Wie schon dein Baby Naturerfahrungen sammeln kann

Naturerfahrungen Baby Ideen
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Naturerfahrungen sind von Anfang an wichtig für die gesunde Entwicklung deines Kindes. Sobald du dich selbst nach der Geburt fit genug fühlst kannst du mit deinem Baby nach draußen gehen. Ob du auf dem Land oder in der Stadt wohnst, spielt dabei keine Rolle – in beiden Lebensräumen findet sich Natur, die du mit deinem Kind entdecken kannst.

Wichtig bei Ausflügen in die Natur mit Baby ist die richtige Vorbereitung. Dein Kind sollte dem Wetter entsprechend angezogen und eine Tasche mit Wechselkleidung, Windelutensilien und Proviant gepackt sein. Denk an sonnigen Tagen auch an ausreichend Sonnenschutz und Getränke für dich selbst. Um dich freier und flexibel bewegen zu können, kann eine Tragehilfe sinnvoller sein, als ein Kinderwagen. Das ist aber deine individuelle Entscheidung.

Auf einer Wiese liegen oder krabbeln

Sobald es die Temperaturen zulassen, kannst du dir mit deinem Baby einen schönen (und im Sommer schattigen) Platz auf einer Wiese suchen. Diese kann im eigenen Garten, einem Stadtpark oder auf einer Waldlichtung sein. Lege dein Baby auf den Rücken oder Bauch und beobachte es dabei, wie es (je nach Alter) vergnügt strampelt, sich dreht oder los krabbelt. Vielleicht nimmt es seine Umgebung bereits bewusst wahr und greift gezielt nach Grashalmen. Oder du pflückst einen Halm ab und streichelst dein Baby damit. Besonders empfindlich sind seine Handinnenflächen und Fußsohlen. Auch deshalb ist es gut und wichtig, dass dein Baby so oft wie möglich barfuß ist.

Achte bitte auf Insekten wie Bienen, Wespen oder Ameisen und darauf, was sich dein Baby womöglich in den Mund steckt. Auf wilden Blumenwiesen wachsen mitunter Pflanzen, die giftig sein können.

Sand zwischen den Fingern und Zehen spüren

Sand bereitet nicht nur größeren Kindern Freude. Auch Babys können bereits mit Sand spielen. Zwar bauen sie daraus noch keine Burgen, aber sie spüren die kleinen Körner zwischen ihren Fingern und Zehen und mit ein paar Monaten untersuchen sie dieses natürliche Material schon genauer. Du kannst deinem Baby sowohl trockenen, als auch feuchten Sand anbieten – im eigenen Sandkasten, auf einem Spielplatz oder an einem Strand. Wenn du sicher sein kannst, dass sich zuvor kein Tier in den Sand erleichtert hat, ist es nicht so schlimm, wenn dein Baby ein bisschen davon in den Mund nimmt oder sogar herunter schluckt. Die feinen Steinchen werden unverdaut wieder ausgeschieden.

Begegnungen mit dem Element Wasser

Je früher dein Kind mit Wasser in Berührung kommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in diesem Element später sicher bewegen und früher schwimmen lernen kann. Zuhause kannst mit deinem Baby gemeinsam duschen oder baden und etwa ab dem vierten Lebensmonat kannst du mit ihm auch in einem Schwimmbad, einem Badesee oder Meer baden gehen. Wenn dein Baby sicher und eigenständig sitzen kann und du die Möglichkeit hast, kannst du (auf dem Balkon oder im eigenen Garten) auch ein kleines Plantschbecken aufstellen. Es gibt viele Möglichkeiten, dein Baby spielerisch an das Element Wasser heranzuführen. Nach einem Regenschauer kannst du es feuchte Blätter anfassen lassen, wenn dein Baby bereits erste Gehversuche unternimmt, kann es (mit geeigneter Kleidung) auch durch Pfützen gehen oder darin hüpfen.

Lass dein Baby nie unbeaufsichtigt in der Nähe von oder im Wasser.

Verschiedene Texturen, Gerüche und Geschmäcker kennenlernen

Bei einem achtsamen Spaziergang mit deinem Baby kannst du ihm verschiedene Texturen vorstellen. Führe seine Hand über Baumrinden, lass es Moos, einen Zapfen, einen Stein oder ein Blatt anfassen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, kann es in Begleitung auch ein Tier streicheln. Unterschiedliche Gerüche kann dein Baby bereits von Geburt an wahrnehmen. Lass es an Blumen schnuppern oder an einer Handvoll Erde. Sobald dein Baby im Beikostalter ist, kann es zudem die vielfältigen Geschmäcker natürlicher Lebensmittel kennenlernen. Hast du schonmal etwas von Baby Led Weaning gehört? Dabei wird Babys statt (oder zusätzlich) zu Brei Fingerfood angeboten. Auf diese Weise kann dein Baby sowohl tasten, als auch riechen und schmecken.

Extra-Tipp: Die Natur ins Haus holen

Sammle bei deinen Spaziergängen verschiedene Naturmaterialien und nimm sie mit nach Hause. Reinige sie gegebenenfalls und/oder lass sie trocknen. Wenn eine Zeit kommen sollte, in der du mit deinem Baby das Haus nicht verlassen kannst, kannst du es dennoch mit der Natur in Berührung bringen, indem du es (unter Aufsicht) mit den gesammelten Schätzen spielen lässt.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.