Survivaltraining mit Kindern – Vorbereitung ohne Panikmache

Naturerlebnisse wie Spaziergänge, Waldbaden oder Schatzsuchen finden deine Kinder langweilig? Sie wollen echte Abenteuer erleben und fordern Action? Wie wäre es dann mit einem Survivaltraining (zu Deutsch: Überlebenstraining)? In den aktuellen Zeiten hat das neben dem Spaßfaktor noch einen weiteren Nutzen...

Wie kommt man mehrere Tage oder gar Wochen mit wenig Equipment in der freien Natur zurecht? Wie filtert man Trinkwasser, wo gibt es Essbares und wie kann man es zubereiten? Wie entfacht man ein Feuer ohne Feuerzeug und Streichhölzer? Wie baut man einen Unterschlupf, der auch bei krassen Wetterlagen schützt? Wie kann man sich draußen ohne Navigationssystem orientieren? Wie kann man Wunden versorgen, sich selbst verteidigen, Fallen bauen? All das und einiges mehr lernt man beim Survivaltraining. Was abenteuerlich und vielleicht sogar spaßig klingt, kann im Ernstfall Leben retten. Und gerade deshalb kann es in Zeiten wie den aktuellen – in denen viele Menschen Angst haben – ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Allein die Tatsache, auf alle Eventualitäten gut vorbereitet zu sein, kann einen beruhigter schlafen lassen.

Verbreite keine Panik

Aus welchem Grund auch immer du mit deinen Kindern Survivaltraining machen willst, du solltest es immer spielerisch angehen. Dein Kind mit möglichen Horrorszenarien in Panik zu versetzen ist keine gute Idee – selbst dann nicht, wenn dir die aktuelle weltpolitische Entwicklung selbst Ängste bereitet und du authentisch wirken willst. Als Erwachsene:r darfst du natürlich vor deinem Kind auch mal Schwäche zeigen, doch bei solch ernsten Themen solltest du ihm stets das Gefühl geben, bei dir sicher und geborgen und nicht in ständiger Lebensgefahr zu sein.

Survivaltraining stärkt Selbstbewusstsein und Naturverbundenheit

Survivaltraining ist für viele Menschen ein Hobby, das ihr Selbstbewusstsein stärkt und sie der Natur wieder näher bringt. Survivalgrundlagen lernt man auch häufig beim Buschcrafting, das aktuell hierzulande immer populärer wird. Entsprechend viele Tutorials findet man inzwischen im Internet dazu. YouTube ist eine tolle Anlaufstelle, wenn man sich mit den Grundlagen des Survivaltrainings beschäftigen will. Videos sind oft leichter verständlich und für Kinder fesselnder, als geschriebene Anleitungen. Doch auch diese können hilfreich sein – zur Vorbereitung oder auch für unterwegs. Zum Thema Survivaltraining selbst gibt es gute Bücher. Für mich gehören zu diesem Thema außerdem Naturführer, mit denen man beispielsweise essbare Pflanzen oder Heilkräuter bestimmen kann.

Wie bei vielen Themen lernt man auch Survivaltechniken aber am Besten in der Praxis. Für Erwachsene und Kinder und für ganze Familien gibt es vielerorts spezielle Kurse und Camps, die von erfahrenen Expert:innen geleitet werden. Gib in einer Suchmaschine deiner Wahl einfach „Survival Training Deine Region“ ein. Du wirst bestimmt fündig.

Kein reiner Jungskram!

Viele Kurse zum Thema Survival oder Bushcrafting werden vor allem von Männern oder Jungs besucht. Es gibt sogar spezielle Kurse für Väter mit Söhnen. Absoluter Quatsch, aus meiner Sicht und das sollte dich nicht abschrecken, wenn du eine Frau bist und/ oder eine Tochter hast. Ich bin selbst eine Frau, habe zwei Söhne und zwei Töchter und auch wenn ich Unterschiede in typischen Interessen, körperlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen zwischen Mann und Frau nicht leugnen will, bin ich der Überzeugung, dass Survivaltraining kein reines Männerding und kein Jungskram ist. Mädchen und Frauen können an dieser Freizeitaktivität ebenso Freude haben und sich überdies in Extremsituationen unabhängig vom vermeintlich „starken Geschlecht“ machen.

TIPP: Du möchtest dein Kind für Survivaltraining begeistern und ihm erst einmal erklären, was das überhaupt ist? Vielleicht kann dich das folgende Videos dabei unterstützen.

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Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.