Wer in sozialen Netzwerken unterwegs ist, hat sicher schon davon gehört: Ashwagandha liegt im Trend. Das Nahrungsergänzungsmittel wird nicht nur in naturverbundenen Kreisen gefeiert, sondern auch von Fitness- und Wellness-Influencern gehypt. Schwangere sollten allerdings die Finger davon lassen.
Ashwagandha ist eine pflanzliche Substanz, die aus der Wurzel der Pflanze Withania somnifera gewonnen wird, die auch als „Schlafbeere“ oder „Indischer Ginseng“ bekannt ist. Sie wird in der traditionellen ayurvedischen Medizin seit Jahrhunderten verwendet und gilt als adaptogen, was bedeutet, dass sie dem Körper helfen soll, sich besser an Stress und Belastungen anzupassen. Ashwagandha wird vor allem für seine beruhigenden und entspannenden Eigenschaften geschätzt, ihm wird aber auch eine Vielzahl weiterer positiver Effekte zugeschrieben, wie die Förderung der geistigen Klarheit, die Unterstützung des Immunsystems und die Verbesserung der körperlichen Ausdauer.
Es gibt Studien, die auf mögliche Vorteile bei der Reduzierung von Stress, Angstzuständen und Schlafproblemen hinweisen, doch ist die wissenschaftliche Forschung zu einigen dieser Aussagen noch nicht endgültig.
Für Schwangere nicht geeignet
Zu typischen Beschwerden während einer Schwangerschaft zählen Stimmungsschwankungen, Ängste und Schlafstörungen. Auch von einer inneren Unruhe oder Antriebslosigkeit berichten viele Schwangere. Eben solche Beschwerden soll Ashwagandha lindern. Doch während einer Schwangerschaft sollte dieses Mittel trotzdem nicht eingenommen werden. Es kann Einfluss auf den Hormonhaushalt haben und außerdem wehenfördernd wirken. Beides kann während einer Schwangerschaft gravierende Auswirkungen bis hin zu einer Fehl- oder Frühgeburt haben.
Ashwagandha in Produkten versteckt
Im Handel kann man Ashwagandha nicht nur als Pulver oder in Form von Kapseln kaufen, sondern findet diese Zutat auch in manchen verarbeiteten Produkten wie zum Beispiel der ebenfalls aktuell im Trend liegenden „Moon Milk“. Dieses Getränk soll beruhigend wirken und beim Einschlafen helfen. Schwangere sollten beim Einkauf ganz genau hinsehen und Nahrungsergänzungsmittel oder andere Mittel, die gegen ihre Beschwerden helfen sollen, nicht ohne Rücksprache mit ihrer Ärztin, ihrem Arzt oder der behandelnden Hebamme einnehmen.

Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.