Reifezeichen: Daran erkennst du, dass dein Baby bereit für Beikost ist

Beikost einführen, Reifezeichen erkennen
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Die Einführung von Beikost ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines Babys. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Die Antwort liegt oft in den sogenannten Reifezeichen, die Babys zeigen, wenn sie bereit sind, festere Nahrungsmittel zu erkunden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt aktuell, Babys mindestens sechs Monate voll zu stillen. Auch die Nationale Stillkommission (NSK) vertritt die Auffassung, dass dies für die meisten Säuglinge die beste Lösung ist. Wer nicht stillt, sollte ebenso lange industrielle Babymilch füttern. Das Baby wird durch die Milch in der Regel ausreichend satt und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Die schrittweise Einführung von Beikost sollte nicht vor Beginn des fünften Lebensmonats angestrebt werden. In der Regel starten Eltern damit bis zum Beginn des siebten Lebensmonats – doch ist das eine individuelle Entscheidung, die nicht zuletzt an die Bedürfnisse des Babys angepasst sein sollte. Das Zufüttern mit Brei oder fester Nahrung löst das Stillen oder Füttern von industrieller Babymilch nicht sofort ab, sondern stellt zu Beginn eine Ergänzung dar.

Eltern, die darüber nachdenken, mit Beikost zu starten, sollten ihr Baby genau beobachten und feststellen, ob es bereits die sogenannten Reifezeichen zeigt. Diese sprechen dafür, dass es bereit für seine erste Beikost ist. Eine individuelle Beratung durch eine Kinderärztin, einen Kinderarzt oder eine andere Fachkraft kann hilfreich sein, wenn Eltern unsicher sind.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Beikost?

Der ideale Zeitpunkt für die Einführung von Beikost variiert von Baby zu Baby. In der Regel beginnt dieser Prozess, wenn Babys in der Lage sind, die notwendigen motorischen und entwicklungsphysiologischen Fähigkeiten zu entwickeln.

Hier sind einige Anzeichen, dass dein Baby bereit für die Beikost ist:

  1. Kontrollierte Kopf- und Nackenhaltung:
    • Dein Baby kann seinen Kopf selbstständig halten und seine Nackenmuskulatur ist ausreichend gestärkt.
  2. Interesse an elterlicher Nahrung:
    • Dein Baby zeigt vermehrtes Interesse an den Nahrungsmitteln, die du isst. Es beobachtet aufmerksam und zeigt eventuell den Wunsch, mitzuprobieren.
  3. Verlust des Zungenstoßreflexes:
    • Babys haben einen natürlichen Reflex, feste Nahrung mit der Zunge wieder herauszuschieben. Wenn dieser Reflex nachlässt, ist das ein Anzeichen dafür, dass das Baby bereit ist, Nahrung zu schlucken.
  4. Entwickelte Greiffähigkeiten:
    • Dein Baby zeigt Interesse daran, Gegenstände zu greifen und sie zum Mund zu führen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es bereit ist, auch festere Nahrungsmittel selbstständig zu essen.
  5. Gewichtszunahme und stabiles Wachstum:
    • Dein Baby hat in den ersten Lebensmonaten ein gesundes Gewicht erreicht und zeigt weiterhin eine stabile Wachstumsentwicklung.
  6. Gestillte Babys:
    • Für gestillte Babys ist es besonders wichtig zu beachten, dass sie auch nach dem Beginn der Beikost weiterhin gestillt werden sollten. Muttermilch bleibt eine wichtige Nahrungsquelle.

Wie erkennt man die Reifezeichen?

  1. Beobachtung des Babyverhaltens:
    • Achte darauf, wie dein Baby auf deine Mahlzeiten reagiert. Zeigt es Interesse, indem es die Augen darauf richtet und vielleicht den Mund öffnet?
  2. Entwicklung der Greiffähigkeiten:
    • Biete deinem Baby während der Spielsessions geeignete Spielzeuge oder weiche Lebensmittel an, um zu sehen, ob es versucht, diese zu greifen und in den Mund zu führen.
  3. Positionierung während der Mahlzeiten:
    • Setze dein Baby in einen aufrechten Sitz oder einen speziellen Hochstuhl, um die Kontrolle über den Kopf und den Körper zu fördern.
  4. Zungenstoßreflex beobachten:
    • Biete deinem Baby einen Löffel mit einer kleinen Menge Brei an und beobachte, wie es reagiert. Wenn der Zungenstoßreflex nachlässt und das Baby den Brei im Mund behält, ist es möglicherweise bereit für festere Nahrung.
  5. Einführung von ersten Breimahlzeiten:
    • Beginne mit einfachen, pürierten Gemüse- oder Obstbreien. Achte darauf, dass die Konsistenz anfangs sehr fein ist und nach und nach grober wird, wenn dein Baby bereiter für festere Nahrung ist.
  6. Festhalten von Fingerfood:
    • Biete deinem Baby leicht zu greifende Fingerfoods an, wie weich gekochte Gemüsestücke oder Fruchtstücke. Beachte dabei jedoch, dass die Stücke groß genug sind, um Verschluckungsgefahren zu minimieren.
  7. Langsamer Einführungsprozess:
    • Integriere neue Lebensmittel nach und nach in die Ernährung deines Babys. Das ermöglicht es dir, auf allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten zu achten.

Hinweis: Die hier genannten Anzeichen sind allgemeine Richtlinien, aber das Hauptaugenmerk sollte auf den individuellen Fortschritten und Bedürfnissen des Babys liegen.

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