Aus gutem Holz geschnitzt: Hannah von naturnest

Hannah von Naturnest
© Hannah von naturnest

Hannah ist ein echtes Naturkind. Aufgewachsen auf dem Land hat sie es schon in ihrer eigenen Kindheit geliebt, durch die Natur zu streifen, Schätze zu sammeln und hinterher damit zu basteln. Heute ist sie selbst Mutter und gibt ihr Wissen an ihre Kinder weiter.

Auf Instagram hat sich die gelernte Schreinerin und Waldorflehrerin in den letzten Jahren eine Community mit beinahe 200.000 Followern aufgebaut. Auf ihrer Seite Naturnest teilt Hannah unter anderem Tipps zum Schnitzen und Werkeln mit Holz. Und genau darüber haben wir mit ihr gesprochen.

Naturkind: Wann hast du mit dem Schnitzen begonnen und wer hat dich dabei unterstützt?

Hannah: Ich hatte schon als Kind ein Taschenmesser und habe geschnitzt. Ich bin sehr ländlich aufgewachsen und da hat es sich bei Streifzügen durch die Natur einfach ergeben. Ich erinnere mich daran, dass meine Mama mir gezeigt hat, wie man Holunderpfeifen und Zwerge schnitzt. Mein Opa hat den ersten Spazierstock mit mir geschnitzt.

Welche Tipps kannst du Schnitz-Anfänger:innen geben?

Das Wichtigste ist einfach anfangen. Zu Beginn sollte man keine hohen Erwartungen haben, sondern einfach ins Tun kommen und die Freude daran entdecken. Der Rest kommt von ganz alleine und mit der Übung. 

Welches Holz ist gut zum Schnitzen geeignet?

Es gibt eine große Vielfalt an heimischen Hölzern und sie eignen sich für ganz unterschiedliche Schnitzarbeiten. Ich empfehle zu Beginn immer Lindenholz, weil dieses sehr weich ist und sich somit gut schnitzen lässt. Für Spazierstöcke und Stockbrotstöcke nutze ich Haselnuss. Für Pfeifen, kleine Flöten und Perlen Holunderäste und für Löffel und Pfannenwender Obstbaumhölzer.

Hast du eine Empfehlung für das passende Schnitz-Werkzeug?

Ich nutze seit dem Werkunterricht in der Schule – ich war 10 Jahre alt – das Schnitzmesser von Kirschen. Dieses kann ich sehr empfehlen. Das klappbare Messer von Opinel finde ich für Kinder gut, wegen der runden Klinge, diese ist für feinere Schnitzarbeiten aber nicht geeignet. Eine klappbare Säge ist bestens geeignet für unterwegs. Ich habe eine Japansäge von Dictum, bei der das Sägeblatt ausgetauscht werden kann. Opinel hat eine klappbare sehr kleine Säge.

Kleine Kinder können mit einem Gemüseschäler an Stöcken schaben, wenn sie auch mitmachen möchten.

Gibt es eine Figur, die besonders einfach zu schnitzen ist?

Als erstes Projekt empfehle ich immer Zwerge. Bei der Mütze kann man wunderbar von sich weg schnitzen und beim Gesicht auch, da ist nur etwas mehr Feingefühl gefragt. Dann ist der Zwerg schon fertig und kann bemalt werden.

An welche Schutzmaßnahmen sollte man beim Schnitzen denken?

Wenn die Kinder alt genug für ein Schnitzmesser sind, nie ohne Aufsicht schnitzen lassen. Wann ein Kind dafür bereit ist, wissen Eltern und Kind am besten. Wer mit dem Schnitzen beginnt, sollte von sich selbst weg schnitzen und ausreichend Abstand zu anderen halten. Wenn man ein besseres Gefühl für das Schnitzen bekommen hat, kann man weitere Schnitztechniken ausprobieren. Beim Schnitzen sollte man konzentriert arbeiten und das Messer weg legen sobald man nicht mehr aktiv schnitzt. Ich persönlich bin kein Freund von Handschuhen zum Schutz, da man das Messer und das Werkstück nicht mehr so gut halten kann und das Gefühl dafür verfälscht wird. 

Hannahs Kunstwerke kannst du nicht nur bewundern, sondern auch kaufen – in ihrem eigenen Onlineshop: NURFEINES.DE
Hannah auf Instagram: @naturnest


Hinweis: Dieser Beitrag enthält Markennamen und somit Werbung. Es handelt sich dabei um persönliche Empfehlungen der Interviewgästin, die nicht beauftragt oder bezahlt wurden.

Rebecca Sommer Journalistin Autorin Naturkind
Rebecca Sommer

Rebecca Sommer hat nach ihrem Studium ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert und war als Redakteurin und Buchautorin für diverse Verlage und Medien tätig. Heute arbeitet die vierfache Mutter als Geschäftsführerin der nachhaltigen Werbeagentur between und leitet das Projekt Naturkind. Mit ihrer Familie lebt die 35-Jährige auf einem Hof in der Nähe von Hamburg.

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