Sonnenschutz für zarte Kinderhaut – darauf solltest du achten

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Kinderhaut ist um ein Mehrfaches dünner und empfindlicher als die Haut von Erwachsenen und braucht deshalb einen besonderen Schutz vor Sonne. Eine Kombination aus UV-Schutz-Kleidung und Sonnencreme ist wichtig.

In den ersten Lebensjahren ist die Haut noch nicht in der Lage, Lichtschwielen zu bilden. Zudem produziert sie weniger Melanin und ist um ein Mehrfaches dünner als die Haut von Erwachsenen. Das führt dazu, dass Kinder schneller einen Sonnenbrand bekommen, als Erwachsene. Man geht davon aus, dass 80 Prozent aller Hautschäden vor dem 18 Lebensjahr verursacht werden. Studien haben gezeigt, dass bereits drei schwere Sonnenbrände in der Kindheit ausreichen können, um das spätere Hautkrebsrisiko um ein Drei- bis Fünffaches zu erhöhen.Vermieden werden könnte das durch einen individuell auf den Hauttyp abgestimmten und gewissenhaft angewendeten Sonnenschutz.

Sonnencremes und Co.

Im Handel gibt es eine Vielzahl an Sonnencremes, -sprays und -ölen speziell für Kinder. Die meisten dieser Produkte haben einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 50 oder mehr. Das bedeutet, dass die damit geschützte Hautstelle 50 mal länger direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden kann, ehe sie einen Sonnenbrand bekommt. Allerdings sollte diese Angabe keine falsche Sicherheit vermitteln – denn durch Schwitzen, Abrieb und oder ein Bad im Pool kann der Sonnenschutz schon schneller verringert oder erloschen sein, selbst wenn das Produkt als „wasserfest“ deklariert ist. Wer also denkt, dass ein eingecremtes Kind statt 10 Minuten 5000 in der Sonne bleiben kann, geht ein Risiko ein.

Wie viel Creme muss sein?

Damit der Lichtschutzfaktor erreicht wird, muss jedoch ausreichend Produkt aufgetragen werden – nämlich mindestens zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut. Ein durchschnittliches dreijähriges Kind hat beispielsweise eine Hautoberfläche von 5.000 Quadratzentimetern und benötigt damit 10.000 Milligramm des Produkts – was 10 Gramm entspricht. Doch wer vermisst schon sein Kind und rechnet das genau aus? Merken sollte man sich deshalb, dass im Fall von Sonnenschutzprodukten gilt: Viel hilft viel. Wer zu wenig Sonnencreme verwendet, kann die Schutzwirkung erheblich mindern. Beim Verteilen auch auf schwer erreichbare Stellen wie beispielsweise die Haut hinter den Ohren achten und den sogenannten Sonnenterrassen wie Nase, Ohren, Schultern und Dekolleté, besondere Aufmerksamkeit schenken.

Worauf beim Kauf von Sonnencreme achten?

Für zarte Kinderhaut sollte man ausschließlich Produkte verwenden, die speziell für Kinder entwickelt wurden und frei von Parfum, Farb- und Konservierungsstoffen sind. 

Wenn das Kind eine besondere Vorliebe oder Abneigung gegenüber einem bestimmten Produkt zeigt, sollten Eltern darauf eingehen. Wenn das Produkt klebt oder für das Kind unangenehm riecht, wird es sich damit nur ungern regelmäßig eincremen lassen. 

Kleidung, die vor UV-Strahlen schützt

Wenn es draußen besonders warm ist, tendieren viele Eltern dazu, ihren Kindern so wenig wie möglich anzuziehen und lassen sie gern nur im Schlüpfer oder Body draußen toben. Besser wäre es in den meisten Fällen jedoch, dem Kind zusätzlich zum aufgetragenen Sonnenschutz lange Kleidung – im Idealfall UV-Schutz-Kleidung anzuziehen – beispielsweise ein Sonnenhut mit Nackenschutz, ein langärmliges Oberteil und eine lange Hose. Freiliegende Hautstellen, wie Gesicht, Hände und Füße sollten regelmäßig mit einem individuell auf den Hauttyp abgestimmten Sonnenschutz geschützt werden. 

Worauf beim Kauf von UV-Kleidung achten?

Beim Kauf von spezieller UV-Kleidung für Kinder sollte man immer auf den UV-Standard 801 achten. Das ist aktuell der höchste Standard, der im Handel erhältlich ist. Der UV-Schutz der so ausgewiesenen Textilien muss auch im nassen Zustand und bei Dehnung standhalten. Der Europäische UV-Standard hingegen sieht nur eine Testung bei trockenen und ungedehnten Textilien vor. Wie hoch der Schutz ist, gibt der Ultraviolet Protection Factor (UPF) an. Genau wie der Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes und Co. gibt der UPF bei Textilien an, wie viel länger ein damit abgedeckter Hautbereich der Sonne ausgesetzt werden kann. Während ein normales weißes T-Shirt beispielsweise einen UPF von 10 hat, liegt der Schutzfaktor von UV-Kleidung oft bei 50 oder mehr. Die bedeckte Haut kann Sonnenstrahlung also 50 mal länger ausgesetzt werden. 


Hinweis: Die Tipps in diesem Beitrag beziehen sich auf Kinder ab zwei Jahren und stellen keine medizinische Beratung dar. 

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.