Haut und Haar – Tipps zur Pflege in der Schwangerschaft

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Für einige Frauen bringt die Schwangerschaft strahlende Haut, rosige Wangen und glänzendes Haar mit sich. Es kann jedoch zu Veränderungen von Haut und Haaren kommen, die weniger gewünscht sind und viele Frauen fragen sich, was sie gegen Akne, stumpfes Haar und Dehnungsstreifen tun können. Wir klären über die häufigsten Probleme mit Haut und Haaren während der Schwangerschaft auf und geben praktische Tipps für den Umgang.

Hautprobleme in der Schwangerschaft können in der Regel in eine von drei Kategorien eingeteilt werden: hormonell bedingte Hautveränderungen, vorbestehende Hautprobleme sowie schwangerschaftsspezifische Hautprobleme. Hormonveränderungen während der Schwangerschaft können Dehnungsstreifen, Akne, Hyperpigmentierungen wie Melasma sowie Veränderungen der Gefäße und Nägel verursachen. Vorbestehende Hauterkrankungen wie eine atopische Dermatitis oder Psoriasis können sich während der Schwangerschaft verändern. Zu den schwangerschaftsspezifischen Hautproblemen können trockene Haut oder Schwangerschaftsakne gehören. Die meisten Hautprobleme klingen nach der Geburt ab und erfordern nur eine symptomatische Behandlung. Für einige Probleme gibt es jedoch spezielle Behandlungen. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam den behandelnden Gynäkologen oder einen Hautarzt um Rat zu fragen. Den meisten leichten Problemen kann man jedoch mit der passenden Pflege vorbeugen oder sie in den Griff bekommen.

Sichere Hautpflege in der Schwangerschaft

Bei der Hautpflege während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte man besonders auf die Verwendung sicherer Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten achten. Zu vermeiden sind Inhaltsstoffe wie Salicylsäure, Hydrochinon und Retinoide. Die Inhaltsstoffe schaden nicht unbedingt dem Baby, doch ist die Haut in der Schwangerschaft oft besonders sensibel und es kann zu unerwünschten Reaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe kommen.
Weil die Haut aufgrund der hormonellen Umstellung häufig viel trockener und leichter entzündlich ist, gilt es vor allem, sie mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Eine gute Feuchtigkeitscreme sollte in die Pflegeroutine aufgenommen werden. Ein in der Schwangerschaft unbedenklicher Wirkstoff in Cremes ist Vitamin C. Es wird im Allgemeinen von Schwangeren sehr gut vertragen und kann das Risiko einer Hyperpigmentierung verringern.

Apropos Hyperpigmentierung: Die Haut ist in der Schwangerschaft besonders empfindlich gegenüber Sonnenlicht, da es zu einem Anstieg der pigmentstimulierenden Hormone kommen kann. In Folge können sich Melasmen – große Pigmentflecken – auf exponierten Stellen des Körpers bilden. Häufig verblassen diese nach der Schwangerschaft wieder, doch wer vorbeugen möchte, sollte in der Schwangerschaft und während der Stillzeit besonders gut auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten.

Was tun bei Akne?

Aufgrund der hormonellen Veränderungen kann es zu einer erhöhten Talgproduktion und zu Pickeln kommen. Von scharfen Aknemitteln sollte man sich in der Schwangerschaft fernhalten. Lieber sollten Schwangere auch hier auf eine sanfte Pflege setzen. Milde Produkte auf AHA-Basis können eine Lösung sein.

Haarprobleme in der Schwangerschaft

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können sich auf das Haar auswirken und es dicker oder dünner werden lassen. Während Schwangere sich über dickeres Haar in der Regel freuen, bereitet dünner werdendes oder trockenes Haar vielen Frauen Sorgen. Dicker wird das Haar, weil die einzelnen Haare länger in der Wachstumsphase verbleiben, was bedeutet, dass weniger Haare als gewöhnlich ausfallen. Dies ist auf einen Anstieg des Hormons Östrogen zurückzuführen. Dünner werdendes Haar ist hingegen auf einen Rückgang des Östrogens zurückzuführen. Sobald sich der Hormonhaushalt nach Schwangerschaft und Stillzeit wieder einpendelt, erledigt sich das Problem in der Regel von selbst.

