5 Tipps für das entspannte Stillen im Sommer

Stillen im Sommer Tipps
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Wenn es draußen so richtig heiß ist, können alltägliche Aktivitäten herausfordernd werden. So auch das Stillen eines Kindes. Wie du einen kühlen Kopf bewahrst, erfährst du in diesem Beitrag.

Eine Stillbeziehung muss sich zunächst entwickeln. Selten sind Mutter und Kind direkt ein eingespieltes Team. Das ist ganz normal und kein Grund, gleich aufzugeben. Auch kann es immer mal wieder Situationen und Zeiten geben, in denen das Stillen weniger gut klappt. Eine Hebamme oder Stillberaterin können dann mit Rat und Tat zur Seite stehen. Oft helfen dann natürliche und altbewährte Hausmittel.

Manchmal sind die äußeren Umstände dafür verantwortlich, dass das Stillen von Müttern anstrengend empfunden wird. Im Sommer sind es beispielsweise häufig die hohen Temperaturen, die Frauen zu Schaffen machen. Dagegen kann man zwar nicht direkt etwas unternehmen, doch mit den folgenden Tipps sind sie wenigstens besser auszuhalten.

1. Immer ausreichend trinken

Stillende Frauen sollten – egal zu welcher Jahreszeit – immer ausreichend trinken. Am besten geeignet sind Wasser, ungesüßte Tees (Achtung, manche Tees können die Muttermilchproduktion hemmen) und stark verdünnte Fruchtsäfte. Im Sommer steigt der Flüssigkeitsbedarf durch die hohen Temperaturen und vermehrtes Schwitzen zusätzlich an und deshalb sollten stillende Frauen zu dieser Zeit noch einmal besonders darauf achten, genug zu trinken. Hilfreich kann eine App sein, die in regelmäßigen Abständen daran erinnert.

Nach Bedarf voll gestillte Babys benötigen übrigens auch im Sommer in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr – Muttermilch besteht zu 80 Prozent aus Wasser und deckt den Bedarf bereits. Ob ein Baby ausreichend Flüssigkeit aufnimmt, kann man unter anderem an der Fontanelle und nassen Windeln erkennen. Ist die Fontanelle eingefallen oder die Windel nicht regelmäßig nass, sollte medizinisches Fachpersonal um Rat gebeten werden.

2. (Mittags-)Sonne meiden

Auch wenn ein Sonnenbad verlockend erscheint – weder für die Haut, noch für den Kreislauf ist das zu empfehlen. Stillende Frauen und Babys sollten die direkte Sonne wann immer möglich meiden und sich lieber im Schatten aufhalten. Sonnenstich und Sonnenbrand sind vermeidbare Übel, die auch das Stillen erschweren können.

Was viele nicht wissen: Ihren Höhepunkt erreichen neben den Temperaturen auch die Ozonwerte zwischen 14 und 17 Uhr.

3. Haut an Haut?

Zu den Grundbedürfnissen eines Babys gehört direkter Körperkontakt und dieses Bedürfnis sollte auch erfüllt werden. Durch den direkten Körperkontakt kann die Körpertemperatur eines Babys reguliert werden – was einer der Gründe dafür ist, dass zahlreiche Expert:innen das Tragen von Babys auch im Sommer grundsätzlich empfehlen.

Wenn es so richtig heiß ist, ist jedoch häufig zu beobachten, dass Babys unruhig werden, wenn über längere Zeit ein direkter Haut-an-Haut-Kontakt besteht. Das ist beim Stillen in vielen Positionen der Fall. Es kann deshalb sinnvoll sein, eine Mullwindel zwischen die Haut der stillenden Mutter und die des Babys zu legen – etwa in der Wiegeposition (hierbei liegt der Kopf des Babys auf dem Unterarm der Mutter). Die Mullwindel saugt den Schweiß auf und kann so ein unangenehm „schwitziges“ Gefühl auf der Haut verhindern. Wenn es die Situation zulässt, bietet sich im Sommer eine Stillposition mit weniger Haut-an-Haut-Kontakt an, beispielsweise das Stillen im Liegen.

4. Öfter mal die Beine hochlegen

Viele Frauen haben nicht nur während sondern auch nach einer Schwangerschaft mit Wassereinlagerungen zu kämpfen, die sich bei Hitze verstärken können. Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und moderaten Bewegung ist es sinnvoll, die Beine regelmäßig hochzulagern. Das kann man in vielen Situationen direkt während der Stillmahlzeiten tun.

5. Schnelle Hilfe bei entzündeten Brustwarzen

Bei hohen Temperaturen trinken die meisten Kinder intuitiv mehr. Voll gestillte Babys fordern die Brust ihrer Mutter im Sommer in der Regel häufiger als zu anderen Jahreszeiten und das ist auch gut so. Durch das ungewohnt häufige Anlegen können die Brustwarzen jedoch rissig werden oder sich sogar entzünden. Dies kann auch durch zu häufiges Waschen der Brüste verursacht oder gefördert werden.

Für die stillende Frau kann das sehr schmerzhaft sein. Zur Vorbeugung sind waschbare Stilleinlagen aus natürlichen Materialien zu empfehlen, welche neben Milch auch Schweiß aufsaugen. Außerdem kann unnötige Reibung vermieden werden. Wer sich damit wohlfühlt, sollte deshalb auf einen BH und enge Oberteile lieber verzichten. Die Brüste sollten einmal am Tag mit klarem Wasser (ohne aggressive Seife) gewaschen werden.

Ein bewährtes Mittel bei rissigen Brustwarzen ist Wollfett, welches man unter anderem in der Apotheke (rezeptfrei) bekommt.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.