  • Regelmäßige Pausen an Land sollten bei längeren Touren eingeplant werden.
  • Bei niedrigeren Temperaturen sollte ein Neoprenanzug getragen, bei höheren Temperaturen an ausreichenden Sonnenschutz gedacht werden.
  • Utensilien, die nicht nass werden dürfen, sollten wasserdicht verstaut werden.
  • Auf dem Board kann man barfuß stehen oder Schuhe/Socken aus anderen Wassersportarten (alternativ Barfußschuhe) tragen.
Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.