Die besten Tipps für Slackline-Anfänger:innen

Tipps Slackline Anfänger
© Jacob Lund / Adobe Stock

Wer schon einmal eine:n Slackliner:in beobachtet hat, war bestimmt beeindruckt. Profis, die waghalsig über Schluchten balancieren oder einen Salto schlagen und dann grazil wieder auf dem gespannten Gurt landen, haben ein jahrelanges Training hinter sich. Doch es muss ja nicht immer gleich der ganz große Auftritt sein. Mit einigen Tipps und etwas Übung kann jede:r coole Tricks erlernen.

Eine Slackline ist Gurtband oder Kunstfaserband, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt wird. Ähnlich wie beim Seiltanz wird darauf balanciert, was man auch slacken oder slacklinen nennt. Ihren Ursprung hat diese Trendsportart in der kalifornischen Freizeitkletterszene doch längst gibt es auf der ganzen Welt Menschen, die in ihrer Freizeit slacken. Das ist nicht nur ein spaßiger Zeitvertreib, sondern auch ein gutes Balance- und Körperwahrnehmungstraining.

Die Anschaffung einer Slackline

In der Anschaffung ist eine Slackline mit Befestigungssystem (und Baumschutz) ab etwa 50 Euro neu zu haben und für größere Naturkinder ein tolles Geschenk. Ein höherwertiges Anfänger:innen-Set kostet zwischen 75 und 80 Euro. Wer das Slacklining erst einmal ausprobieren will, kann sich das Equipment zunächst ausleihen oder über ein Kleinanzeigenportal günstiger gebraucht kaufen. Für Anfänger:innen eignet sich eine Slackline-Breite von 3-4 Zentimeter am besten. Die Länge sollte 3-5 Meter betragen. Je länger die Slackline, desto mehr zittert sie und desto schwieriger ist es, sich darauf zu halten.

Los gehts

Das Equipment nimmt nicht viel Platz weg und kann einfach im Rucksack mitgenommen werden, etwa in den Wald oder Park, wo die Slackline zwischen zwei Bäumen gespannt werden kann. Die Höhe ist variabel, für Anfänger:innen wird jedoch maximal Kniehöhe empfohlen, denn anfangs ist es ganz normal, dass man häufig herunterfällt. Vor dem Start sollte man sich aufwärmen und einige Dehnübungen machen, um Verletzungen wie Zerrungen zu vermeiden.

7 Tipps für Anfänger:innen

1. Passenden Ort suchen und einrichten

Bei der Wahl der passenden Befestigungspunkte sollte darauf geachtet werden, dass diese besonders stabil sind. Zwei dicke Bäume bieten sich gut an. Wer seine Slackline im eigenen Garten spannen will und keine Bäume oder zwischen den Bäumen nicht den passenden Abstand hat, kann zwei abgesägte Baumstämme oder andere Pfosten fest im Boden verankern. Zu diesem Zweck gibt es alternativ spezielle Erdanker/Bodenschrauben.

2. Schuhe ausziehen

Zwar kann man auch mit Schuhen slacken, gerade Anfänger:innen wird jedoch geraten, barfuß zu starten – sofern es der Boden unter der Slackline zulässt. So hat man zum einen ein besseres Körpergefühl und zum anderen kann man bei ungewollten Abstiegen besser reagieren, wodurch das Verletzungsrisiko sinkt.

3. Händchen halten

Anfangs ist es hilfreich, eine:n Partner:in an der Seite zu haben, der:die einem die Hand reicht oder an dessen:deren Schulter man sich festhalten kann. So fällt es leichter, das Gleichgewicht zu halten. Die Arme sollten über Schulterhöhe ausgestreckt werden – auch der Arm, der keinen Halt bei dem:der Partner:in findet.

4. Auf einem Bein stehen

Wenn man mit beiden Beinen gleichzeitig auf der Slackline steht, wird die Hüfte blockiert und das Ausbalancieren fällt schwer. Deshalb ist es gerade für Anfänger:innen ratsam, mit nur einem Bein auf der Slackline zu stehen. Dabei findet man schnell heraus, welches das stärkere Bein ist. Für schnelle Erfolgserlebnisse sollte man mit diesem Bein aufsteigen. Wenn man bereits etwas sicherer ist, sollte man jedoch immer beide Beine gleichermaßen trainieren. Anfangs reicht es vollkommen aus, erst einmal sicher stehen zu lernen und erst später zu gehen.

5. Blick nach vorn

Slackline-Anfänger:innen neigen dazu, ihren Blick auf die Slackline oder ihre Füße zu richten. Profis raten jedoch dazu, den Blick nach vorn zu richten. Hilfreich kann sein, sich einen festen Punkt in der Ferne (beispielsweise am gegenüber stehenden Baum) zu suchen.

6. Gerade Körperhaltung

Gar nicht so einfach am Anfang, aber hilfreich für die Balance, ist eine gerade Körperhaltung. Der Rücken sollte aufgerichtet und gerade sein und der Schwerpunkt über den Füßen liegen. Gebeugt werden die Knie – nicht die Hüfte.

7. Kreativ sein

Direkt mit bestimmten Tricks zu starten, ist nicht ratsam. Stattdessen kann man einfach kreativ sein. Mal in die Hocke gehen, mal drehen, mal strecken – einfach ausprobieren. Dabei versuchen, locker zu bleiben und nicht zu verkrampfen.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.