Ob fertig gekauft oder selbstgebunden: Der Adventskranz gehört für die meisten Familien zur vorweihnachtlichen Tradition dazu. Die grünen Tannenzweige bekommen Hobby-Florist:innen einzeln im Handel, finden sie aber auch in fertigen Kränzen. Doch: Woher kommen diese Zweige eigentlich?
Die gute Nachricht vorweg: Das Tannengrün wird mit langstieligen Heckenscheren, wie man sie auch aus dem Gartenbedarf kennt, von Tannen geerntet, die dafür nicht zuvor gefällt werden müssen. Jahr für Jahr werden die Zweige innerhalb bestehender Baumkulturen geschnitten. Da die Kulturen über viele Jahre wachsen wie ein Wald, ist das ganze sehr nachhaltig angelegt.
Die Nachfrage ist hoch
Auf einem Hektar Tannenkultur produzieren Baumschulen sowie Land- und Forstbetrieben Deutschland jährlich rund vier Tonnen Dekorationsgrün. Dies entspricht etwa 15.000 Zweigen und würde ungefähr die Fläche eines Sportplatzes bedecken.
Für das Binden der Adventskränze verwendet man traditionellerweise die Zweige der Nobilistanne. „Die Nadeln verlieren die intensive blau-grüne Farbe ein wenig und werden grau, aber die Nobilis nadelt nicht, das ist ihr großer Vorteil. Außerdem ist sie die haltbarste aller Tannen“, bestätigt Eberhard Hennecke, erster Vorsitzender des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland e.V..
Der Ursprung dieser Tradition
Seinen Ursprung hat der Adventskranz in Hamburg, wo der evangelische Pfarrer Johann Hinrich Wichern 1839 in einer Einrichtung für Jugendliche die Idee hatte, die Tage bis Weihnachten mit brennenden Kerzen zu zählen. Der ursprüngliche Adventskranz bestand aus einem Wagenrad, auf dem insgesamt 23 Kerzen standen: Vier große weiße für die Sonntage und 19 kleine rote Kerzen für die Wochentage. Jeden Tag wurde eine Kerze entzündet, bis am 24. Dezember schließlich alle Kerzen brannten. Im Verlauf der Zeit hat sich aus dem Wichernschen Adventskranz der heute übliche Adventskranz mit vier Kerzen entwickelt. Nach dem ersten Weltkrieg verbreitete sich der Brauch des Adventskranzes überkonfessionell bis in den Süden Deutschlands.
Wie halte ich den Adventskranz lange frisch?
Ein Adventskranz übersteht die Adventszeit gut, wenn er nicht in Heizungsnähe aufgestellt wird. Stehen einzelne Zweige auf der Fensterbank in Heizungsnähe, sollte man sie nach zwei bis drei Wochen auswechseln, denn warme Heizungsluft entzieht den Zweigen und dem Adventskranz die Feuchtigkeit. Draußen, beispielsweise an der Haustür oder vor dem Fenster, bleiben Kränze sogar über mehrere Monate frisch.