Ein Ausflug in einen Kletterwald ist eine tolle Idee für Action begeisterte Familien. Mit der passenden Kleidung macht das Klettern noch mehr Spaß.
Wie so oft bei Outdooraktivitäten, spielt die Outfitwahl auch bei einem Besuch im Kletterwald eine entscheidende Rolle. Wer sich darüber vorher keine Gedanken macht, wird sich vor Ort oder spätestens danach in der heimischen Waschküche eventuell ärgern.
Der Festtagszwirn bleibt heute im Schrank
Ich wohne in unmittelbarer Nähe zu einem Kletterwald und gehe dort täglich mindestens einmal vorbei. Regelmäßig versetzt mich die Outfitwahl einiger Besucher:innen in Staunen und ich würde ihnen am liebsten Wechselkleidung reichen. Vielleicht hat ihnen vorher niemand erklärt, was ein Kletterwald ist und sie sind mit einer vollkommen falschen Vorstellung angereist. Vor allem bei Betriebsausflügen oder Kindergeburtstagen kann ich mir ein solches Szenario vorstellen. Zu einem solchen Anlass macht man sich schließlich gern mal schick. Im Kletterwald allerdings keine gute Idee. Bei Klassenausflügen ab der Mittelstufe scheint dann der Coolnessfaktor für viele im Vordergrund zu stehen. Was ich häufig sehe: Teenager in weißen Designer-Sneaker und mit aufwändig gestylten Haaren. Spoiler-Alarm: Beides sieht hinterher nicht aus, wie vorher…
Übrigens: Die meisten Anlagen bieten ihren Besucher:innen die Möglichkeit, Wertgegenstände, Kleidungsstücke und Rucksäcke in einem Spind unterzubringen.
Das richtige Outfit für einen Besuch im Kletterwald
Vor dem Besuch im Kletterwald sollte ein Blick in eine Wetter-App geworfen werden. Grundsätzlich spricht auch bei leichtem Regen dagegen – doch sollte dann an entsprechende Regenkleidung und wasserfestes Schuhwerk gedacht werden.
Ein Kletterwald ist in der Regel ein richtiger Wald(abschnitt) mit integriertem Hochseilgarten. Häufig befinden sich die Hindernisse an Nadelbäumen wie Fichten, die mitunter Hartz absondern, der sich gern an Kleidung klebt und nicht so einfach zu entfernen ist. Doch selbst wenn ein Buchenwald die Basis des Kletterparcours bietet, macht man sich beim Klettern meist schmutzig. Einige Hindernisse werden auf den Knien überwunden, andere „umarmt“ man und von oben herab geht es häufig mit Seilrutschen. Ungeübte landen bei ihren ersten Rutsch-Versuchen nicht selten auf dem Allerwertesten und schlittern einige Meter weit über den Boden. (Keine Sorge, das tut meist nicht weh, aber der gute Festtagszwirn könnte darunter leiden.) Die Kleidung sollte also zum einen robust sein und zum anderen schmutzig werden dürfen.
Haare, Schmuck und Brille
In einigen Kletterwäldern gilt eine Helmpflicht oder wird zumindest zum Tragen eines Kletter-Helmes (den man vor Ort ausleihen kann) geraten. Bei langen Haaren bietet sich dann ein Zopf im Nacken an. Auf eine Hochsteckfrisur, einen Dutt, Haarreifen und anderen Haarschmuck, der unter einem Helm stören würde, sollte man lieber von Vornherein verzichten. Gleiches gilt für große bzw. hängende Ohrringe und lange Ketten – mit denen man beim Klettern hängenbleiben könnte. Wer eine Brille trägt, sollte diese mit einem Band befestigen, damit sie nicht versehentlich herunterfallen kann.
Schuhe
Das Schuhwerk sollte möglichst robust sein und schmutzig werden dürfen. Abschürfungen an den Schuhen (etwa bei einer unsanften Landung mit der Seilrutsche) sind nicht ausgeschlossen. Eine Sohle mit Profil ist besser, als eine glatte – vor alle bei feuchten Witterungsbedingungen, bei denen manche Hindernisse rutschig sein können. Dennoch sollte man noch genug Gefühl im Fuß haben. Sport-, Trekking- oder (leichte) Wanderschuhe sind besonders gut geeignet. Die Schnürsenkel sollten fest verschlossen sein.
Hose und Oberteil
Weil es sich um eine sportliche Aktivität handelt (das unterschätzen viele), sollte die Kleidung unbedingt bequem sein. Man sollte sich darin gut bewegen können. Trekkinghosen oder Sportleggins und Funktionsshirts bieten sich gut an. Auch im Sommer empfiehlt es sich, lange Kleidung zu tragen, um Schürfwunden zu verhindern und Stechmücken abzuhalten. Je nach Temperatur und Wetterlage wird entsprechend geschichtet und es kommen weitere Lagen hinzu.
Handschuhe
Im Kletterpark sind spezielle Kletterhandschuhe (zu jeder Jahreszeit) unverzichtbar. In einigen Anlagen gibt es sogar eine Handschuhpflicht. Wer keine Kletterhandschuhe (mit geschlossenen Fingern) zu Hause hat, sollte sich im Kletterpark vorab informieren, ob diese dort ausgeliehen oder verkauft werden und andernfalls vor dem Besuch welche besorgen. Normale Handschuhe oder Fahrradhandschuhe sind ungeeignet. Eine mögliche Alternative sind Leder- oder Gartenhandschuhe – aber besser sind spezielle Kletterhandschuhe.
Sicherheitsgurte und eine Einweisung erhält man vor Ort.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.