Eine winterliche Kindheitserinnerung der besonderen Art ist der Bau eines Iglus. Mit etwas Vorbereitung bekommen auch Anfänger ein tolles Ergebnis. Am Schönsten wird es, wenn die ganze Familie fleißig mit anpackt und mindestens zwei Erwachsene die Bauleitung übernehmen.
Weil sich ein solches Projekt über mehrere Stunden hinziehen kann, sollten Pausen mit warmen Getränken und Snacks eingeplant werden, damit die Kleinen zwischendurch nicht die Lust verlieren. Bevor es losgeht, sollte man zunächst den Wetterbericht checken: Sollen die Temperaturen der nächsten Tage weiterhin unter null Grad Celsius liegen? Wunderbar! Es wäre doch zu schade, wenn das Bauwerk schon nach kurzer Zeit schmelzen würde. Die Konsistenz des Schnees spielt für die Stabilität eine entscheidende Rolle. Während sich feuchter Schnee sehr gut eignet, lässt sich Pulverschnee nicht so leicht verarbeiten. Zum Testen einfach mit den Händen einen Schneeball formen. Behält dieser seine Form, hat der Schnee eine gute Konsistenz. Stimmen die Rahmenbedingungen und ist ein geeignetes Baugrundstück gefunden, steht dem Projekt Iglu-Bau nichts mehr im Wege. Ausgerüstet mit (mindestens) einer Schneeschaufel, kleineren Schaufeln und stabilen, rechteckigen Kisten und oder einer Schneesäge (die der Fuchsschwanz-Säge ähnelt), kann es losgehen.
1) Schneeblöcke anfertigen: Zum Bau eines Iglus werden feste Schneeblöcke benötigt, die mindestens 20 Zentimeter dick sein sollten. Um diese herzustellen, haben sich vor allem zwei Methoden bewährt, die auch miteinander kombiniert werden können. Je nach Alter der Helfer und den örtlichen Gegebenheiten, können Schneeblöcke mit der Säge aus dem Boden gesägt und ausgehoben werden. Diese Technik erfordert etwas Geschick im Umgang mit dem scharfen Werkzeug und ist für kleinere Kinder deshalb nicht gut geeignet. Wer zudem bereits Mühe hat, einen vernünftig großen Schneehaufen zusammenzutragen, sollte lieber die zweite Methode bevorzugen. Dabei werden rechteckige, möglichst gleich große Kisten mit Schnee befüllt. Dies kann mit kleinen Schaufeln geschehen und alle können mithelfen. Der Schnee wird in den Kisten zu festen Blöcken gepresst, welche anschließend ausgestülpt werden.
2) Die Grundmauer legen: Mit dem ersten Schwung der Schneeblöcke wird auf dem zuvor festgetretenen Boden ein Kreis gelegt. Je größer der Kreis, desto größer wird das Iglu und desto mehr Zeit muss eingeplant werden. Der Kreis kann nach Augenmaß gelegt oder zuvor mit einer in der Mitte verankerten Schnur markiert werden.Für ein Spiel-Iglu, in dem nicht Übernachten werden soll, genügt ein Durchmesser von anderthalbMetern völlig aus. Die Blöcke sollten möglichst dicht aneinander gelegt und die Fugen mit Schnee aufgefüllt werden.Ein Teammitglied steht am besten im Kreis, während weitere Mitglieder die nächsten Blöcke anfertigen und herantragen.
3) Das Iglu wachsen lassen: Nun wird die nächste Reihe aufgesetzt, wobei die Blöcke versetzt stehen sollten und sich die zweite Reihe bereits leicht schräg nach innen neigt. Mit jeder weiteren Reihe wird diese Neigung verstärkt, sodass eine Rundung entsteht und am Ende nur ein kleines Loch in der Decke übrigbleibt, welchesam besten von innen verschlossen wird. Perfektionisten können die Blöcke während des Baus mit der Säge passend zurecht sägen. Doch auch ein Iglu, das schief und krumm ist, hat seinen Charme. Während des Baus sollten weiterhin alle Fugen und Lücken mit Schnee ausgefüllt werden, um die Konstruktion stabiler zu machen.
4) Fenster und Eingang: Wer Fenster in seinem Bauwerk haben möchte, kann zwischendurch Ziegel auslassen oder hinterher mit einer Schaufel und den Händen Löcher in die Wand graben. Dabei sollte bedacht werden, dass jede Lücke auf Kosten der Stabilität geht. Der Eingang kann ganz zum Schluss entweder in Form eines ausgegrabenen Tunnels unterirdisch in das Iglu führen, mit der Säge in die Wand gesägt oder mit einer stabilen Schaufel ausgestochen werden.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.