Ob Ausgangssperre oder schlechtes Wetter – an manchen Tagen sitzt die Familie in der Wohnung. Langweilig? Von wegen! Mit diesen lustigen Indoor-Spielen vergeht die Zeit wie im Flug.
Zu heiß, zu kalt, zu regnerisch, zu dunkel oder schlichtweg nicht erlaubt (Stichwort: Ausgangssperre), es gibt zahlreiche Gründe, das Haus nicht zu verlassen oder nach einem kurzen Spaziergang zurück in die eigenen vier Wände zu kehren. Kein Grund Trübsal zu blasen oder Stunde um Stunde vor dem Fernseher zu verbringen. Es gibt eine Menge schöner Spiele für Klein und Groß, die man auch drinnen spielen kann – teilweise ohne hierfür Materialien kaufen zu müssen. Wie haben einige Ideen gesammelt…
Klassiker vom Kindergeburtstag
Erinnerst du dich an die Kindergeburtstage deiner eigenen Kindheit? Bestimmt fallen dir spontan einige Spiele ein, die du gerne mit deinen Freunden gespielt hast und die auch heute noch und statt mit Freunden mit Geschwistern oder Eltern funktionieren. Wie wäre es beispielsweise mit:
- Topfschlagen
Der Spieler muss mit verbundenen Augen und einem Holzlöffel in der Hand auf dem Boden krabbelnd den umgedrehten Topf suchen, unter dem sich eine Kleinigkeit verbirgt – vielleicht etwas Süßes. Die Mitspieler rufen „heiß“ oder „kalt“, jenachdem, wie nah der Spieler sich am Topf befindet. Hat er den Topf gefunden, darf er ihn umdrehen und die Kleinigkeit behalten. Der Nächste ist dran. - Dem Esel den Schweif anheften
Malt einen Esel (oder ein Pferd) ohne Schweif auf ein Blatt Papier (oder druckt eine Vorlage aus dem Internet aus) und klebt das Blatt auf Augenhöhe der Kinder an eine Tür (Tür eventuell abschließen) oder Wand. Aus Wollresten oder Kreppband bastelt ihr einen Schweif (einfach ein paar Fäden oben zusammenknoten) und klebt etwas doppelseitiges Klebeband ans oberer Ende. Nun bekommt der Spieler die Augen verbunden und wird von einem Mitspieler zweimal um sich selbst gedreht und dann an das Blatt herangeführt. Der Spieler muss dem Tier nun den Schweif anheften. Wo dieser wohl landen wird? Bestimmt nicht an der richtigen Stelle – und das ist das Lustige an diesem Spiel. In einer abgewandelten Variante wird einem Einhorn ein Horn aus Pappe angeklebt. - Apfelessen
Füllt eine Waschwanne (oder Babybadewanne oder große Schüssel) mit Wasser und stellt diese auf einige Handtücher auf den Boden oder Tisch. Legt einen Apfel hinein – dieser schwimmt an der Wasseroberfläche. Der Spieler muss die Hände auf den Rücken nehmen und nur mit dem Mund versuchen, den Apfel aus dem Wasser zu fischen. Haltet ein Handtuch zum Abtrocknen des Gesichts bereit. Wer es geschafft hat, einen Apfel zu fischen, darf ihn aufessen. - Stille Post
Alle Mitspieler setzen sich in einer Reihe nebeneinander. Am besten läuft im Hintergrund Musik, um das Spiel schwieriger zu machen. Nun beginnt der Spieler, der ganz links sitzt und flüstert seinem rechten Nebenmann ein Wort ins Ohr. Dieser flüstert wiederum seinem rechten Nebenmann das ins Ohr, was er verstanden hat. Der letzte Spieler spricht laut aus, was bei ihm angekommen ist. Der Spieler, der den Anfang gemacht hat, löst auf, was er wirklich gesagt hat. Dann rutscht er nach ganz rechts und der Nächste beginnt. - Augen zu, Mund auf
Bei diesem Spiel müssen die Spieler mit verbundenen Augen erraten, womit ihre Mitspieler sie füttern. Das können klein geschnittenes Obst oder Gemüse sein, Joghurt, Pudding, Nüsse, Brot, Ei, Kekse oder Süßigkeiten. Je nach Vorliebe auch ein Stückchen Käse oder Wurst, vielleicht auch gehackte Kräuter.
