Das Alte Land ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet in Nordeuropa und liegt direkt vor den Toren Hamburgs. Alte Fachwerkhäuser mit traditionellen Reetdächern prägen das Landschaftsbild ebenso wie kilometerlange Apfelplantagen. Besonders zur Blütezeit lockt das Alte Land zahlreiche Besucher:innen an.
Hamburger:innen kommen gern am Wochenende ins Alte Land – mit dem Auto, der S-Bahn oder Fähre ist die Region für sie bequem zu erreichen. Doch auch von weither kommen Besucher:innen angereist – vor allem im Frühling, wenn die Obstbäume blühen und im Spätsommer zur Erntezeit. Das Alte Land ist nicht nur für seine weitreichenden Obstplantagen bekannt, sondern auch für gut ausgebaute Rad- und Wanderwege entlang der Elbe und den Nebenflüssen.
Geschichtsträchtige Region
Das Alte Land war nicht immer von Menschen besiedelt. Bewohnbar gemacht haben es holländische Siedler:innen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und vor den Toren Hamburgs ein neues Zuhause gefunden haben. Ihnen hat die Region auch ihren Namen zu verdanken. Das Gebiet war ursprünglich sehr feucht und immer wieder überflutet. Nur durch schwerste Handarbeit konnte es urban gemacht werden. Jene Abschnitte, die bereits urban waren, nannte man „Altes Land“ und jene, die noch bearbeitet werden mussten „Neues Land“. Irgendwann war alles „Altes Land“ und der Name hat sich bis heute gehalten.
Marschböden und Nordseeklima
Die fruchtbaren Böden und das milde Nordseeklima bieten sich ideal für den Obstanbau an. Kein Wunder also, dass zahlreiche Landwirt:innen damit seit Generationen ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele Obsthöfe haben sich zudem den Tourismus zu Nutze gemacht, Hofläden und Cafés eröffnet, bieten Baumpatenschaften und Selbsterntewiesen an und vertreiben neben frischem Obst auch verarbeitete Produkte wie Säfte oder Gelees.
Typisch für die Region ist das sogenannte „Altländer Fachwerk“: Urige Fachwerkhäuser – meist unter Reetdächern – mit weißem Gebälk und kunstvoll angeordneten Backsteinen. Wunderschön für einen Spaziergang, eine Wanderung oder Radtour sind die Deiche entlang der Elbe und Nebenflüsse. Tourist:innen können sich Räder ausleihen und auch an geführten Touren teilnehmen. Wer nicht wasserscheu ist, kann sich ein SUP oder Paddelboot ausleihen und damit auf Teilen der Lühe unterwegs sein.
Günstige, stadtnahe Lage
Nicht nur die Millionenstadt Hamburg ist vom Alten Land aus schnell erreicht, auch die beschaulicheren Städte Stade und Buxtehude liegen ganz nah und sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Beide Städte haben romantische Altstadtkerne mit vielen Läden, Cafés und Restaurants. Außerdem werden hier interessante Stadtführungen angeboten und es finden regelmäßig Feste und Märkte statt. Buxtehude ist u. A. für die Geschichte „Der Hase und der Igel“ bekannt, die hier stattgefunden haben soll, aber auch aus dem beliebten Kinderbuchklassiker „Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler. Nicht zu Unrecht hat die Stadt den Spitznamen „Märchenstadt“. In Stade ist der Hafen wunderschön und das Museum im „Schwedenspeicher“ ein spannendes Ausflugsziel.
Familienfreundliche Unterkünfte
Familien sind im Alten Land herzlich willkommen. Zahlreiche Unterkünfte bieten sich für sie an. So gibt es in der Region mehrere Campingplätze, Ferienwohnungen und Gästezimmer. Einige Obsthöfe bieten Übernachtungsmöglichkeiten an und wer gern einen Rundum-Service möchte, kann sich in einem Hotel einquartieren.
Hartgesottene, die keinen großen Komfort brauchen, können uns mit einem Zelt auf dem Naturkind Hof besuchen kommen und auf unserer Streuobstwiese zelten.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.