Kinderyoga – Mehr als nur Bewegung

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Die jahrtausendealte indische Lehre Yoga erfreut sich nicht nur bei Erwachsenen großer Beliebtheit. Auch Kinderyoga bietet eine tolle Möglichkeit, gemeinsam körperlich aktiv zu sein.

Erwachsene haben oft ein bestimmtes Ziel, das sie beim Yoga verfolgen. Mehr Beweglichkeit, die Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden oder einfach nur, fit zu bleiben. Beim Kinderyoga geht es dagegen weniger um korrekt ausgeführte Bewegungsabläufe oder schweißtreibendes Training. Vielmehr werden die verschiedenen Yogapositionen auf spielerische Art ausgeführt. Als ganzheitliche Erfahrung spricht es Körper und Geist an und vermittelt Werte.
Die Stellungen sind an sich die gleichen wie für Erwachsene, sie dauern jedoch viel kürzer an und werden dafür öfter wiederholt.

Warum Yoga für Kinder?

Der natürliche Bewegungsdrang und die kindliche Neugier machen es Kindern leicht, einen Zugang zum Yoga zu finden. Die Namen der verschiedenen Yogastellungen regen zusätzlich die Fantasie an und sind für Kinder oft einfach lustig. Der Hund, die Heuschrecke oder die Kerze auspusten. Diese und viele andere Yogastellungen können entweder in eine Geschichte eingebaut oder auch von den Kindern selbst zu einer Geschichte miteinander verbunden werden.
Beim Kinderyoga gibt es kein richtig und falsch. Spaß an Bewegung ohne Bewertung ist eine tolle Erfahrung für Kinder, die oft schon früh den Leistungsdruck der Gesellschaft spüren.

Kinderyoga bietet außerdem die Möglichkeit der Hinführung zu Meditation und Achtsamkeit. Viele müssen dies im Erwachsenenalter erst mühsam wieder erlernen. Warum also nicht schon in der Kindheit anfangen, ein Gespür für den eigenen Körper und die Atmung zu bekommen? Studien haben sogar ergeben, dass Yoga bei Kindern unter anderem für bessere Konzentrationsfähigkeit sorgen kann. Die Entspannungsübungen oder Fantasiereisen am Ende einer Yogaeinheit können helfen, emotionalen Stress abzubauen.

Wie kann ich Yoga in unseren Familienalltag integrieren?

Einige Schulen und Kindergärten haben die Vorteile von Kinderyoga bereits erkannt und in ihr Angebot aufgenommen. Aber auch zuhause können Eltern ihren Kindern immer wieder kleine Yoga Sessions anbieten. Dafür müssen die Eltern selbst keine Yoga Profis sein. Viel wichtiger ist, dass sie das Kind dort abholen, wo es steht und mit Freude bei der Sache sind. Inspiration für die Eltern gibt es dazu auf YouTube oder auch als bunte, kinderfreundliche Yoga Karten im Buchhandel.

Auch beim Kinderyoga ist eine spielerische Aufwärmeinheit zu Beginn sinnvoll. Dadurch werden Körper und Geist aufgeweckt. Bei den Übungen ist darauf zu achten, die Kinder nicht zu überfordern, sondern eher den Fokus auf Körperwahrnehmung und Spaß zu legen. Sie sollten dementsprechend dem Alter angepasst sein.

Für wen eignet sich Kinderyoga?

Während Kleinkinder noch viel von den Erwachsenen oder größeren Kindern nachahmen, haben Kinder ab etwa drei Jahren die Fähigkeit, eigenständig Übungen auszuüben.
Generell ist Yoga für jedes Kind geeignet. Achtet darauf, einen Zeitpunkt zu wählen, zu dem euer Kind auch wirklich Lust auf Yoga hat. Und wenn die Lust dann weg ist, auch aufzuhören. Ihr könnt es zu einem festen Ritual machen, bei dem ihr einen Kerze anzündet und mit positiven Affirmationen beginnt. So wird das Kinderyoga zu einem gemeinsamen Erlebnis, das sich auch vorteilhaft auf die Eltern-Kind Beziehung auswirkt.

Farina Stockamp

Farina Stockamp lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart. 2020 war sie für das Naturkind Online-Magazin tätig.