Nützliche Dinge für dein Kind im Naturkindergarten

Ausstattung Naturkindergarten
© Martin / Adobe Stock

In einem Naturkindergarten sind Kinder den ganzen Tag über im Freien – zu jeder Jahreszeit und bei nahezu jedem Wetter. Ihre Packliste unterscheidet sich deshalb ein wenig von der anderer Kindergartenkinder.

Wenn du für dein Kind einen Platz in einem Naturkindergarten ergattert hast, darfst du dich freuen, denn die Wartelisten sind in der Regel lang. Kein Wunder, denn Kinder wachsen hier ganz bewusst mit der Natur auf, sind oftmals ausgeglichener und in der Regel seltener krank als viele Gleichaltrige, die den Großteil ihres Tages in geschlossenen Räumen verbringen. Wir haben vor einiger Zeit eine Naturkindergarten-Gruppe begleitet. Den Beitrag darüber findest du HIER. Doch vorher lass dich gerne noch inspirieren, von unserer Liste nützlicher Dinge für dein Kind im Naturkindergarten.

Immer dabei – der passende Rucksack

Schon bei der Wahl des Rucksacks zeigen sich die ersten Unterschiede zu anderen Kindergärten. Hier steht die Optik nicht im Vordergrund, sondern Funktionalität. Er muss besonders robust und wetterfest sein. Weil dein Kind im Naturkindergarten auch viel unterwegs sein wird, sollte der Rucksack außerdem ergonomisch geformt und rückenfreundlich sein. Ein Brustgurt sort zusätzlich für guten Halt. Der Rucksack sollte nicht zu groß sein, aber doch groß genug, damit darin die wichtigsten Utensilien für unterwegs Platz finden (etwa 10 Liter). Und er muss den Praxistest bestehen: Dein Kind sollte den Verschluss selbst auf- und zumachen können. Wir haben gute Erfahrungen mit dem „Waldfuchs“ von Deuter gemacht. Er hat eine integrierte Sitzmatte und einen Regenschutz zum Überziehen, der an trockenen Tagen in einem kleinen Extrafach verstaut werden kann. Eine gute Alternative dazu ist der „Pecki 10“ von Vaude, der eine ähnliche Ausstattung hat. Beide Modelle werden mit Schnallen und Zugband verschlossen und haben seitliche Netztaschen für Trinkflaschen.

Die müssen was aushalten – Hosen

Bei Kindern im Naturkindergarten sind Arbeitshosen rund ums Jahr sehr beliebt. Sie sind quasi unkaputtbar und weil sie viele Taschen haben, finden darin allerhand Schätze wie Steinchen, Eicheln oder Schneckenhäuser Platz. Eine oft gewählte Marke ist Engelberg und Strauss. Die Hosen sind bezahlbar, in verschiedenen Farben erhältlich, haben eine besonders robuste Kniepartie und Reflektoren. Andere Marken, die ebenfalls robuste Outdoorhosen für Kinder im Sortiment haben, sind beispielsweise Frugi, JAKO-O oder finkid. Sinnvoll ist es, mindestens noch eine zweite Hose parat zu haben. Ebenfalls nicht fehlen darf eine Matschhose. Bei kleineren Kindern ist eine mit Hosenträgern praktisch, größere Kinder können auch eine trägerlose tragen. Wir haben mir Matschhosen aus dem Discounter gute Erfahrungen gemacht, doch diese sind nicht besonders ökologisch. Eine Marke, die sich auf ökologische, plastikfreie Matschhosen spezialisiert hat, ist beispielsweise Ulalü. Ist es im Sommer richtig heiß, bieten sich dünne Baumwollhosen an. In der Übergangszeit können auch robuste Jeans- oder Cornhosen herhalten.

Tipp: Zur Zecken-Saison werden die Hosenbeine am besten IN die Socken gesteckt.
Mehrere Paar Kniestrümpfe sind auch deshalb eine sinnvolle Anschaffung.

