Immer wieder liest und hört man, dass Schnuller zu Zahnfehlstellungen oder gar Kieferverformungen führen können. Stimmt das wirklich? Worauf Eltern bei der Wahl des richtigen Schnullers und der Verwendung achten sollten, weiß Zahnärztin Nina Nissen Falbert.
Wenn ein Baby auf die Welt kommt, sind seine Zähne in der Regel zwar noch nicht sichtbar, doch bereits im Kiefer vorhanden. Die ersten weißen Spitzen schieben sich etwa zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat durch das Zahnfleisch und bis zum ersten Geburtstag haben die meisten Kleinkinder dann schon mehrere kleine Beißerchen. Absolut zu Recht machen sich viele Eltern also Gedanken darüber, ob die Verwendung eines Schnullers in den ersten Lebensmonaten oder -jahren der Zahnentwicklung nachhaltig schaden könnte. Wir haben mit der erfahrenen Zahnärztin Nina Nissen Falbert gesprochen. Ihre Aussagen lassen viele Eltern aufatmen.
Schnuller ja oder nein?
Die Frage, ob ein Baby überhaupt einen Schnuller braucht oder darauf auch komplett verzichtet werden kann, ist nicht pauschal zu beantworten. Jedes Kind und jede Familie ist anders und es kann in einigen Fällen durchaus sinnvoll sein, einen Schnuller zur Beruhigung – ergänzend zu Körper- und Blickkontakt – einzusetzen. Über dieses Thema haben wir bereits einen ausführlichen Beitrag veröffentlicht, der HIER zu finden ist.
Den richtigen Schnuller auswählen
Ist die Entscheidung gefallen und soll das Baby einen Schnuller bekommen, fällt die Entscheidung bei der Vielzahl verschiedener Modelle im Handel gar nicht leicht. Sowohl die Anatomien als auch die Vorlieben von Babys können sich stark unterscheiden. Man muss wahrscheinlich unterschiedliche Gröβen und Formgebungen testen, um den perfekten Nuckel zu finden. Einige Babys bevorzugen eine bestimmte Formgebung des Saugers, Gröβe oder Material, wogegen andere keine Präferenzen haben und einfach alle Varianten akzeptieren, die ihnen gegeben werden. Babys haben unterschiedliche Saugtechniken und auch unterschiedliche Münder.
Unser Tipp: Schnuller und Zubehör von BIBS
Das dänische Label BIBS bietet Schnuller in verschiedenen Ausführungen an, sodass für jeden Geschmack ein passendes Modell dabei ist. Es gibt drei Saugerformen: Rund, symmetrisch und anatomisch. Dabei kann man je zwischen Naturkautschuk und Silikon wählen. Das Schild besteht bei allen BIBS Schnullern zu 100 % aus lebensmittelechtem Material, das frei von BPA, PVC und Phthalaten ist. Es gibt aktuell sechs verschiedene Designs und darunter wiederum zahlreiche moderne Farben im Sortiment. Besonders praktisch: die Modelle mit leuchtendem Griff, die in der Nacht schnell gefunden werden. Auch Zubehör wie Schnullerboxen (für die Aufbewahrung unterwegs) oder Schnullerketten mit Clips findet man im Onlineshop von BIBS.
Schnuller schlecht für die Zähne? Zahnärztin gibt Entwarnung
Durch die Verwendung eines Schnullers kann sich die Zahnstellung verändern. Häufig sieht man bei Kleinkindern beispielsweise bogenförmige vordere Schneidezähne. Dadurch sind viele Eltern besorgt. Müssen sie ihrem Kind den Schnuller sofort abgewöhnen? Braucht es später womöglich eine kostspielige Zahnspange für die Korrektur? Die Zahnärztin Nina Nissen Falbert gibt Entwarnung: „Viele Studien haben gezeigt, dass, wenn ein Kind vor dem dritten Lebensjahr aufhört, einen Schnuller zu benutzen, sich die Zahnstellung im Allgemeinen ohne Behandlung im späteren Leben normalisiert.” Puh, das ist doch wirklich beruhigend. Bis zum dritten Geburtstag haben Eltern ausreichend Zeit, den Schnuller sanft aus dem Alltag auszugliedern und zur Beruhigung andere Strategien und Rituale zu etablieren.
Besser als Daumenlutschen
Einen Schnuller abzugewöhnen ist im Allgemeinen einfacher, als das Daumenlutschen abzutrainieren – der Daumen ist schließlich immer und überall verfügbar. Das bestätigt auch Nina Nissen Falbert: „Einer der Vorteile von Schnullern besteht darin, dass sie verhindern, dass das Baby anfängt, am Daumen zu lutschen. Im Hinblick auf Zähne und Kiefer ist der Schnuller vorzuziehen. Es ist sehr schwierig für das Baby, mit dem Daumen aufzuhören, während ein Schnuller dem Baby viel leichter weggenommen werden kann“.
Weiterer Vorteil aus zahnärztlicher Sicht
Daneben gibt es noch einen weiteren Vorteil der Verwendung eines Schnullers aus zahnärztlicher Sicht und zwar das Entgegenwirken einer Mundatmung, wie uns die Dentalhygienikerin Carina Løvstad erklärt: „Mundatmung bedeutet, dass man häufig – sowohl tagsüber als auch nachts – den Mund zum Atmen benutzt, anstatt die Nase. Es ist besser, durch die Nase zu atmen, da dies die Schleimhäute schützt, die Sauerstoffaufnahme erhöht, Karies in den Zähnen entgegenwirkt und einer veränderten Kieferstellung durch die Ruheposition der Zunge entgegenwirkt.“
Rechtzeitige Entwöhnung
Mit der Entwöhnung vom Schnuller sollte rechtzeitig und möglichst sanft begonnen werden. Den Schnuller von heute auf morgen plötzlich „verschwinden“ zu lassen, ist keine gute Idee. Eine sanfte Entwöhnung erfolgt in kleinen Schritten. Es ist bereits ein erster Erfolg, wenn der Schnuller nur noch zum Einschlafen (und in Ausnahmesituationen) benutzt wird. Der Einfluss eines Schnullers auf die Entwicklung des Kiefers und die Zahnstellung ist maßgeblich davon abhängig, wie lange und wie oft der Schnuller zum Einsatz kommt. Im alltäglichen Spiel oder wenn das Kind anderweitig abgelenkt ist, braucht es in der Regel keinen Schnuller. Gelingt es nicht, den Schnuller bis zum dritten Geburtstag vollständig zu verabschieden, sollte dies mit dem behandelnden Zahnarzt bzw. der behandelnden Zahnärztin besprochen werden.