Gute Schuhe sind teuer. Vor allem die Kosten für Kinderschuhe, die alle paar Monate neu angeschafft werden müssen, können übers Jahr gesehen ganz schön hoch werden. Vom Gebrauchtkauf herkömmlicher Schuhe raten Expert:innen ab. Anders ist das bei Barfußschuhen bzw. Minimalschuhen.
Barfußschuhe bzw. Minimalschuhe haben viele Vorteile. Sie zeichnen sich beispielsweise durch eine breitere Zehenbox und eine flexiblere Sohne aus. Beides kann die Fußentwicklung positiv beeinflussen und einen möglichst natürlichen Gang begünstigen. Nicht nur für Kinder, aber vor allem für sie wird diese Art von Schuh deshalb häufig empfohlen.
Barfußschuhe bzw. Minimalschuhe gibt es inzwischen von etlichen verschiedenen Marken und in so vielen verschiedenen Designs, das für jeden Geschmack ein passendes Modell dabei ist. Es gibt Barfußschuhe bzw. Minimalschuhe für zu Hause und für draußen – für den Sommer, den Winter, den Übergang der Jahreszeiten und sogar Gummistiefel. Manchmal hat man Glück und findet ein günstiges Angebot für ein neues Paar, häufig sind qualitativ hochwertige Schuhe aber mit höheren Kosten verbunden. Verständlich, dass sich viele Eltern fragen, ob es auch ein Second-Hand-Modell tut.
Das ist beim Gebrauchtkauf zu beachten
Vom Kauf gebrauchter, bereits eingetragener herkömmlicher Schuhe wird in der Regel abgeraten, weil sie ein Fußbett haben, das sich individuell an die tragende Person anpasst. Barfußschuhe bzw. Minimalschuhe haben kein Fußbett. Entsprechend können sie grundsätzlich auch gebraucht gekauft werden. Dabei sollten jedoch einige Dinge beachtet werden:
Zustand
Schuhe die bereits sehr abgenutzt aussehen, Risse an der Sohle oder Löcher im Stoff haben, sollten nicht ausgewählt werden. Hierbei geht es nicht nur um die Optik, sondern auch um die Funktion. Auch verschmutzte Schuhe sollte man lieber nicht kaufen, da man nicht sicher wissen kann, ob man sie noch zur eigenen Zufriedenheit gereinigt bekommt und ob das Material nicht bereits zu sehr gelitten hat.
Passform und Größe
Auch bei Barfußschuhen bzw. Minimalschuhen gibt es Unterschiede in Passform und Größe. Diese sollten unbedingt individuell abgestimmt werden. Wer die Marke und im Idealfall das Modell bereits kennt, kann seine Entscheidung leichter treffen. Bei unbekannten Schuhen sollte zuvor recherchiert werden, ob diese eher schmal oder breit ausfallen und wie die Größen berechnet werden. Im Internet oder Freundeskreis kann man sich Erfahrungsberichte durchlesen oder anhören.
Der Fuß sollte vor dem Kauf unbedingt sorgfältig vermessen werden – das kann mit einem herkömmlichen Lineal oder mit einer speziellen Schablone geschehen. Viele Schuhmarken bieten Schablonen zum Ausdrucken auf ihren Websites an. Einige Shops verfügen zusätzlich oder alternativ über einen Größenrechner, in den man die Länge in Zentimetern eintragen kann. Diese Angaben gelten aber ausschließlich für diese Marke.
Besteht die Möglichkeit, die gebrauchten Schuhe vor dem Kauf anzuprobieren, sollte man das unbedingt tun. Erfolgt der Kauf über das Internet und fällt erst danach auf, dass die Schuhe nicht passen, kann man sie bei einem Privatkauf oft nicht zurückgeben – dann hilft nur der Weiterverkauf. Denn Schuhe, die nicht passen können der tragenden Person langfristig schaden. Das gilt auch für Barfußschuhe bzw. Minimalschuhe.
Hygiene
Vor dem Kauf gebrauchter Schuhe sollte man sich nicht scheuen, nach der Hygiene zu fragen. Wurden die Schuhe bereits gewaschen und falls ja, auf welche Weise und mit welchem Waschmittel? Beim Kauf vor Ort – beispielsweise auf einem Flohmarkt – kann man den Zustand besser beurteilen und neben den Augen auch die Nase zur Hilfe nehmen. Schuhe, die unangenehm müffeln, sollte man lieber nicht kaufen. Doch selbst wenn die Schuhe einen hygienischen Anschein erwecken, können darüber Hautkrankheiten wie Fußpilz übertragen werden. Vor dem ersten Tragen sollten sie deshalb noch einmal gereinigt und desinfiziert werden. Sind Innensohlen vorhanden, kann man diese oft herausnehmen und in die Waschmaschine geben oder gegen neue austauschen.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.