Bei Wind und Wetter die passende Jacke

Praktisch für dein Kind im Naturkindergarten sind zwei Outdoorjacken mit 3-in-1-Funktion. So hast du immer eine zum Wechseln da, wenn die andere in der Waschmaschine ist. Durch die 3-in-1-Funktion begleiten die Jacken dein Kind durchs ganze Jahr. Gut bewährt hat sich die Marke Kamik, aber auch andere Hersteller von Outdoorkleidung haben Modelle für Kinder im Sortiment. Du kannst den Zwiebellook natürlich auch selbst zusammenstellen und je nach Wetter und Temperatur unterschiedliche Jacken übereinander schichten. Zusätzlich ist die Anschaffung einer atmungsaktiven Matschjacke sinnvoll. Passend zur Matschhose gibt es diese auch von der nachhaltigen Marke Ulalü.

Gut zu Fuß mit festen Schuhen

Für das ganze Jahr über braucht dein Kind im Naturkindergarten robuste Wanderschuhe. Diese kaufst du am besten gemeinsam mit deinem Kind in einem Fachgeschäft. Der Wanderschuh sollte über den Knöchel reichen, um den kleinen Füßen guten Halt auf dem unebenen Untergrund zu geben, auf dem sie den Tag über unterwegs sind. Gute Erfahrung haben wir mit den Wanderschuhen von Meindl gesammelt. Wenn du dich für Wanderschuhe aus Leder entscheidest, solltest du diese dennoch nicht mit klassischem Lederfett behandeln, sondern mit Impregnierspray. Das sorgt dafür, dass die Schuhe atmungsaktiv bleiben und dennoch vor Nässe geschützt sind. Zur Reinigung bietet sich eine Schuhbürste an, mit der du sie täglich trocken abbürsten kannst. Vorher nimmst du die Einlegesohlen heraus und schüttelst die Schuhe aus – oft sind hier nach einem Tag im Naturkindergarten kleine Steinchen und andere Mitbringsel zu finden. Sind die Schuhe sehr stark verschmutzt, nimmst du am besten auch die Schnürsenkel heraus und reinigst die Schuhe mit der Bürste unter fließend warmem Wasser (ohne Seife). Für die Reinigung der Innenflächen und auch von Leder-Einlegesohlen kannst du zu einem Schwamm greifen. Einlegesohlen aus Textil dürfen in der Regel bei 30 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. Zum Trocknen stellst du Wanderschuhe aus Leder lieber nicht auf die Heizung – dadurch würden sie auf Dauer porös.

Neben Wanderschuhen braucht dein Kind im Naturkindergarten Gummistiefel mit Profil. Eine umweltfreundlichere Alternative zu Modellen aus PVC sind solche aus Naturkautschuk/Naturlatex. Die Marke Frugi beispielsweise bietet solche (mit und ohne Innenfutter) an. Im Winter ist zusätzlich ein Paar gefütterte Winterstiefel sinnvoll. Am besten solche, bei denen man die Innenschuhe zum Trocknen herausnehmen kann.

Kleine Hände gut geschützt mit diesen Handschuhen

Im Naturkindergarten kann dein Kind in den kalten Jahreszeiten gleich mehrere verschiedene Handschuhe gut gebrauchen. Zum einen Matschhandschuhe für Regentage (am besten ein gefüttertes und ein ungefüttertes Paar), zum anderen dünne Finger-Handschuhe für die Brotpause und zusätzlich wetterfeste dicke Handschuhe (dürfen auch Fäustlinge sein) für richtig kalte Tage und Spaß im Schnee. Bei den beiden letzt genannten ist es gut, mehrere Paar zum Wechseln anzuschaffen.

Durch Sommer und Winter mit schützenden Kopfbedeckungen

Im Sommer schützt ein Hut mit Nackenschutz vor Sonne. Wir haben gute Erfahrungen mit den Sonnenhüten von Pure Pure by Bauer gemacht. Diese bieten einen zusätzlichen UV-Schutz.

