Bis ein schöner, bunter Schmetterling einmal durch den Garten flattert, passieren viele kleine Wunder im Verborgenen. Denn in der Entwicklung eines Schmetterlings steckt viel Magie. Alles beginnt mit einem winzigen Ei, versteckt an einer Blattunterseite.
Danach durchlebt der angehende Schmetterling ein Dasein als hungrige Raupe, die sich schließlich verpuppt. Wenn du Schmetterlingen und anderen Bestäubern wie Bienen, ideale Lebensbedingungen bieten möchtest, kannst du deinen Garten schon früh im Jahr mit Frühblühern bereichern.
So entsteht ein Schmetterling
Jede Phase der Entwicklung des Schmetterlings ist ein kleines Wunder für sich, das mit einem winzigen Ei beginnt. Die Schmetterlingsmama klebt dieses winzige Ei gut versteckt an eine Blattunterseite. Im Inneren passiert schon einiges, denn ein neues Leben wächst heran.


Wenn die kleine Raupe so weit ist, schlüpft sie aus dem Ei und hat sofort einen Riesen Hunger. Wie eine kleine Raupe Nimmersatt frisst sie sich durch die Blätter und wächst rasant heran.
Bereit, wieder in eine neue Lebensphase einzutreten, sucht sie sich einen versteckten Platz um sich ganz ungestört zu verpuppen. Meist hängt die Puppe auch an einem Blatt oder Zweig. In ihrem Inneren passiert nun eine beeindruckende Verwandlung, die wir leider nicht beobachten können. Doch wir können die Puppe von außen bestaunen und abwarten.
Die Verwandlung innerhalb der Puppe dauert unterschiedlich lang. Einige Arten brauchen nur wenige Wochen, andere überwintern sogar in der Puppe und schlüpfen erst im nächsten Frühjahr.

Doch irgendwann ist es soweit und der fertige Schmetterling schlüpft aus seiner Hülle. Er entfaltet seine prächtigen Flügel, die erst einmal trocknen müssen. Wenig später flattert er dann auch schon los, als wäre nichts gewesen.
Vom Ei zum Falter – Werde Schmetterlingsforscher:in
Wenn wir mal ehrlich sind: Essen lockt fast alle an. Das funktioniert bei Kindern und bei Tieren. Schmetterlinge sind da keine Ausnahme. Raupen brauchen eine Menge Blätter, Schmetterlinge lieben Nektar. Und wo viele Pflanzen wachsen, finden sie auch gute Verstecke. Daher sind einheimische Pflanzen und ein Garten, der so naturnah wie möglich ist, ein gutes Rezept für buntes Geflatter.
Schmetterlingsfreundliche Pflanzen
Schmetterlinge und viele andere wichtige Bestäuber lieben bunte Blumen mit guter Landefläche. Gerade die einheimischen Pflanzen bieten viel wertvollen Nektar. Eine leckere Insekten-Süßigkeit mit wichtigen Nährstoffen. Pflanzen wie Lavendel, Ringelblumen oder Flockenblumen sehen toll aus und sind sehr beliebt. Genauso toll sind auch Löwenzahn und Gänseblümchen, die eigentlich jeder im Garten hat. Also nicht alles weg mähen. Lass mindestens eine wilde Ecke stehen.
Selbstverständlich sind gerade die wilden Pflanzen wie Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe und Disteln toll, da die Raupen gerne die Blätter fressen. Eine Mischung aus Blattreichen Pflanzen und Blüten mit einheimischem Nektar unterstützen toll alle Lebensphasen des Schmetterlings.
Wasserquelle aufstellen
Wer viel isst, muss auch mal was trinken. Das Wasser sollte nicht zu tief sein oder bestenfalls eine sichere Landemöglichkeit bieten. Ein flaches Vogelbad oder eine kleine Schale mit Wasser tut es schon. Wenn du ein paar Steine oder Äste darin platzierst, können die Insekten sicher trinken.
Verstecke und Schutzplätze bieten
Da Schmetterlinge ja besonders während der Eiablage oder der Puppenphase Ruheplätze suchen, sind Verstecke wichtig. Nicht nur Sträucher und Bäume bieten tollen Unterschlupf, sondern auch Laubhaufen oder Totholz. Für mich gibt’s nichts Besseres als eine wilde Gartenecke. Am liebsten genau da, wo es eh schon summt und blüht
Lichter und Farben nutzen
Wusstest du, dass Schmetterlinge von Farben angezogen werden? Besonders Rot, Orange, Gelb, Pink und Lila haben es ihnen angetan. Einige Schmetterlinge mögen lieber helle Farben, andere dunkle. Das spricht wieder für eine bunte Blumenvielfalt im Garten. Doch nicht nur die Farbe zählt, sondern auch der Duft.
Nachts solltest du auf grelle Beleuchtung verzichten, da diese Lichter die Orientierung der Schmetterlinge durcheinander bringen. Setze lieber auf ein warmes Licht, wenn überhaupt.
Mitmachideen für kleine Forscher:innen
Ist erst einmal die Neugier geweckt, geht das große Forschen los. Kinder können vom winzigen Ei bis hin zum zarten Schmetterling alles beobachten. Nur ein bisschen Geduld ist gefragt, denn die Entwicklung des Schmetterlings passiert natürlich nicht über Nacht. Doch, genau das macht es so besonders. Jede Phase kann eingehend bestaunt werden. Und zugleich lernen die Kinder (sowie die Erwachsenen), zu warten und genau hinzuschauen.

