Das Ötztal – zu jeder Zeit eine Reise wert!

Ötztal
© Ötztal Tourismus / Christoph Schöch

Urlaub in den Bergen ist für viele Familien eine schöne Alternative oder Abwechslung zum Urlaub am Meer. Dass man hier noch viel mehr erleben kann, als wandern im Sommer und Ski fahren im Winter, ist längst bekannt. Viele Regionen haben sich auf Tourismus eingestellt und auch für Familien eine Menge zu bieten. Eine Region, die als besonders familienfreundlich gilt, ist das Tiroler Ötztal.

Wenn ich nen See seh, brauch ich kein Meer mehr. So geht es wohl einigen Urlauber:innen, die im Ötztal nach einer Wanderung oder einer Radtour eine Rast machen und auf einen kristallklaren Bergsee blicken. Auch für seine Bergseen ist das Ötztal bekannt und diese sind nicht nur zum Anschauen da – man kann darin teilweise auch gut baden oder sie mit einem Boot befahren. Der Piburger See beispielsweise, der als Naturjuwel der Region Oetz gilt, gehört mit bis zu 26 Grad zu den wärmsten Naturbadeseen Tirols. Wer einen Ausflug hierher plant, sollte seine Badesachen nicht vergessen.

HIER entlang zu einem Beitrag über die Region Oetz…  

© Ötztal Tourismus / Christoph Schöch

Spektakuläres Naturschauspiel – der Stuibenfall

Alle, die das Element Wasser mögen, sollten sich nicht entgehen lassen, beim Urlaub in den Bergen einen Wasserfall zu besuchen, etwa den Stuibenfall Umhausen. Der größte Wasserfall Tirols stürzt 159 Meter in die Tiefe. Eine familienfreundliche Wanderung führt vom großen Parkplatz aus entlang des wildromantischen Horlachbachs zu mehreren Aussichtsplattformen. Je nach Kondition und Motivation geht es für Besucher:innen ganz hoch hinaus oder wird auf halber Strecke und nach einem dennoch spektakulären Blick auf das Naturspektakel Kehrt gemacht. Hungrig von diesem Ausflug kann man nun gut im Gasthaus Stuibenfall einkehren, an dem man ohnehin direkt vorbei kommt. Ins Auto braucht man sich nach der Stärkung dann aber nicht direkt wieder zu setzen, denn in Umhausen wartet ein tagesfüllendes Programm. Das Ötzi-Dorf und der Greifvogelpark gehören definitiv auf den Tagesplan.

© Ötztal Tourismus / Lukas Ennemoser

Wie war das, damals in der Steinzeit?

Geschichte zum Anfassen gibt es im Ötzi-Dorf – dem archäologischen Freilichtpark in Umhausen. Nicht nur für Kinder ist die „Zeitreise“ in die Jungsteinzeit interessant, auch Erwachsene können hier noch etwas dazulernen. Bei einer Führung oder auf eigene Faust (mit oder ohne Smartphone als Audio-Guide) können Besucher:innen durch das Dorf streifen und die originalgetreuen Nachbauten von jungsteinzeitlichen Hütten, Feuerstellen, Öfen und Ställen, Kleidung, Schmuck, Musikinstrumenten, Werkzeugen und Waffen ansehen. Auch historische Haustiere trifft man im Ötzi-Dorf, etwa Wildpferde, Auerochsen, Wollhaarschweine, Ziegen, Schafe. Und man darf nicht nur zusehen, sondern auch mitmachen und lernt dabei beispielsweise, wie unsere Vorfahren Feuer gemacht, Brot gebacken oder Felle gegerbt haben. Ein Highlight für größere Kinder und Jugendliche ist bestimmt das Bogenschießen. Kleinere Kinder können zwischendurch auf dem integrierten Spielplatz mit Rutschen, Schaukeln und Wasserrad nach Herzenslust toben.

Natürlich darf auch der prominenteste Steinzeitbewohner des Ötztals im Ötzi-Dorf nicht fehlen. Ötzi – der Mann aus dem Eis, dessen Mumie 1991 am Tisenjoch (Similaun) im hinteren Ötztal gefunden worden ist. Im Ötzi-Dorf zeigt eine 1:1 Rekonstruktion eine detailgetreue und beeindruckende Nachbildung des Fundortes.

© Ötzidorf

Direkt nebenan: Der Greifvogelpark Umhausen

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Ötzi-Dorf liegt der Greifvogelpark Umhausen. Vor einer atemberaubenden Bergkulisse werden hier Greifvogelshows aufgeführt. Adler, Bussarde, Falken, Milane, Eulen, Käuze und Raben ziehen auf ca. 5000 Quadratmetern bei täglichen Vorführungen ihre Flugspuren, während fachlich geschulte Falkner:innen den bis zu 400 Besucher:innen wissenswertes über diese beeindruckenden Tiere erzählen. Unabhängig der Vorführungen können Besucher:innen auf den barrierefreien Wegen den Lehrpfad im Greifvogelpark entlang gehen und sich über das Abrichten der Falken informieren. Die Falknerei gehört zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Tierschutz-Hinweis: Wir waren 2020 zur Recherche vor Ort und haben den Eindruck gewonnen, dass die Tiere hier artgerecht gehalten und zu nichts gezwungen werden. Hat ein Vogel mal keine Lust auf einen Auftritt vor Publikum, nehmen es die Falkner:innen mit Humor und es tut dem Ausflug überhaupt keinen Abbruch! 

© Ötztaler Greifvogelpark / Hanspeter Leiter

Zu jeder Zeit eine vielseitige Region

Das Ötztal bietet in den warmen Jahreszeiten allerhand. Doch deshalb sollte man sie im Winter nicht außer Acht lassen. Als bekannte und beliebte Skiregion lässt das Ötztal die Herzen all jener höher schlagen, die gerne auf zwei Brettern die Pisten hinab sausen (oder das gerne lernen wollen).  Gleich sechs Skigebiete, darunter zwei Gletscherskigebiete, über 350 Pistenkilometer und eine gute Infrastruktur hat das Ötztal zu bieten. Zwei der wohl bekanntesten Winterdestinationen der Alpen befinden sich mit Sölden und Obergurgl-Hochgurgl im Tal. Neben Ski, Snowboard und Langlaufski fahren kann man im Winter im Ötztal rodeln, Eislaufen, Eisstockschießen oder Eishockey spielen, Eisklettern, eine Kutschfahrt oder Winterwanderung machen und sich in einer der urigen Hütten aufwärmen oder sich in einem der familienfreundlichen Hotels etwas Wellness gönnen, während die Kinder im Spielbereich (betreut) spielen.

© Ötztal Tourismus / Markus Geisler
Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.