Für die Stärkung zwischendurch: Dose und Flasche

Wer viel tobt, kann eine Stärkung zwischendurch gut gebrauchen. Weil die Snacks ebenfalls im Freien gegessen werden, dein Kind dabei meist auf einem Baumstamm, Stein oder direkt auf dem Boden sitzen wird, sollte auch die Ausrüstung rund um Essen und Trinken möglichst robust sein. Eine Dose aus Edelstahl bieten sich deshalb besonders gut an. Die finden wir ohnehin super, da sie nachhaltiger sind, als Plastikvarianten. Auch für die Dose gilt: Dein Kind sollte sie eigenständig öffnen und verschließen können. Daneben ist für den Alltag im Naturkindergarten eine bruchsichere Trinkflasche, in den kalten Jahreszeiten alternativ eine Thermoskanne mit Tassendeckel sinnvoll. Zur hygienischen Reinigung der Flaschen solltest du eine spezielle Flaschenbürste zu Hause haben. Zero-Waste-Varianten gibt es beispielsweise bei Waschbär. Ob dein Kind zusätzlich Geschirr, Besteck oder eventuell auch einen Suppenbehälter aus Edelstahl für warmes Essen braucht, hängt mit davon ab, ob ein Catering-Unternehmen das Essen liefert oder dieses vor Ort selbst zubereitet wird (die meisten Naturkindergärten haben einen Bauwagen oder eine kleine Hütte, wo das möglich ist). Frag am besten vorab nach.

Weitere praktische Gadgets

Ist im Rucksack nicht bereits eine Sitzmatte integriert, bietet es sich an, beim Kauf einer solchen darauf zu achten, dass sie faltbar und platzsparend zu verstauen ist. Gute Erfahrung haben wir mit dem „G1000 SEAT PAD“ von Fjällräven gemacht.

Kinder im Naturkindergarten sollten täglich ein frisches kleines Handtuch mitbringen. Hier haben sich Camping-Handtücher als praktisch erwiesen – diese lassen sich platzsparend verstauen und sie trocken sehr schnell.

Praktischer als Schals sind für aktive Kinder Halstücher mit Druckknöpfen oder Loops. Je nach Jahreszeit können diese aus unterschiedlichen Materialien bestehen. In der Übergangszeit – im Frühling und Herbst – bieten sich solche aus Wolle-Seide (beispielsweise von Engel Natur) oder aus Fleece (beispielsweise von Pure Pure by Bauer) an. Im Winter schützen Merinowolle (beispielsweise von Engel Natur) oder Wollwalk gut (beispielsweise von Disana) vor Kälte.

Im Winter solltest du für dein Kind lange Unterwäsche zu Hause haben – hier hat sich Wolle-Seide als Materialmix gut bewährt, beispielsweise von der Marke Engel Natur. Alternativ oder ergänzend sind Leggins und Langarmshirts aus Merinowolle eine gute Wahl. Strumpfhosen sind eher unpraktisch, weil dein Kind zwischendurch vielleicht mal seine Socken wechseln muss, wenn diese nass geworden sind.

Ein Spray, das Insekten und Zecken fern halten soll, kann ebenfalls eine gute Investition sein. Wir waren bislang immer mit der „Abwehr Sprühlotion“ gegen Mücken, von Zedan zufrieden.

Im Sommer ist Sonnencreme unverzichtbar, um die zarte Haut deines Kindes vor den intensiven Sonnenstrahlen zu schützen. Eine Hilfestelle bei der Wahl der Sonnencreme geben wir dir im Artikel Natürlicher Sonnenschutz.

Tipp: Viele Naturkindergärten kooperieren mit Fachgeschäften in der Region, in der Eltern Rabatte auf Kinderkleidung und -schuhe bekommen. Frag am besten nach, bevor du auf Shoppingtour gehst.

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.