Immer mehr Menschen, gerade junge Familien, entscheiden sich für eine gesündere und natürlichere Lebensweise. Entscheidend ist hierbei eine ausgewogene Ernährung – frische Lebensmittel sollten auf dem Speiseplan stehen, doch auch auf Süßspeisen muss nicht verzichtet werden.
Auch Süßspeisen können gesund sein! Backen ohne Zucker erfreut sich heute großer Beliebtheit – um einen leckeren Kuchen zu backen, braucht man keinen weißen Zucker. Gemeinsam mit Aldi Süd haben wir deshalb diese Tipps zum Ersetzen von Zucker beim Backen zusammengestellt.
Darum sollte Zucker vermieden werden
Weißer Haushaltszucker enthält keinerlei Vitamine oder Spurenelemente. Er lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und kann zahlreiche Krankheiten wie beispielsweise Diabetes oder Karies verursachen. Durch übermäßigen Zuckerverzehr werden Kinder schnell unruhig und nervös. Es empfiehlt sich deshalb, gerade beim Backen mit Kindern und für Kinder, weißen Zucker vollständig durch gesündere, natürlicherer Alternativen zu ersetzen.
Diese verschiedenen Formen von Zucker gibt es
Zucker ist von Natur aus in Lebensmitteln erhalten. Besonders große Mengen befinden sich in Obst, Gemüse und Getreide. Dieser natürliche Fruchtzucker ist für den Körper lebensnotwendig. Viele Produkte werden jedoch mit synthetischem Zucker zusätzlich gesüßt. Alle Zuckerarten, ob natürlich oder synthetisch, bestehen aus den gleichen Zuckermolekülen – man unterteilt in Einfachzucker, auch Monosaccharide, und Zweifachzucker, auch Disaccharide. Unter Monosacchariden versteht man Fruchtzucker, also Fruktose, sowie Traubenzucker, also Glukose. Unter Disacchariden versteht man Haushaltszucker sowie Malz- und Milchzucker, also Laktose. Der Körper kann Zucker jedoch nur in Form von Einfachzuckern verwerten – Zweifachzucker werden vom Körper deshalb zu Einfachzuckern abgebaut. Handelsüblicher Zucker besteht meist aus Saccharose und stammt aus Zuckerrüben. Auch Zucker aus Zuckerrohr ist sehr populär – diesen gibt es in drei Varianten zu kaufen. Vollrohrzucker ist hier die gesündeste und teuerste Variante, er ist nicht raffiniert und enthält Mineralien und Vitamine. Roh-Rohrzucker ist einmal raffiniert, und somit bereits etwas weniger wertvoll. Weißer Rohrzucker enthält kaum noch wertvolle Inhaltstoffe. Natürliche Zuckerersatzprodukte sind eine gute Alternative zum herkömmlichen Zucker, da sie häufig viele wertvolle Inhaltsstoffe enthalten und oft sogar unverarbeitet, oder zumindest unraffiniert sind.
Gesunde Alternativen zu Haushaltszucker
Es gibt sowohl natürliche, als auch synthetische Zuckerersatzprodukte. Die Auswahl ist groß. Natürliche Süßungsmittel sind beispielsweise Honig, Agavendicksaft, Dattelsirup, Reissirup und Ahornsirup. Diese süßen Produkte enthalten viele wertvolle Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Kokosblütenzucker ist ein natürliches Süßungsmittel in Pulverform. Ein weiteres bekanntes Zuckerersatzprodukt ist Stevia, welches sowohl in Pulver- als auch in flüssiger Form erhältlich ist. Das aus der Birke gewonnene Xylit ist kalorienärmer als Zucker und vermindert die Entstehung von Karies. Erythrit, ein ebenfalls beliebter Süßstoff, ist sogar gänzlich kalorienfrei und wird durch Hydrierung von Weinsäure gewonnen. Er verursacht ebenfalls kein Karies, hat aber nur 50-70% der Süßkraft weißen Zuckers und liefert kaum verwertbare Energie für den menschlichen Stoffwechsel. Sehr gesunde und unverarbeitete Süßungsmittel sind Früchte wie beispielsweise Bananen, Datteln oder getrocknete Pflaumen oder Aprikosen. Auch Apfelmus eignet sich als Süßungsmittel zum Backen. Zudem gibt es zahlreiche synthetische, chemisch hergestellte Süßstoffe, die jedoch teilweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.
Tipps zum Backen ohne Zucker
Flüssige, natürliche Süßungsmittel wie Honig, Agavendicksaft, Dattelsirup, Reissirup oder Ahornsirup eignen sich sehr gut zum Backen und haben eine ähnliche Süßkraft wie herkömmlicher Haushaltszucker. Sie können den Zucker im Rezept vollständig ersetzen. Da sie flüssig sind, empfiehlt es sich jedoch, die Flüssigkeitsmenge im Kuchenteig um etwa 20 Prozent zu reduzieren. Zudem kann es passieren, dass der Kuchen im Ofen schneller braun wird und deshalb schneller abgedeckt werden muss. Falls besonders lockerer Kuchenteig gewünscht ist, kann bei Verwendung dieser flüssigen Süßungsmittel etwas mehr Backpulver als gewohnt verwendet werden.
Kokosblütenzucker hat eine sehr ähnliche Konsistenz und Volumen wie herkömmlicher weißer Zucker. Er eignet sich ideal zum Backen. Der einige Unterschied zu weißem Zucker besteht im Geschmack – Kokosblütenzucker ist etwas weniger süß und hat eine leichte Karamellnote.
Stevia eignet sich ebenfalls gut zum Backen, da es hitzestabil ist. Aufgrund der sehr hohen Süßkraft kann es jedoch schwer sein, richtig zu dosieren. Hier empfiehlt sich Experimentieren, um die richtige Menge an Süßstoff für den Kuchen zu ermitteln. Beim Backen mit Stevia empfiehlt sich außerdem, den Kuchen etwas länger und bei etwas niedrigerer Temperatur als gewohnt zu backen.
Xylit und Erythrit eignen sich ebenfalls gut zum Backen. Es gilt hier jedoch zu beachten, dass große Mengen abführend wirken können und Hefe mit diesen Zuckerarten nicht ideal reagieren kann, sodass der Teig eventuell nicht aufgeht wie gewünscht. Beim Backen mit Xylit empfiehlt sich die Verwendung von Trockenhefe.
Auch beim Backen mit Bananen oder Apfelmus sollte darauf geachtet werden, die im Rezept angegebene Flüssigkeitsmenge zu reduzieren. Meist empfiehlt sich hierbei etwa 20 bis 25 Prozent.
Es empfiehlt sich, mit verschiedenen Zuckeralternativen zu experimentieren, um diejenigen Süßungsmittel zu finden, die den eigenen Geschmack am besten treffen und die Bedürfnisse der Familie am besten befriedigen. Falls die gewohnte oder gewünschte Konsistenz des Kuchenteigs nicht sofort erreicht wird, lässt sich das Problem durch Zugeben von mehr Flüssigkeit oder mehr Mehl oder Nüssen leicht lösen.
Backen ohne Zucker ist einfacher als gedacht
Das Angebot an gesunden, natürlichen Zuckeralternativen ist groß – so groß, dass diese Produkte den Haushaltszucker nicht nur ersetzen, sondern neue Geschmäcker und neue Ideen in die Küche bringen. So lassen sich durch Improvisation und Experimentieren neue, individuelle Kuchenrezepte kreieren, die die alten, zuckerhaltigen Rezepte ganz schnell in Vergessenheit geraten lassen.
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