Im Winter packen wir unsere Kinder in dicke Jacken oder Schneeanzüge, um sie vor Kälte, Wind und Wetter zu schützen. Bei einem Ausflug unter freiem Himmel ist das gut und wichtig, im Auto aber sehr gefährlich. Warum, erfährst du in diesem Beitrag.
Ein ADAC Test zeigt: Liegt der Gurt durch die Winterjacke nicht eng am Körper an, können Unfälle oder Bremsmanöver schon bei geringer Geschwindigkeit schwerwiegende Verletzungen verursachen.
Gefahr häufig unterschätzt
Gerade im Winter ist die Verlockung groß, beim Einstieg ins kalte Auto die dicke Jacke anzulassen. Doch das kann schlimme Folgen haben. „Die Gefahr bei einem Unfall wird häufig unterschätzt. Wenn der Gurt nicht eng am Körper anliegt, schneidet er beim abrupten Bremsen tief in den Bauchraum ein. Das kann schwerwiegende Verletzungen verursachen und sogar zu inneren Blutungen führen“, warnt Technikexperte Heinz-Gerd Lehmann vom ADAC Nordrhein.
Winterjacke ausziehen
Der Automobilclub rät deshalb, die Winterjacke vor Fahrtantritt unbedingt auszuziehen. Besonders wichtig: Auch Kinder sollten ohne Jacke in ihrem Sitz angegurtet werden, so dass der Beckengurt die Oberschenkel (bei Erwachsenen die Hüftknochen) eng umspannt. Gegen die Kälte hilft eine Decke oder die aufgelegte Jacke. Ist keine Decke zur Hand, sollte die Jacke aufgemacht und der Gurt direkt am Körper entlang geführt werden. Anschließend kann die Jacke auch umgedreht über das Kind gelegt werden.
Schon bei geringer Geschwindigkeit
Viele Eltern reden die Gefahr klein und sich ein, dass sie ja nur wenige Kilometer bis zum Supermarkt oder Kindergarten fahren und dabei keine hohen Geschwindigkeiten erreichen werden.
Doch der ADAC Test zeigt: Schon ein abruptes Bremsen bei einer Geschwindigkeit von nur 16 km/h – ähnlich wie bei einem Auffahrunfall im Stadtverkehr – kann schwere Verletzungen der Weichteile wie Darm, Leber oder Milz verursachen, weil der Gurt durch die Jacke zu viel Spielraum hat und über dem unteren Bauchraum liegt.