Weitere Spiele unserer eigenen Kindheit
Und was hast du mit deinen Freunden gespielt, wenn ihr euch am Nachmittag getroffen habt? Vielleicht kommen dir diese Spiele noch bekannt vor und du willst sie an die nächste Generation weitergeben:
- Nicht blinzeln
Für dieses Spiel braucht es nur zwei Teilnehmer. Diese setzen sich gegenüber voneinander und schauen sich in die Augen. Die Herausforderung: Wer zuerst blinzelt, hat verloren. - Der Boden ist Lava
Ein weiterer Klassiker aus unserer eigenen Kindheit: Der Boden ist Lava (oder „Nicht den Boden berühren“). Auf dem Boden werden Kissen, Decken, Teppiche, Hocker und andere „Rettung-Inseln“ ausgelegt. Die Mitspieler müssen von Insel zu Insel hüpfen, ohne dabei den Boden zu berühren – denn dieser ist aus Lava. - Schere, Stein, Papier
Auch hierfür braucht es nur zwei Mitspieler, die sich gegenüber stehen oder sitzen. Beide ballen je eine Hand zur Faust und zu den Worten „Schere, Stein, Papier“ (hier gibt es regionale Unterschiede – manche sagen auch „Schnick, schnack, schnuck“ o. ä.) werden die Fäuste hoch und runter geschwungen. Nach dem letzten Wort wird gleichzeitig mit den Händen eine Schere (Zeigefinger und Mittelfinger wie beim Peace-Zeichen spreizen), ein Stein (Hand bleibt zu Faust geballt) oder Papier (die Hand wird flach ausgestreckt) geformt. Die Schere zerschneidet das Papier, das Papier bedeckt den Stein ein, der Stein schleift die Schere. Zeigen beide das gleiche Symbol, hat keiner die Runde gewonnen und es geht weiter. Jeder Spieler darf auch mehrere Runden nacheinander das gleiche Symbol zeigen. - Wer oder was bin ich?
Bei diesem Spiel einigt man sich zuvor auf eine Rubrik, etwa Tiere. Der Spieler der beginnt, denkt sich ein Tier aus, behält dieses aber für sich. Seine Mitspieler dürfen nun der Reihe nach Fragen stellen, die der Spieler nur mit JA oder NEIN beantworten darf. Etwa „Hast du vier Beine?“ oder „Lebst du in Afrika?“. Je mehr Informationen dadurch herausgefunden werden, desto einfacher ist es, das Ergebnis zu erraten. Wer richtig liegt, ist als Nächstes dran. - Ich sehe was, was du nicht siehst
Nicht nur auf langen Autofahrten, auch zu Hause kann man dieses Spiel gut spielen. „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist (z. B.) Grün!“. Die Mitspieler raten: „Die Zimmerpflanze dort vorne?“, „Das Sofakissen?“ – bis einer richtig liegt und dann selbst an der Reihe ist. - Ich packe meinen Koffer
Dieses Merkspiel trainiert spielerisch die Konzentration. Der erste Spieler sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme (z. B.) eine Zahnbürste mit.“ Nun ist der nächste Spieler an der Reihe. Er sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme (z. B.) eine Zahnbürste und Badelatschen mit.“ Jeder weitere Mitspieler wiederholt alles zuvor aufgezählte und fügt je einen weiteren Begriff hinzu. Wer einen Begriff auslässt, ist raus. Die anderen spielen so lange weiter, bis ein Gewinner übrig ist. Dann beginnt das Spiel von vorn. Je lustiger und überraschender die Begriffe sind, desto mehr Spaß macht das Spiel. - Stadt, Land, Fluss
Hierfür braucht jeder Mitspieler ein Blatt Papier und einen Stift. Jeder malt eine Tabelle auf, in der Überschriftenzeile stehen Begriffe wie Stadt, Land, Fluss oder auch Tier, Name, Beruf. Der erste Spieler sagt im Kopf das Alphabet auf. Der nächste Spieler sagt an einer beliebigen Stelle „Stopp“. Der erste Spieler muss nun den Buchstaben laut sagen und dann beginnen alle Teilnehmer, zu diesem Buchstaben Begriffe in ihre eigene Tabelle zu schreiben. Abgucken ist natürlich nicht erlaubt. Entweder spielt man das Spiel mit einer Sanduhr (oder einem Timer im Smartphone) oder das Spiel endet, sobald der erste Spieler alles ausgefüllt hat und „Stopp“ ruft. Nun wird verglichen. Haben mehrere Spieler den gleichen Begriff, erhält jeder fünf Punkte. Hat ein Spieler jedoch als Einziger einen bestimmten Begriff, bekommt er 10 Punkte. Man kann nun beliebig viele Runden spielen. Am Schluss werden die Punkte zusammengezählt. Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. - Tic Tac Toe
Für dieses Spiel ist für zwei Spieler gedacht. Man malt zwei horizontale und zwei kreuzende vertikale Linien auf ein Blatt Papier, sodass insgesamt neun Kästchen entstehen. Nun sind die Spieler abwechselnd dran – der eine malt ein X und der andere einen Kreis je in ein Kästchen. Ziel des Spiels ist es, drei gleiche Symbole verbinden zu können (in einer Spalte, Reihe oder Diagonale). Wer nicht bei jeder Runde neue Kästchen malen will, kann Spielfiguren in zwei Farben oder angemalte Steine verwenden, statt in die Kästchen hinein zu malen.
Rebecca Sommer
Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 36-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.