Tea Time: Diese Kräuter können bei einer Erkältung helfen

Tee bei Erkältung
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Aktuell hustet, niest und schnieft es an jeder Ecke. In Kindergärten und Schulen sitzen nur noch wenige Kinder beisammen und auch Erwachsene fallen wegen Erkältungserkrankungen vermehrt aus. Welche Heilmittel die Natur bereithält, hat Naturkind Ann-Sophie recherchiert.

Mit Raureif bedeckte, kahle Bäume zieren Wälder und Gärten; brennende Kerzen und Kaminöfen verwandeln Wohnungen in gemütliche, warme Höhlen – der Winter ist eingekehrt. Und mit ihm die Erkältungszeit. Wer bei Infekten ungern zu Arzneimitteln greift, kennt vermutlich bekannte Pflanzen wie Pfefferminze, Salbei oder Kamille, die bei Erkältungssymptomen Abhilfe schaffen können. Doch neben den alt bekannten Kräutern gibt es weitere Heilpflanzen, die Husten lindern und die Atemwege freimachen können. 

Lindenblüten

Die Blüten der Sommer- und Winterlinde waren schon im Mittelalter beliebte Heilmittel bei Erkältungen. Sie sollen schleimlösend, schweißtreibend und beruhigend wirken und Schleimstoffe – die sich schützend über entzündete und gereizte Schleimhäute legen – enthalten. So sollen Reizhusten und Halsschmerzen gelindert werden. Außerdem soll der Verzehr des Lindenblütentees das Schwitzen anregen können. Dadurch erhöht sich die Körpertemperatur und Viren können bekämpft werden. 

Anwendung: Für eine Tasse Tee benötigst du zwei Teelöffel Lindenblüten, die mit kochendem Wasser übergossen und etwa zehn Minuten ziehen gelassen werden. Um Erkältungssymtome zu lindern, werden bis zu drei Tassen Tee pro Tag empfohlen. 

Thymian

Thymian verfeinert nicht nur Soßen oder mediterrane Gemüsegerichte, er kann auch wunderbar als Tee zubereitet werden. Sowohl als einzelner Bestandteil, als auch in Kombination mit Fenchel oder Anis schmeckt er herrlich aromatisch. Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle sollen bei Reizhusten, Bronchitis und Halsschmerzen lindern wirken. Aufgrund seiner antibakteriellen, beruhigenden und schleimlösenden Eigenschaften findet man ihn auch in nahezu jedem Hustensaft aus der Apotheke. 

Anwendung: Tee aus getrocknetem (oder frischem) Thymian wird auf Grund der freisetzenden ätherischen Ölen ab dem dritten Lebensjahr empfohlen. Hierfür werden ein bis zwei gehäufte Teelöffel des Krauts für eine Tasse benötigt. Nach fünf bis acht Minuten Ziehzeit kann der Tee getrunken werden. 

Holunderblüten

Auch die Blüten des Holunderstrauchs können schweißtreibend, fiebersenkend und schleimlösend wirken. Er wird deshalb gerne bei Fieber, Husten und anderen Erkältungssymptomen eingesetzt. Außerdem tragen die Blüten zur Stärkung des Immunsystems bei. Schon Hippokrates von Kos, der von 460 bis 370 vor Christus gelebt hat, hat in diesem Strauch eine Heilpflanze gesehen. Aufgrund der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten hat er ihn sogar als „Medizinschrank“ bezeichnet.

Anwendung: Für eine Tasse Tee werden ein bis zwei gehäufte Teelöffel der getrockneten Blüte benötigt. Diese werden mit heißem Wasser übergossen und fünf bis acht Minuten ziehen gelassen.

Eukalyptus

Als Erkältungs-Allrounder durchaus verbreitet, ist der Eukalyptus weniger dafür bekannt, als Tee Verwendung zu finden. Wo man ihn sonst in Erkältungsbädern oder Hustenbonbons findet, wird seine Funktion im Tee oft unterschätzt. Denn Eukalyptus kann auch in dieser Form bei grippalen Infekten zur Besserung beitragen, indem er schleimlösend, schleimbildungshemmend, bronchienerweiternd und desinfizierend wirken kann. Zudem gibt er im heißen Tee seine Bitterstoffe ab und schmeckt trotzdem mild. Auch zum Gurgeln kann er eingesetzt werden, um Halsschmerzen und Schluckbeschwerden zu lindern und den Rachen zu desinfizieren. 

Anwendung: Ein Teelöffel getrockneter Eukalyptusblätter wird mit heißem Wasser übergossen und fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen.

Schlüsselblume

Die Blüten der Schlüsselblume sollen leicht antientzündlich, schleimlösend und beruhigend wirken. Daher wird der Tee gerne bei Husten, Atemwegserkrankungen und Halsentzündungen getrunken. Aufgrund seines milden und leicht süßlichen Geschmacks soll er besonders für Babys und Kleinkinder geeignet sein.

Anwendung: Für eine Tasse Tee werden ein bis zwei Teelöffel der getrockneten Blüten, erhältlich in der Apotheke, benötigt. Nach einer Ziehzeit von etwa zehn Minuten kann der Tee getrunken werden. 


Hinweis: Dieser Beitrag dient nicht dazu, Krankheiten zu diagnostizieren oder zu behandeln. Die Autorin ist keine Ärztin und gibt keine medizinischen oder gesundheitlichen Heilversprechen ab. Suche bei Beschwerden einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Ann-Sophie Bader
Ann-Sophie Bader

Ann-Sophie hat im Anschluss an ihr Studium an der Akademie für Mode und Design in Berlin ein achtwöchiges Orientierungspraktikum in der Naturkind Redaktion absolviert. Ihre freie Zeit verbringt die Limburgerin am liebsten mit ihrer Familie im eigenen Camper, beim Pilzesammeln in der Natur oder mit neuen Strick- und Häkelprojekten.