Dein Beobachtungstagebuch
Ich liebe es ja schon seit meiner Kindheit, Dinge in einem Notizbuch zu dokumentieren. Erkenntnisse aufzuschreiben, etwas dazu zu malen und auch mal was einzukleben. Diese Freude gebe ich gern weiter: Lasst euer Kind ein eigenes Beobachtungstagebuch führen!
Darin kann notiert werden, wann und wo ein Schmetterlingsei entdeckt wurde. Wie lange es dauert bis daraus eine Raupe schlüpft. Ist sie grün oder hat sie ein buntes Muster und Härchen? Sieht sie giftig aus? Wie bewegt sie sich fort? Wie viele Blätter hat sie schon angenagt und welche Pflanzen schmecken ihr am besten? Male doch gerne mal die Raupe in das Büchlein und pflücke ein angefressenes Blatt. In einer Blumenpresse getrocknet kann es toll ins Büchlein eingeklebt werden.
Richtig aufregend wird es, wenn sich die Raupe verpuppt. So eine Puppe sieht sehr beeindruckend aus, wie sie an einem dünnen Zipfel hängt. Unbedingt abmalen oder fotografieren und in das Buch einkleben. Wichtige Beobachtungen wie: Wo hat sich die Raupe verpuppt, wie groß ist die Puppe und welche Farbe hat sie, sind wichtige Notizen die unbedingt ins Buch gehören.
TIPP
Notiere unbedingt auch, wann der Schmetterling schlüpft. Der Moment geht schnell vorbei! Es ist nicht schlimm, wenn du ihn verpasst. Auch das gehört zur Beobachtung dazu. So wird das Beobachtungstagebuch zu einem kleinen Schatz. Ein echtes Naturwunder zum Nachblättern.
Schmetterlingsbeobachtung mit der Lupe
Mit einer Lupe wird es nochmal aufregender. So lassen sich kleine Details noch besser bestaunen. Hat die Raupe eigentlich kleine Härchen? Wie sehen die Füßchen aus? Und hat die Raupe Augen?
Beim Schmetterling ist das schon etwas kniffliger. Die flattern meist schnell davon. Aber wenn du Glück hast und ganz ruhig näher kommst, kannst du vielleicht einen Blick auf seine feinen Flügelstrukturen werfen. Auf jeden Fall ist es ein tolles Erlebnis, die Tiere aus nächster Nähe zu sehen, ohne sie zu stören.
Warum Schmetterlinge so wichtig sind
Schmetterlinge sind wunderschöne bunte Farbtupfer in der Luft. Doch sie sind viel mehr als das. Sie sind wichtig fürs Ökosystem. Zum einen helfen sie den Bienen und anderen Insekten beim bestäuben. So werden aus Blüten Früchte und die Pflanzen können sich vermehren. Außerdem kann man mit Hilfe der Schmetterlinge die Gesundheit der Natur ablesen. Wo Schmetterlinge fliegen, ist die Natur meist noch in Ordnung. Sie ist artenreich und lebendig. Nicht zu vergessen, sind Raupen und Schmetterlinge auch ein Teil der Nahrungskette. Zum Beispiel sind Vögel, Frösche, Spinnen, Eidechsen und Igel darauf angewiesen, sie zu verspeisen.
Hast du schon einmal eine Puppe gefunden und beobachtet, was sich daraus entfaltet?
Claudia Basilone
Claudia ist eine leidenschaftliche Naturliebhaberin, die ihre Begeisterung für Garten, Wildkräuter und Naturabenteuer in ihrem Blog "Laubgeflüster" teilt. Mit humorvollen und einladenden Texten ermutigt sie Kinder und Erwachsene, die Natur selbst zu entdecken und bewusst zu gestalten. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Naturschutz zu stärken.