Lagerfeuer gehören für viele Familien zum Sommer einfach dazu. Gemeinsam um das Feuer herum zu sitzen, Stockbrot zu backen, Geschichten zu erzählen oder Musik zu machen hat etwas Geselliges und Verbindendes. Doch nicht überall ist das erlaubt und es gibt grundsätzlich einiges zu beachten.
Feuer hat auf Menschen schon immer eine besondere Faszination ausgeübt. Vor rund 400.000 Jahren – so schätzen Forschende – haben Menschen gelernt, es zu kontrollieren. Das hat einen großen Teil zum Entwicklungsfortschritt beigetragen und bis heute wird Feuer weltweit gezielt eingesetzt – in der Industrie und privat. Um mit einem bewusst entzündeten Feuer keinen Schaden anzurichten, sollte man aber zuvor die möglichen Gefahren und Regeln kennen.
Wo sind offene Feuer erlaubt?
Nicht überall darf man ohne weiteres ein Feuer entzünden. Im öffentlichen Raum und auf fremden Privatgrundstücken muss in der Regel zunächst eine Genehmigung eingeholt werden, mancherorts sind offene Feuer auch grundsätzlich verboten – hierzu zählen nicht nur Lagerfeuer, die am Boden entfacht werden, sondern auch vermeintlich harmlose Feuer wie Fackeln oder Gaskocher. Da auch diese eine Gefahr darstellen können, sollte man sich vorab immer über die geltenden Regeln informieren. Diese können von Kommune zu Kommune und darüber hinaus unterschiedlich sein. Wer sich diesen Aufwand ersparen möchte, sollte für sein Feuer lieber direkt eine ausgewiesene Feuerstellen wählen.
Feuer im eigenen Garten?
Der eigene Garten ist in Deutschland ebenfalls kein regelfreier Raum. Mieter:innen müssen ihre Verträge und Hausregeln beachten und selbst Eingentümer:innen sind nicht vollkommen frei. Sogenannte Wärme- und Gemütlichkeitsfeuer sind im Garten zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Tagen meist erlaubt – dazu zählen beispielsweise Feuer in Grills, Feuerschalen oder -körben. Ein klassisches Lagerfeuer am Boden erfordert vielerorts aber eine vorherige Genehmigung. Auch das Verbrennen von Gartenabfällen ist nicht überall erlaubt. Wer gegen die örtlich geltenden Regeln verstößt und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen. Am besten vorher bei der eigenen Gemeindeverwaltung anrufen und nachfragen.
Welches Material eignet sich zum Verbrennen?
Nicht nur in abgedroschenen Dorfkind-Witzen auch im wahren Leben kommt es vor, dass Menschen alles mögliche verbrennen – von lackierten Zaunteilen bis hin zu Autoreifen. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch eine Gefahr für die eigene Gesundheit. Wer ein Lagerfeuer machen will, sollte dazu ausschließlich gut abgelagertes Holz und als Zunder trockenes Laub, trockenes Gras, Rinde oder Späne verwenden. Um die Feuerstelle herum sollte ein Kreis aus Steinen liegen.
Welche Sicherheitsvorkehrungen sollten getroffen werden?
Hast du einen geeigneten Ort gefunden, an dem das Feuermachen erlaubt ist und ist es nicht besonders trocken oder windig, kannst du loslegen. Zuvor solltest du aber schauen, dass keine entzündbaren Gegenstände in der Nähe liegen, der Boden unter dem Feuer frei von Laub und Ästen ist und Löschutensilien bereitstehen. Von Bäumen, Gebäuden und Nachbargrundstücken solltest du mindestens zehn Meter Abstand halten. Zu Gebäuden mit Reetdach sollte ein Abstand von mindestens 50 Metern gehalten werden. Bei starker Rauchentwicklung oder unkontrolliertem Funkenflug sollte das Feuer umgehend gelöscht werden. Im Notfall ist umgehend die Feuerwehr zu kontaktieren.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.