Nicht wegwerfen: Melonenschale kann man essen!

Melonenschale essen
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Im Sommer sind Wassermelonen bei kleinen und großen Naturkindern beliebt. Sie schmecken herrlich süß und sorgen für einen kalorienarmen Frischekick bei heißen Temperaturen. Auch wenn Wassermelonen vielseitig verarbeitet werden können, bleibt der Klassiker doch die Melonenscheibe auf der Hand, die pur vernascht wird. Die Schale landet danach im Biomüll. HALT! Auch die Schale von Wassermelonen kann man essen.

Manches macht man einfach so, weil man es schon immer so gemacht hat. Man denkt gar nicht über Alternativen nach. Das Wegwerfen von Wassermelonenschale ist so eine Sache. Schon als Kinder haben wir gelernt, dass man das rote Fruchtfleisch isst, sobald man Weiß sieht stoppt und den Rest dann in die Biotonne wirft. Was soll man auch sonst damit machen? Na, ebenfalls essen!

Melonenschale essen?!?

Ja, richtig gelesen. Die Schale von Wassermelonen kann man essen. Zum Wegwerfen ist sie viel zu schade, denn sie enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Etwa Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind und lange satt machen, Aminosäuren, die den Körper beim Muskelaufbau unterstützen und auch Vitamin A. Am reichhaltigsten ist die weiße Schicht, die sich zwischen dem roten Fruchtfleisch und der grünen Außenhaut einer Wassermelone befindet.

1) Reiben

Mit einer Küchenreibe kann man entweder nur die weiße Schicht oder auch die komplette (zuvor gewaschene) Melonenschale reiben und dann entweder dünsten oder roh essen. Sie schmeckt zum Beispiel in einen Kraut- oder Gurkensalat gemischt oder in einer kalten Suppe.

2) Pürieren

Mit einem leistungsstarken Standmixer kann man (zuvor klein geschnittene) Melonenschalen einfach pürieren. So können sie eine gesunde Zutat für einen Smoothie sein.

3) Einlegen

In der asiatischen Küche ist süß-sauer eingelegte Melonenschale schon lange bekannt und auch in den USA ist eingelegte, manchmal auch kandierte, Wassermelonenschale längst nichts Ungewöhnliches mehr. Man kann eingelegte Melonenschalen beispielsweise gut zu Geflügelfleisch essen. Um drei große Einmachgläser (etwa 400 ml) zu füllen, braucht man:

  • 1 1/2 kg Wassermelonenschale (1 cm des roten Fruchtfleischs dran lassen.)
  • 3 EL Salz
  • Schale von 1 Zitrone (Bioqualität)
  • 500 ml Essig (z. B. Weißweinessig)
  • 750 g Zucker (brauner Zucker eignet sich am Besten)
  • 1 Stück Ingwer (1 bis 2 cm)
  • 2 Zimtstangen
  • 1 EL Pimentkörner
  • 1 TL Gewürznelken

Und so geht man dann vor:

  1. Die grüne Außenhaut der Wassermelone mit einem Sparschäler entfernen.
  2. Den Rest in Würfel schneiden, in eine Schüssel geben, mit dem Salz vermengen und über Nacht stehen lassen.
  3. Am nächsten Tag die Würfel in ein Sieb geben und mit Wasser abbrausen. Dann in einen Topf geben, mit frischem Wasser bedecken, kurz aufkochen und dann 15 Minuten lang köcheln lassen.
  4. Den Ingwer schälen und in feine Scheiben schneiden, die Zitronenschale abreiben, Zimt, Piment und Gewürznelken grob mörsern.
  5. In einem zweiten Topf Essig, Zucker und 250 m Wasser erhitzen, alle Gewürze aus Schritt 4 hineingeben, aufkochen lassen und 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Die Temperatur nun verringern, die Melonenschalenwürfel mit einer Schaumkelle aus dem ersten Topf fischen und in den zweiten geben. Mit geschlossenem Deckel nun etwa 50 Minuten lang köcheln lassen.
  6. Die Melonenschalenwürfel mit dem Sud in Einmachgläser füllen, diese verschließen, auf den Deckel stellen und auskühlen lassen.

4) Einkochen (Konfitüre)

Aus der Schale von Wassermelonen kann man auch ganz einfach eine Konfitüre kochen, die lecker auf frischem Brot oder Brötchen schmeckt. Alles was man hierfür braucht:

  • 1 kg Wassermelonenschale (1 cm des roten Fruchtfleischs dran lassen.)
  • 1 kg Gelierzucker
  • 200 ml Apfelessig
  • 1 Vanilleschote (Mark)
  • 2,5 L Wasser
  • Saft 1 Zitone (Bioqualität)

Und dann geht man so vor:

  1. Die grüne Außenhaut der Schale mit einem Sparschäler entfernen und den Rest in Würfel schneiden.
  2. Zusammen mit Apfelessig und 2 L Wasser in einen Topf geben und zwei Stunden lang köcheln lassen.
  3. Dann über einem Sieb abgießen und mit kaltem Wasser kurz abschrecken.
  4. Zusammen mit dem Gelierzucker und 500 ml Wasser sowie dem Saft einer Zitrone erneut in den Topf geben und so lange kochen, bis die Konsistenz dickflüssig wird.
  5. Nun einen Teil oder alles fein pürieren.
  6. Die Konfitüre heiß in Gläser füllen, fest verschließen und etwa 5 Minuten lang auf den Decke stellen. Anschließend in Geschirrtücher einwickeln und über Nacht ruhen lassen.

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem!

In unserer westlichen Welt ist Lebensmittelverschwendung ein großes Problem. Wie selbstverständlich landen hier täglich Lebensmittel im Müll, nur weil sie nicht so schön aussehen, zu viel gekauft wurden, übrig geblieben sind, nicht so gut geschmeckt haben wie gedacht oder das Mindesthaltbarkeitsdatum knapp überschritten ist. Und auch essbare Reste von Obst und Gemüse landen regelmäßig in der Tonne – oft aus Unwissenheit, dass und wie man sie essen kann. So landen allein in Deutschland jedes Jahr 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, die noch genießbar wären.

Übrigens: Auch Bananenschalen kann man essen.
Lies dazu den Beitrag „Schon gewusst? Bananenschalen kann man essen!“.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.