Wird das Haar in der Schwangerschaft trocken und spröde, kann es helfen, auf milde Pflegeprodukte zurückzugreifen und dem stumpfen Haar mit natürlichen Mitteln entgegenzuwirken. Empfehlenswert sind milde Shampoos und Pflegespülungen ohne Silikone oder Parabene. Eine selbst hergestellte Haarmaske aus Kokosöl, ein selbst gemachtes Kopfhautpeeling zur Bekämpfung von Schuppen und zur Anregung der Durchblutung, die Verwendung von Essigrinsen oder Olivenöl können ebenfalls für mehr Glanz und Geschmeidigkeit sorgen. Hitzebehandlungen durch Föhn und Glätteisen sollten vermieden werden. Besser ist es, das Haar an der Luft trocknen zu lassen.

Ideen für selbstgemachte, natürlich sanfte Haarpflegeprodukte
Selbstgemachte Haarpflegeprodukte aus natürlichen Zutaten können eine großartige Alternative zu kommerziellen Produkten sein.

  • Natürliches Shampoo aus 1 Tasse Wasser und je 1 Esslöffel Backpulver und Apfelessig
  • Conditioner aus 1 reifen Avocado, 2 Esslöffeln Kokosöl und 1 Esslöffel Honig
  • Haarmaske aus Kokosöl und Mandelöl
  • Spülung aus 1 Liter Wasser und 2 bis 8 Esslöffeln Bio-Apfelessig

Haare färben in der Schwangerschaft?

Die Verwendung von Haarfärbemitteln in der Schwangerschaft ist nicht sehr gut erforscht. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf das Färben der Haare mindestens während des ersten Trimesters – also während der ersten 12 Wochen der Schwangerschaft – verzichten.
Alternativ kann ein rein pflanzliches Haarfärbemittel wie Henna verwendet werden. Pflanzliche Haarfärbemittel haben den Vorteil, dass die Inhaltsstoffe in der Regel als unbedenklich gelten. Überdies können sie dem Haar einen besonders schönen Glanz und mehr Fülle verleihen.

So beeinflussen Ernährung und Lebensstil Haut und Haar

Die Gesundheit von Haut und Haaren kann während der Schwangerschaft – und natürlich nicht nur während dieser Zeit – auch durch Ernährung und Lebensstil positiv beeinflusst werden. Stress, Schlafmangel, zu viel Koffein und zu wenig Bewegung sind Haut- und Haargesundheit abträglich. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde, sprich ausgewogene und vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung sowie die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee, Vitaminen, Mineralien und anderen Nährstoffen, die der Körper braucht, tragen dazu bei, das Hautbild und die Haargesundheit zu verbessern. Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass zahlreiche Hautprobleme auf ein Ungleichgewicht der Darmbakterien zurückzuführen sind.

Wann zum Arzt?

Eine allgemein gesunde Lebensweise und sanfte Pflegeprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen können das Hautbild und die Haargesundheit während der Schwangerschaft positiv beeinflussen. Bei anhaltenden oder schwereren Problemen mit Haut und Haaren wie Ausschlag, Ekzemen oder Haarausfall sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Lea Weisz

Das perfekte Wochenende beginnt für Lea Weisz mit einer Hot-Stone-Massage. Die ausgebildete Kosmetikerin hat einen Faible für Wellness und stärkt ihr Immunsystem gern in der Sauna. Sie ist überzeugt davon, dass jeder Mensch eine ganz eigene Form der Schönheit mitbringt. Das vermittelt sie gern in ihren Texten, die sich rund um das Thema Beauty drehen. Ob Wellness-Tipps oder neueste Kosmetik-Trends – Lea weiß, womit sie ihre Leser fesselt. Für ihre Freundinnen hat sie natürlich immer einen Rat, egal ob bei einem Pickel kurz vorm Date oder viel zu trockener Haut.